Conclusio. Thorsten Klein

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Conclusio - Thorsten Klein PSYCHE

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auf ihrer Geschichte, sie seinen Kradmelder.“

      „Und was meinen Sie, Sarge?“

      „Ich habe Augen im Kopf, Sir. Und ich war im Kino. Sehr oft, Sir“, erwiderte der Sergeant lächelnd.

      „Ich auch, Sarge, ich auch. Wenn wir da mal keine großartigen Leinwandhelden festgenommen haben.“

      „Es wird uns keinen Oscar einbringen, Lieutenant.“

      „Nein, aber zumindest eine ehrenvolle Erwähnung. Vielleicht springt auch mehr dabei heraus. Mal sehen. Wir nehmen sie uns einzeln vor?“

      „Und wenn sie sich in Widersprüche verwickeln, konfrontieren wir sie damit.“

      „Wie wir es mit Mobstern auch machen würden. Da sie nicht zu unterscheiden sind, nehmen Sie den Rechten, Sarge, und ich den Linken.“

      „Zu Befehl, Sir.“

      „Wäre doch ganz unwahrscheinlich, dass wir sie nicht zum Reden bringen, was Sarge.“

      Ort: Psyche, Reims, SHAEF, jetzt

      „Mein Gott, nun reden Sie schon, Kowalski.“

      „Das ist so geheim, Sir, nicht mal der Präsident weiß alles.“

      „Gut, dann sagen Sie mir das, was der Präsident weiß, sonst frage ich bei dem nach.“

      „Was wollen Sie wissen, Sir?“

      „Was ich schon die ganze Zeit frage: Besteht die Möglichkeit, mit einer einzigen Bombe eine ganze Großstadt auszulöschen? So, wie es Patton eben behauptet hat.“

      „Die Möglichkeit besteht, Sir.“

      Eisenhower musste sich setzen.

      „Arbeiten wir daran, eine solche Waffe zu entwickeln?“, fragte er nach einer Weile des Nachdenkens.

      „Würde Sie das beruhigen, Sir?“

      „War das eine Antwort, Kowalski?“

      Der nickte nur.

      „Hat der Präsident darum darauf bestanden, Sie an meine Seite zu stellen?“, fragte Eisenhower.

      „Dresden wäre ein mögliches Ziel gewesen, Sir.“

      „Die Russen sind schon dort“, verstand Eisenhower nun.

      „Deshalb ist es kein mögliches Ziel mehr, Sir.“

      „Wir nehmen auf die Russen Rücksicht?“

      „Es ist ein großes, starkes Land, Sir. Und es hat großartige Physiker und Wissenschaftler.“

      Eisenhower benötigte eine Weile, das zu verstehen. Dann fragte er: „Das heißt, die Russen entwickeln auch so eine Waffe? Und die Deutschen auch?“

      „Wir haben dort unsere Informanten, Sir. Zum Teil sehr hochrangige Informanten.“

      „Was verstehen Sie schon unter hochrangig, Kowalski“, knurrte der Armeegeneral, der nicht viel von Spionen hielt.

      „Einer hat nur zwei Sterne weniger als Sie, Sir.“

      „Tatsächlich?“

      Eine Weile herrschte Schweigen. Eisenhower schien nachzudenken, während die anderen Herren nicht wussten, worum es eigentlich ging. Außer dem gerade beschriebenen Dialog war nämlich nichts geschehen, als sie der Commander in Chief so plötzlich in sein Arbeitszimmer befahl.

      Der sah auf und glaubte, es sei nun an der Zeit für einige Erklärungen. „Patton hat Unterlagen und Materialien sichergestellt, die vermuten lassen, es sei ein deutscher Angriff auf London geplant. Mit einer Waffe, die in der Lage ist, die ganze Stadt zu vernichten.“

      „Und wie soll diese Waffe nach London kommen?“, fragte der Chef der 2nd STAF.

      „Mit einem Flugzeug“, erwiderte Eisenhower dem Luftwaffenoffizier. „Sie können sich Ihr Grinsen sparen, Sir Arthur. Nach meinen Informationen ist es ein Düsenflugzeug. Schneller als alles, was wir haben. Und so konstruiert, dass es für unser Radar unsichtbar bleibt.“

      Sir Arthur Coningham, der Chef der Luftwaffe, wurde blass. Dann überlegte er und erwiderte: „Daran arbeiten wir auch, Sir, aber es ist alles noch in Erprobung.“

      „Die Deutschen arbeiten nicht daran. Ihnen ist es bereits gelungen, so etwas zu bauen. Patton hat Unterlagen und Prototypen, die zu beweisen scheinen, dass es ein flugtaugliches Gerät gibt. Es soll unterwegs sein. Nach London. Ich hätte gern Vorschläge, meine Herren.“

       Ort: Psyche, Lüneburg, Uelzener Str. 31a, jetzt

      „Was schlagen Sie vor, Sarge?“

      „Konfrontation?“

      Der Leutnant lächelte. „Mit Leuten, die sich auskennen sollten? Gute Idee. Wir haben doch diesen SS-General festgenommen. Der ist erstaunlich ruhig geblieben. So, als habe er keinen Dreck am Stecken. Was sagen unsere Unterlagen?“

      „Er ist ein von Eberbach, Sir. Uralte Adelsfamilie. Alles Offiziere. Der Vater ist ein Viersternegeneral.“

      Der Leutnant pfiff anerkennend durch die Zähne. Ein Viersternegeneral würde er auch gern einmal sein. Irgendwann. Zeit, den ersten Schritt in diese Richtung zu unternehmen. Er erteilte die entsprechenden Befehle und kurze Zeit später brachten zwei GIs il caskar ins Büro.

      Der Leutnant musterte den SS-Offizier. Der war mindestens Einsneunzig groß, blond und blauäugig. So, wie diese Burschen halt aussehen sollten.

      Und viel zu jung für einen General.

      Darauf sprach er ihn zuerst an, um sich die dumme Antwort anhören zu müssen, der Herr SS Brigadeführer sei über sechshundert Jahre alt. In dem Alter sei es angemessen, ein General zu sein.

      Nein, zu den beiden Kradmeldern könne er nichts sagen. Wenn sie gültige Papiere hätten, dann seien die gewiss in Ordnung. Deutsche Papiere seien schwer zu fälschen.

      „Auch für die SS?“, hakte der Leutnant nach.

      Der Bursche lächelte verächtlich. „Alle Papiere, die die SS ausfüllt, sind echt. Schließlich ist die SS auch die Polizei.“

      „Stimmt. Aber mit diesem Blödsinn werden wir Schluss machen. Polizisten werden wieder Polizisten sein. Die guten werden wir aussortieren und wieder ihre Arbeit machen lassen.“

      „Und die guten Polizisten erkennt ihr deshalb sofort, weil ihr selber Bullen seid?“, fragte il caskar.

      „Ist das so deutlich zu erkennen?“, fragte der Leutnant.

      „Ich erkenne bei jedem, was sich hinter der Uniform verbirgt“, antwortete il caskar verächtlich.

      „Und was verbirgt sich hinter Ihrer Uniform?“

      „Ein Offizier der Reichswehr, dem angeboten wurde, vom Oberst zum

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