.
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу - страница 7
Er hängt das durchnässte Handtuch über einen Bügel, dort kann es trocknen, so dass sich der Wasserdampf in der Welt verbreitet. Nichts geht wirklich verloren.
„Wohin kommt die schmutzige Wäsche?“ Möchte Ikem wissen.
„Warte, ich nehm’ sie dir ab“, Berhane läuft zu einem Wäschekorb und wirft diese mit einem Schwung hinein, dann legt er den Deckel darauf. Ikem zieht sich derweil an er ist begeistert von seinem neuen Outfit, wobei er sich erstmal an diesen westlichen Kleidungsstil mit Jeans und Hemd gewöhnen muss.
„Bist du auch die Nr. 6?“ Erkundigt sich Berhane bei seinem neuen Mitbewohner.
„Warum bist du hier Ikem?“ Fragt er vorsichtig weiter.
Sofort spürt er wie sich sein Herzschlag beschleunigt und ihm abwechselnd heiß und kalt wird. Obwohl diese Frage irgendwann kommen musste war er doch ziemlich unvorbereitet.
„Ach, es ist eine lange Geschichte“, verlegen schaut er weg.
„Ich würde sie gerne hören, du kannst mir ruhig alles anvertrauen,“ entgegnet er mit sanfter Stimme und fügt letztlich noch einen wichtigen Satz hinzu: „Wir sind alle keine Unschuldslämmer, ich habe auch schon sehr viel Mist im Leben gebaut, auf den ich sicher nicht stolz bin.“ Dabei klingt seine Stimme betroffen und bedrückt.
Ikem fasst seinen ganzen Mut zusammen, setzt sich auf eines der zwei sehr weichen Betten und erzählt ihm alles, denn Berhane ist auch ein Teilnehmer dieses Spieles und somit sitzen sie beide im selben Boot, außerdem lehrte seine Mutter ihm stets wie wichtig Ehrlichkeit sei.
Betroffen und sehr aufmerksam hört Berhane ihm zu.
Es fällt Ikem sichtlich schwer darüber zu reden, immer wieder muss er Pausen einlegen, seine Augen sind Tränen erfüllt, er hat Probleme dabei Töne herauszubringen, es fühlt sich so an, als würde ihm Jemand die Kehle zuschnüren.
„Ich bin mir sicher du bist ein guter Mensch, sonst würden sie dir nicht helfen“, baut er ihn auf.“ Daraufhin platzt es aus ihm heraus und er bricht in Tränen aus.
Berhane setzt sich zu ihm und nimmt ihn ganz fest in die Arme.
„Jetzt wird alles besser, das Leben bietet dir eine zweite Chance, ergreife sie, schaue nach vorne, wie sehr dich auch die Vergangenheit quält. Lass sie los, sprenge deine Fesseln, zeige es denen da draußen erhobenen Hauptes! Du bist stark und liebenswert Nun hast du sogar die Möglichkeit mit dem Geld die Welt zu einer besseren zu machen!“
„Ikem hat sich ein wenig beruhigt, er sieht ihn mit verquollenen Augen an:„ Du hast recht ich bin ein Harmonie bedürftiger Mensch, nicht mal einer Fliege kann ich etwas zu leide tun.
Wir haben wirklich sehr viel getrunken, so viel, dass ich nicht mehr zurechnungsfähig war. Es war nicht ich, sondern der Alkohol.“ Gestärkt wischt er sich die Tränen aus dem Gesicht. „In Zukunft werde ich nie wieder einen Schluck davon trinken, dann werde ich dieses Spiel hier gewinnen und von dem Geld meine Heimat aufbauen, oft haben wir darüber philosophiert, was wir alles mit sehr viel Geld tun würden. Dabei war es immer sein Wunsch in unsere Wirtschaft zu investieren, Infrastrukturen aufzubauen und leicht zugängliche Bildung für alle zu gewährleisten. Darin waren wir uns immer einig.“ Überzeugt erhebt er sich und ergänzt:„ ich werde es alles nur für ihn tun, er hätte es so gewollt, denn er verdient es in Frieden zu ruhen.“ Seine Augen beginnen zu funkeln, eine gewisse Leichtigkeit stellt sich ein.
