Geld - du bittersüße Pleite!. Heike Kunzendorf

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Geld - du bittersüße Pleite! - Heike Kunzendorf

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Blutlache. Das Wasser aus der Duschbrause vermischt sich mit dem Blut und fließt schließlich in den Abfluss.

      Ikem versucht sich reflexartig von Rooney loszureißen um ihr aufzuhelfen, bemerkt jedoch schnell, dass er noch Handschellen trägt. Rooney kontaktiert mit seinem Funkgerät die Sanitäter, die sofort zur Hilfe eilen und sie mit einer Krankenbahre abtransportieren.

      Ikem schaut ihr mitfühlend hinterher.

      Um nicht noch mehr Zeit zu verlieren gehen sie weiter und erreichen nun endlich die besagte Tür. Neben ihr befindet sich abermals ein leuchtendes Schild identisch positioniert mit der Aufschrift: „Nummer 0-5”, wieder in entgegengesetzter Pfeilrichtung.

      Rooney zückt einen seiner vielen Schlüssel und schließt auch diese Tür auf.

      Erwartungsvoll schaut Ikem was sich dahinter befindet: Es sieht aus wie ein großer Vorraum mit einigen weißen Stühlen umzingelt von einigen grauen Türen.

      Rooney stoppt an der 2. Tür und klopft.

      „Ja, bitte” ertönt es durch die Tür. Rooney öffnet einen Spalt und steckt seinen Kopf durch.

      „Ikem Akintola ist der nächste wurde mir berichtet” entgegnet er hörig.

      „Dann bring ihn herein”, antwortet die Stimme.

      Rooney folgt der Anweisung und bringt Ikem rein, nimmt ihm die Handschellen ab und stellt sich direkt neben die Tür des Raumes.

      Der Raum ist sehr hell beleuchtet. Ein älterer Mann im weißen Kittel, schätzungsweise 65 Jahre, mit grauem Bart, Brille und Halbglatze sitzt an seinem Schreibtisch. Ikem wartet auf eine Anweisung.

      „Ich bin Dr. Matthew Walker, setzen sie sich bitte”, fordert er auf und verweist mit einer Handbewegung auf den Stuhl gegenüber.

      Ikem setzt sich zögerlich und schaut den Arzt fragend an. Dieser fügt schließlich hinzu: „Sie sind mein Patient und ich werde sie gleich untersuchen um ihren Gesundheitszustand zu überprüfen.

      Zuvor möchte ich sie bitten mir diesen Fragebogen auszufüllen”, mit einer kleinen Handbewegung möchte er Ikem ein blaues Klemmbrett mit einem Kugelschreiber anreichen, als er irritiert auf dessen rote Hände schaut und sich räuspert:,, möchten sie sich nicht erst einmal ihre Hände waschen, Mr. Akintola?” und deutet auf ein Waschbecken an der Wand.

      Ohne zu zögern kommt Ikem der Empfehlung nach und wäscht sich gründlich Hände und Gesicht mit glasklarem fließenden Wasser und Seife, was für ein Segen! Dann trocknet er sich überwältigt ab setzt sich wieder hin, nimmt den Fragebogen entgegen aber schaut skeptisch darauf.

      „Sie können doch lesen und schreiben?” Erkundigt er sich.

      „Ja Sir, mein Vater hat es mir gelehrt er ist ein weiser Mann” antwortet Ikem stolz, denn es ist ein Privileg in seiner Heimat nicht üblich- 750 Millionen Erwachsene sind Analphabeten, durch zu wenig Schulen und Budget für Schulausstattung, Lehrermangel und Armut.

      „Sehr gut” freut sich Dr. Walker und tippt während dessen etwas in seinen Computer.

      Ikem nimmt den Kugelschreiber in die Hand und beginnt den Fragebogen auszufüllen.

      Zunächst soll er seine persönlichen Daten wie Name, Geschlecht, Geburtsort und Adresse angeben. Anschließend wird nach Allergien, Blutgruppe, Operationen, Krankheiten und Medikamenten gefragt.

      Es ist so leise, dass man eine Stecknadel hörte fiele sie auf den Boden.

