Geld - du bittersüße Pleite!. Heike Kunzendorf
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Sofort nimmt sie Ikem in den Arm, während er zusammengekauert am Boden sitzt. Zunächst drückt er sie mit aller Kraft weg, dann lässt er es zu umarmt zu werden.
Nach einer langen Weile, als er sich langsam beruhigt, nimmt sie liebevoll seine Hände und streichelt ihm über die Wange: „Du kannst nichts dafür, du warst
betrunken, es warst nicht du der es getan hat. Das habe ich dir sofort angesehen. Menschen die schuldig sind haben nicht diesen Blick den du hast.
Außerdem war er sehr gemein zu dir er hat dich beleidigt und aufs äußerste provoziert. Unter anderen Umständen wärst du ruhig und gefasst geblieben.
„Ich habe meinen besten Freund getötet und sie spielen das herunter?
Wissen sie eigentlich wie ich mich fühle? Ich bin ein Mörder!
Unberechenbar! Mit dieser Schuld kann ich nicht weiterleben! Was soll meine Familie und die Dorfbewohner von mir denken?
Ich kann ihnen nie mehr unter die Augen treten- ich bin unberechenbar! Eine Schande!“
Ruft Ikem entsetzt. „Jetzt versteh ich es! ich bin verrückt daher bin ich hier, nicht wahr?” Mutmaßt Ikem.
„Nein, ich halte sie für Zurechnungsfähig und ein Leben in der Geschlossenen das haben sie nicht verdient dafür sind sie zu aufrichtig.” ermutigt die Psychiaterin.
„Weshalb sind sie so auf meiner Seite ich gehöre weggesperrt, allein schon damit mein Freund in Ruhe ruhen kann, ich werde meine Schuld begleichen, es muss eine harte Strafe für mich geben, für die Gerechtigkeit!” Ikem stellt sich erhobenen Hauptes hin und streckt ihr seine Hände entgegen, damit sie ihm Handschellen anlegen kann.
„Möchten sie das wirklich? Ins Gefängnis? Und dort ihr Leben wegwerfen? Sie haben immer sehr hart gearbeitet… für umsonst?” Sie schaut Ikem ungläubig an.
„Ja das ist es wo ich hingehöre, es war richtig von ihnen mich wie ein wildes Tier weg zu sperren eigentlich ist das Gefängnis noch viel zu mild, ich sollte sterben, töten und foltern sie mich, denn ich habe es verdient.” Ikem steht da wie ein gebrochener Mann aber fest entschlossen, Dr. Cunningham setzt sich wieder auf ihren Stuhl und schlägt wieder gekonnt ihre Beinen übereinander.
„Verzeihen sie, aber ihr Tod wird ihren Freund auch nicht mehr lebendig machen und ihre Tat nicht rückgängig, lassen sie uns das Beste daraus machen”, schlägt Dr. Cunningham vor.
„Wie bitte?” völlig fassungslos und empört sieht er sie mit strengem Blick an.
„Ich schlage ihnen einen Deal vor: wir verwischen Ihre Spuren und sie gehen nicht ins Gefängnis, dafür spielen sie ein Spiel mit uns.
Am Ende bekommen sie, sofern sie erfolgreich mitgespielt haben, 1000000 $ - das sind umgerechnet 387.500.000 Naira.” Dabei kann sie sich ein hämisches Grinsen nicht verkneifen.
„Das ist ja völlig verrückt, sie bestechen mich!” Stellt Ikem entsetzt fest.
„Überlegen sie doch einmal was sie mit dem Geld alles anstellen könnten, stellen sie sich doch einmal die strahlenden Gesichter ihrer Familie und Dorfbewohner vor. Sie könnten etwas großes schaffen, ihr Dorf aufbauen, den Menschen dort mit ihren Babys und Kindern eine Perspektive schaffen! Das hätte ihren Freund sicher stolz gemacht, ich schätze er hätte es so gewollt.
Helfen sie ihm, indem sie seiner Familie helfen. Dann ist er wenigstens nicht umsonst gestorben.”