„Das ist eine sehr gute Einstellung“, lobt Berhane.
„Darf ich denn auch deine Geschichte hören Bene? Aus welchem Ort in Afrika stammst du eigentlich?“, erkundigt er sich.
„Aber natürlich.“ Bene freut sich Ikem ein wenig Hoffnung gegeben zu haben.
„ Ich stamme aus Kongo, wohnte in dem Dorf Bageanha, das ist schon eine Weile her.“ Bin nach Amerika ausgewandert um ein neues besseres Leben zu beginnen.“ Sein sonst so unbeschwertes Gesicht zieht sich ernst zusammen.
„Mir wurde an einem Tag alles genommen, mein Haus, meine Familie, mein Leben.“ Sein Blick ist gefüllt mit Leere.
Ikem schaut ihn entsetzt und emphatisch an.
„Ich war eines Nachts weg, hatte mit meiner Frau einen heftigen Streit. als ich zurückkam war unser Haus in Trümmern, alle waren dort, meine liebe Frau und unsere 2 kleinen süßen Kinder.“ Berhane versucht sich krampfhaft die Tränen zu unterdrücken. Sein Mund beginnt zu zittern, seine Atmung wird schwer.
„Oh nein das tut mir so schrecklich leid“, stammelt Ikem schockiert und unbeholfen, dabei begleitet ihn das Gefühl, dass das egal was er nun sagte, unangebracht sei.
Berhane muss sich schwer konzentrieren um nicht die Fassung zu verlieren.
Ikem bringt ihm ein Glas Wasser, um nicht ganz so nutzlos zu erscheinen.
Nachdem er einige Schlucke getrunken hat, scheint es so, als hätte er sich wieder gefangen.
„Bin nach der ganzen Sache schwer abgestürzt, habe mir durch Drogengeschäfte das Geld zusammengespart… Jedenfalls, kam ich dann nach Georgia, bekam einen Job in einer Fast Food Kette, arbeitete fast genauso viel wie damals auf dem Feld aber kam dennoch kaum über die Runden. Den amerikanischen Traum hatte ich mir immer ganz anders vorgestellt.
Als Schwarzer werden dir viele Steine in den Weg gestellt, so dass der Hass deutlich spürbar ist. Die Trauer zog sich wie ein roter Faden durch mein Leben, nur die Drogen gaben mir Halt. Der Job wurde mir irgendwann gekündigt, weil ich high zur Arbeit erschien.“
Ikem schaut Berhane bemitleidend an.
„Aber dann, als mein Leben den tiefsten Punkt erreichte, ich auf der Straße mit ner Nadel in der Vene lag, Schaum vorm Mund hatte und in meinem eigenen Urin und erbrochenem lag, kamen meine Engel in schwarz!,“ schwärmt er aufblickend.
„Sie beatmeten mich, nahmen mich in ihre Obhut und gaben mir Opiatantagonisten, sonst wäre ich heute nicht mehr hier.
Dank ihrer Hilfe bin ich heute clean und habe meine Lebensfreude zurück.“ Sein Gesicht nimmt allmählich wieder die bekannte fröhliche Miene an.
Ikem blickt bewundernd zu ihm rüber.
„Wow, das was du alles durchgemacht und bewältigt hast ist unglaublich, du bist mein absolutes Idol!“ Bekennt er stolz zu ihm herauf blickend.
Auf einmal geht das Licht aus.
Kapitel 2
Die Rivalin
Sie schaltet das Licht ein, und den Wecker aus. Es ist 3 Uhr frühgleich ist es soweit!
Ihr wahrscheinlich bedeutendster Dreh aller Zeiten startet in ein paar Stunden.
Wie aufgeregt sie ist! Schnell geht sie in die Küche um sich mit einem grünen Smoothie aus Spinat, Sellerie und Gurke für den bevorstehenden anstrengenden Tag zu stärken.
Einige Gurkenscheiben legt sie sich auf ihre wunderschönen strahlend blauen Augen.
Aus Honig Eigelb und Quark bereitet sie sich schnell eine