IMMUN. Sebastian Weis

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу IMMUN - Sebastian Weis страница 14

IMMUN - Sebastian Weis

Скачать книгу

die sog. Thymozyten (Vorläuferzellen) und zerstört umliegendes Gewebe.

      Die Thymusdrüse reagiert insgesamt sehr empfindlich. Im Falle einer bakteriellen Infektion werden bestimmte Moleküle freigesetzt, die sog. LPS = Lipo-Poly-Saccharide (wörtlich übersetzt: Fett-Zucker-Moleküle).

      LPS können das Schrumpfen des Thymus begünstigen. Sie entstehen aber nicht nur durch Bakterien, sondern auch durch eine ungesunde Ernährung mit zu viel ungesunden Fetten. Glücklicherweise können wir aber auch über die Ernährung das Gegenteil bewirken. Pflanzenstoffe wie Resveratrol konnten in Studien eine schützende Wirkung für den Thymus zeigen.xxxvi

      Checkliste Thymusdrüse

      Wie gut wurde Ihre Thymusdrüse in Ihrer Kindheit gefordert? Wie sehr waren Sie mit natürlichen Krankheitserregern konfrontiert (im Kindergarten, in der Natur)? Wie gut konnte Ihr Immunsystem trainieren?

      Wann kamen Sie in die Pubertät?

      ➢ Eher früh: Ihr Thymus ist evtl. etwas weniger „stark“

      ➢ Eher spät: Ihr Thymus hatte mehr Zeit, sich zu entwickeln.

      Wie sieht Ihr aktuelles Stresslevel aus?

      ➢ Je höher der Stress, desto gestresster Ihr Immunsystem. Sorgen Sie für täglichen Stressabbau mit Bewegung und Meditation.

      Nehmen Sie Kortikosteroide oder haben Sie diese genommen?

      ➢ Besprechen Sie mit Ihrem Behandler, ob, wann und welche Wege es gibt, die Medikation zu reduzieren oder auszuschleichen.

      Wurden Sie schon mal im Brustbereich bestrahlt oder hatten Sie schon mal eine zytoreduktive Chemotherapie?

      ➢ Wenden Sie so viele Tipps wie möglich aus diesem Buch an.

      Generell gilt:

      ➢ Aktivieren Sie mit Fasten, Meditation und Pflanzenstoffen wie Resveratrol die körpereigene Zellreparatur. Mehr dazu finden Sie im zweiten Teil des Buches.

      Im nächsten Abschnitt tauchen wir ein in die Welt der Immunzellen. Dieser Abschnitt ist wertvoll für Sie, wenn Sie sich tiefergehend dafür interessieren, wie und worauf diverse Empfehlungen der Ayurveda-Medizin wirken. Wenn Sie „nur“ die praktische Anwendung interessiert, können Sie die nächsten Seiten getrost überfliegen oder auslassen.

      Killer, Strategen, Formwandler und Wächter

      Alle Zellen des Immunsystems werden im Knochenmark aus einem gemeinsamen Typ von Ausgangszellen gebildet: den Stammzellen.

       Stammzellen

      Stammzellen duplizieren sich ständig, wobei das Original immer im Knochenmark verbleibt. Die Kopie wird in den Körper abgegeben.

      Aus Stammzellen können alle möglichen Körperzellen entstehen. In der Regel werden es rote Blutzellen, Blutplättchen und weiße Blutzellen (Leukozyten). Rote Blutzellen besitzen den Farbstoff Hämoglobin, der für den Sauerstofftransport notwendig ist. Weißen Blutkörperchen fehlt dieser Farbstoff.

      Bild Istock 1182537845 © Vitalii Dumma

      Der Prozess der Zellbildung und -differenzierung findet jeden Tag statt, solange wir leben. So wie sich die roten Blutkörperchen in unserem Blut nach einer Verletzung oder Blutspende wieder auffüllen, so werden auch die Zellen unseres Immunsystems ständig aufgefüllt.