      Ikem ist sich unsicher er weiß nicht auf alles eine Antwort, dies bemerkt der Arzt und beruhigt „Das was sie nicht wissen lassen sie einfach offen und wir stellen es gemeinsam fest.”

      Ikem willigt ein und wollte ihm gerade den fast vollständig ausgefüllten Bogen zurückgeben.

      „Halt, ich bekomme da unten noch eine Unterschrift von ihnen” verweist der Arzt.

      Unsicher signiert er das Papier, was bleibt ihm auch anderes übrig?

      „So da hätten wir´s, darf ich sie dann bitten sich bis auf die Unterhose zu entkleiden und auf die Untersuchungsliege zu begeben.” Dr. Walker zeigt währenddessen auf eine schwarze Liege mit strahlend weißem Krepp, passend zu den Wänden sowie der Decke.

      Misstrauisch begibt sich Ikem zu der Liege und beginnt sich auszuziehen, nun wird sein knochiger Körper sichtbar, er schämt sich, besonders vor Rooney.

      Jedoch scheint es diesen nicht zu interessieren, er sieht gelangweilt aus und schaut weg.

      Er setzt sich darauf mit einer weißen Unterhose aus Baumwolle die er, so wie alles andere was er zuvor trug, selbst hergestellt hat.

      Dr. Walker tippt noch einen Satz zu Ende, dann erhebt er sich vom Stuhl, geht rüber zu Ikem, platziert sich neben ihn und horcht ihn mit einem roten Stetoskop ab, während Ikem tief ein- und ausatmen soll, kritisch behält er jede Handbewegung von dem Arzt im Auge.

      Anschließend nimmt er ein Otoskop und schaut in beide Ohren.

      Das Rhinoskop kommt danach zu Einsatz, beide Nasenlöcher werden ausgiebig erkundet. Ikem zuckt dabei zusammen, die Instrumente stets im Blick.

      „Öffnen sie jetzt bitte weit ihren Mund und strecken dabei ihre Zunge raus,” befiehlt der Arzt, holt den Zungen Spatel hervor um seine Zunge damit herunterzudrücken während er gleichzeitig mit dem Kehlkopf Spiegel schaut.

      „Aua”- nun kann Ikem seinen Schmerz nicht mehr zurückhalten.

      „Wir machen nun ein Belastungs- EKG” verlangt Dr. Walker und führt Ikem zu einem schwarz-weißen Fahrradergometer, zunächst bringt er ihm Elektroden auf der Haut an, welche mit Kabel an einem EKG- Gerät verbunden sind.

      Während er fleißig in die Pedalen tritt, schaut er sich beeindruckt im Zimmer um, alles ist so sauber und rein, die Gerätschaften und Instrumente glänzen tadellos um die Wette, da erinnert er sich an seinen letzten Arztbesuch vor etlichen Jahren: Es war ein weiter Weg dorthin, lange hatte seine Familie für die Bustickets in die Stadt gespart. Er kam in ein großes weißes Zeltlager mit eng aneinander gereihten Eisenbetten und westlichen Medizinprodukten.

      Dort wurde seine Malaria erfolgreich und schnell behandelt.

      Nach 20 Minuten ist er nass- geschwitzt und wird abgestöpselt.

      „Nun zapf ich ihnen noch ein wenig Blut ab.” Fast im selben Moment hält er eine mittelgroße Spritze in der Hand und sticht in seine Vene. Ikem verbeißt den Schmerz.

      „Abschließend messen und wiegen wir sie noch,” erklärt der Arzt.

      Ikem stellt sich auf die Waage und an ein Stadiometer:„ 62 kg und 175 cm” stellt der Arzt besorgt fest.

      „Mr. Patterson, sorgen sie für ausreichend Nahrung meines Patienten, des Weiteren muss er ausreichend trinken er ist leicht dehydriert.”

      Besorgt gibt er Ikem sein Wasserglas, dieser trinkt es blitzartig aus.

      „Jawohl, Sir” bestätigt Rooney dabei wirkt er ein wenig teilnahmslos.

      „Sie können sich nun wieder anziehen, hier haben sie etwas

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