Beherzt sieht sie ihn an.
Überrumpelt, schockiert und nachdenklich erwidert er ihren Blick.
„Was genau ist das denn für ein Spiel von dem sie vorhin berichteten?“ Erkundigt sich Ikem nicht mehr ganz so abgeneigt.
Da kann sie sich das hämische grinsen nicht mehr verkneifen und erklärt ihm gerne die Spielregeln: „ Es gibt die Nummern 0-10, wobei die 0 die schlechteste und die 10 die beste Nummer darstellt.
Durch unsere Expertise wird die Nummer festgelegt, je höher die Nummer, desto größer der Aufenthaltskomfort.“
„Was muss man denn tun um das Geld zu erreichen?“ erkundigt sich Ikem interessiert.
„Sie kommen zu den Mitspielern nach Hause, wenn sie 100 Tage dort waren bekommen sie das Geld. Unsere Mitspieler möchten ebenfalls gewinnen, daher werden sie versuchen es ihnen so schwer wie möglich zu machen, denn wenn sie vorher abbrechen bekommen die das Geld und sie gehen leer aus.“
„Und was wenn ich nicht gewinne? Werde ich dann trotzdem freigelassen?“ Fragt Ikem misstrauisch.
„Sie werden dann zwar freigelassen, aber wir können dann nicht mehr ihre Spuren verwischen und Alibis stellen, weil dies mit hohen Kosten verbunden ist, die wir so nicht tragen können, ein verschwindend geringer Teil wird dazu von ihrem Gewinn abgezogen, verstehen sie?“
„Aber was wenn ich auffliege bevor ich gewinne und sie die Spuren verwischen können?“ Dabei sieht er ziemlich skeptisch aus.
„Keine Sorge unser Team arbeitet professionell, es wird im Vorfeld grobe Beweise vernichten“, erklärt Dr. Cunningham.
„Sehen sie wir möchten ihnen nicht schaden wir arbeiten für die Menschen, besonders für die Armen und Hilfsbedürftigen, es sind genau diese, die unsere Unterstützung dringend benötigen.
Daher tun wir alles in unserer Macht stehende ihnen eine zweite Chance im Leben zu bieten“, dabei legt sie aufbauend ihre Hand auf Ikems Schulter.
„Und was ist mit den Kindern die ich gesehen habe? Müssen sie etwa auch spielen? Sie sind doch gar nicht Strafmündig“, stellt Ikem fest.
„Natürlich nicht, wir möchten so vielen Menschen wie möglich in schwierigen Situationen helfen, einige Kinder haben sich verirrt und suchen ihre Eltern oder andere Angehörige dann nehmen wir sie schützend auf um diese ausfindig zu machen. Meistens gelingt uns dies sehr schnell.“
Um Ikem eine weitere kritische Frage vorwegzunehmen, fügt sie abrundend hinzu:„ Ich gebe zu, dass es verstörend wirkt, wenn Kinder oder Unschuldige wie Gefangene gehalten werden, aber im offenen Bereich können wir sie dann besser beobachten und gegebenenfalls schneller eingreifen. Des Weiteren mangelt es ihnen an nichts, sie bekommen regelmäßig Essen und Trinken-
Apropos sie bekommen natürlich auch gleich erst mal eine ordentliche Stärkung. Sobald wir hier fertig sind bringen wir etwas auf ihr Zimmer.
„Meinen sie auf das gleiche in dem ich vorher war?“, erkundigt er sich. „Nein, sobald sich unsere Experten beraten haben, werden sie einer Nummer zugeordnet und unverzüglich in ihren Bereich gebracht.“
„Haben sie noch weitere Fragen, Mr. Akintola?“
„Ich weiß gerade gar nichts mehr“, gibt Ikem verzweifelt mit leiser belegter Stimme, zu dabei schüttelt er langsam seinen Kopf.
„Na schön, dann begleite ich sie noch zur Tür.“ Mit einem kühl anmaßenden „Kopf hoch!“ verabschiedet sie sich schließlich