       Je weniger frei zirkulierende Stammzellen Sie im Körper haben, desto geringer ist Ihre Regenerationsfähigkeit und desto langwieriger sind Erkrankungen.

      Viele chronische Erkrankungen gehen einher mit einer reduzierten Stammzell-Menge, z. B. Bluthochdruck, Typ-2-Diabetes, erektile Dysfunktion, Rheuma, Asthma, Nierenprobleme uvm.

      Alle Immunzellen beginnen als unreife Stammzellen im Knochenmark. Je nach Bedarf entwickeln sie sich zu spezifischen Immunzelltypen, wie Makrophagen, T-Zellen, B-Zellen oder Phagozyten.

      Bild Istock 954706326 © toonishwarhead

      In was sich eine Stammzelle verwandelt, wird über Botenstoffe gesteuert. Dendritische Zellen haben wir bereits in der Haut kennengelernt. Jetzt schauen wir uns vier ihrer Kollegen an: Makrophagen, T- und B-Lymphozyten und die Blutplättchen.

      Makrophagen

      sind überall im Körper verteilt. Je nachdem, wo sie sich befinden, haben sie in der modernen Wissenschaft unterschiedliche Namen bekommen:

      • Mikroglia im Gehirn

      • Kupfer-Sternzellen in der Leber

      • Alveolarmakrophaen in der Lunge

      • Osteoklasten im Knochen

      • Lipophagen

      • Muziphagen usw.

      Neben der Immunabwehr übernehmen sie im Gewebe auch regulatorische Funktionen. So unterstützen sie z. B. in den Hoden des Mannes die Synthese von Testosteron. Wenn im Hoden eine Entzündung vorliegt, können sie diese Funktion nicht mehr wahrnehmen. Das kann zu Unfruchtbarkeit führen. Im Ayurveda ist die Immunkraft sehr eng verbunden mit der Fruchtbarkeit bzw. mit den Geweben der Fortpflanzungsorgane. Sie gehören zu den ältesten Teilen der Immunabwehr: schon Pflanzen haben makrophagenartige Zellen.

      B-Lymphozyten – das Immungedächtnis

      Zwei Arten von Lymphozyten bilden das adaptive Immunsystem - B- Zellen und T-Zellen.

      B-Zellen reifen im Knochenmark heran (daher der Name "B-Zelle" B steht für engl. bone marrow = Knochenmark). B-Lymphozyten bilden das Immungedächtnis. Sie sind vor allem für die Produktion von Antikörpern zuständig. Wenn Sie sich nach einer Infektion auf einen Erreger spezialisiert haben, patrouillieren sie in geringer Menge durch den gesamten Körper. Sie sondern Antikörper ab, die sich über das Blut im ganzen Körper verteilen. Sobald der Erreger neu gesichtet wird, vermehren sich die B-Lymphozyten rasend schnell und signalisieren anderen Teilen des Immunsystems, sich ebenfalls zu aktivieren. Gedächtniszellen sind aus zwei Gründen entscheidend. Erstens ermöglichen sie es unserem Immunsystem, schnell zu reagieren. Zweitens sind sie spezifisch für den Erreger, so dass die Immunantwort in dem Moment bereit ist, in dem der Erreger angetroffen wird. Wenn also ein B-Lymphozyt sich auf einen Angreifer spezialisiert hat, reagiert er auch nur noch auf diesen einen Erreger. Im Laufe unseres Lebens entstehen also mit jeder neuen Infektion neue, spezialisierte Lymphozyten, die alle spezifische Antikörper herstellen. Bei der Entwicklung kann es auch schon mal vorkommen, dass Antikörper-Varianten entstehen, die auf körpereigene Oberflächenstrukturen passen. Diese werden sofort eliminiert. Dennoch bleiben über 100 Millionen Varianten übrig, die idealerweise lebenslangen Schutz bieten.xxxvii

       T-Lymphozyten

Скачать книгу