Whitney Houston. Mark Bego

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Whitney Houston - Mark  Bego

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und ganz viel Gefühl in die Stimme zu legen.“

      Gleichzeitig betonte sie erneut, dass ihre Mutter ihr von Anfang an einen Sinn für die Realität vermittelt hätte: „Als ich meiner Mom sagte, was ich machen wollte, hat sie mich auf all das vorbereitet, was mir bevorstand. Sie brachte mir bei, dass Ruhm nicht immer so großartig ist, wie man immer behauptet, sondern dass man ihn manchmal hasst und manchmal liebt.“

      Cissy sorgte dafür, dass Whitney auf eine Schule kam, an der man Wert auf die Disziplin legte – die Mädchenschule Mount St. Dominic Academy. „Whitney war ein sehr zartes Kind, und deswegen brauchte sie meiner Meinung nach eine bestimmte Umgebung“, erklärte Cissy. „Außerdem dachte ich, sie würde dort bessere Bildungschancen haben. Natürlich, man war dort auch streng, aber das war nicht mein Hauptgrund. Davon abgesehen brauchte ich auch niemanden, der meine Regeln durchsetzte. Frühes Ausgehen mit Jungs, rumhängen – das würde sie sowieso nicht tun. Sie trug nicht einmal Perlonstrümpfe, bevor ich es ihr erlaubte, obwohl all ihre Freundinnen es taten. Kein Make-up, kein Lippenstift, keine hochhackigen Schuhe. Und keine Diskussion! Ihr gefiel das nicht, sie fand das schon ziemlich ätzend. Manchmal ging sie zu ihrem Vater, genau wie ihre Brüder, weil sie dachte, dass er leichter zu überreden sei. Aber an mir kamen sie nicht vorbei, ich ließ mich nicht umstimmen.“

      Da sie sich sorgte, weil Whitney so wenige Freundinnen hatte und generell recht zurückhaltend war, ermutigte Cissy ihre Tochter, mehr zu unternehmen. Es war Cissys Idee, dass sich Whitney als ehrenamtliche Betreuerin für Kinderfreizeiten meldete. In dem Freizeitheim in der Nähe lernte sie dabei ein Mädchen kennen, mit dem sie eine lebenslange Freundschaft verbinden sollte.

      Robyn Crawford war zwei Jahre älter als sie und sollte in ihrem Leben großen Einfluss haben.

      Sie war sportlicher und kräftiger als Whitney, und schon bald kamen Gerüchte auf, dass die beiden mehr wären als nur gute Freundinnen. Aber Whitney scherte sich nie darum, was man über ihre Freundschaft dachte. Die zwei Mädchen knüpften schnell ein enges Band, das lange Jahre hielt.

      Kevin Ammons berichtete in seinem 1996 erschienenen Buch Good Girl, Bad Girl: „Die Kinder im Freizeitheim lästerten über sie, nannten sie Lesben und machten Kussgeräusche, wenn sie vorbeigingen, eingehakt und die Köpfe im vertraulichen Gespräch zusammengesteckt. Aber den beiden Mädchen schien das egal zu sein. Sie waren beide zähe, störrische junge Frauen, und sie hatten eine sehr stürmische Beziehung.“

      Noch während ihrer Zeit an der Mädchenschule Mount St. Dominic Academy in West Caldwell begann Whitney als Fotomodell zu arbeiten, und sie begleitete zudem Cissy als Sängerin, wenn die in Nachtclubs auftrat. Schule, die Arbeit vor der Kamera und die Gesangsauftritte bedeuteten, dass sie sich schon früh an eine ganze Reihe von Terminen halten musste. „Es war ein Opfer“, sagte sie. „Aber ich tat Dinge, die ich gerne tat – ich sang. Meine eigentliche Ausbildung fand erst nach meinem Schulabschluss statt.“

      Diese Fähigkeit, sich selbst gut zu organisieren und unterschiedliche Aktivitäten unter einen Hut zu bekommen, trug dazu bei, dass sie so gut mit der Belastung der ersten Soloerfolge umgehen konnte, als ihr Terminplan plötzlich für große Hektik sorgte. Sie war damit aufgewachsen, gleichzeitig an verschiedenen Fronten tätig zu sein, und später half ihr das, alle Projekte gleich gut im Blick behalten. Als ihr Leben ein Wirbelsturm aus Aufnahmen, Fotosessions, Interviews, Videodrehs und Reisen wurde, war Whitney bereit, willens und gut darauf vorbereitet, all ihre Ziele zu erreichen. Noch zu ihrer Teenagerzeit schlug man ihr vor, die Schule abzubrechen und sofort ins Musikbusiness einzusteigen, aber ihre Eltern bestanden darauf, dass sie erst ihren Abschluss machte. „Ich unterschrieb erst mit 18 meinen ersten Vertrag“, berichtete sie. „Meine Eltern sorgten dafür, dass ich eine richtige Kindheit hatte – dass ich ein kleines Mädchen sein konnte, als ich auch eins war, und dass ich ein Teenager sein konnte, als ich einer war.“

      Cissy Houston fügte hinzu: „Ich wollte, dass sie zuerst die Schule beendete, denn ich wusste, wenn sie erst einmal ins Musikgeschäft einstieg, dann würde sie nicht mehr aufzuhalten sein.“

      Wollte Whitney schon immer Sängerin werden? „Nein, ich wollte Lehrerin werden oder Tierärztin. Aber als ich meinen Mund öffnete und sang, dachte ich plötzlich: ‚Wow. Jetzt warte mal einen Augenblick. Warum denn nicht?‘“ Cissy erkannte, wie ernst es ihrer Tochter mit dieser Karriere war, als Whitney mit dreizehn, vierzehn Jahren in der Junior High School war. „Da merkte meine Mom, hey, sie will wirklich diesen Weg einschlagen.“ Aber wieder legten ihre Eltern Wert darauf, dass sie es mit dem Einstieg ins Showgeschäft langsam angehen ließ und ihre Teenagerzeit genoss. „Sie sagten: ‚Sie ist noch so jung, sie soll erst mal die Schule fertig machen, ein Teenager sein, verrückte Sachen machen.‘ Und ich hatte damals wirklich viel Spaß, deshalb hörte ich auf ihren Rat und wartete ab.“

      Noch während ihrer Schulzeit stellten sich dennoch die ersten Weichen für eine Profikarriere als Sängerin. Sie hatte die Stimme, jetzt brauchte sie nur noch ein wenig Erfahrung. Und die sollte sie bekommen.

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      Mit nur vierzehn Jahren übernahm Whitney 1978 bei den Auftritten ihrer Mutter in Clubs und kleinen Hallen den Begleitgesang. Den Abend ihrer ersten Show in der Town Hall von Manhattan vergaß sie nie. Die Town Hall ist ein Konzertsaal in Broadway-Nähe, aber er ist gleichzeitig als Theater noch klein genug, um eine gewisse Intimität zu vermitteln.

      Cissy Houston hatte mit „Tomorrow“, einem Titel aus dem Musical Annie, der auf ihrem 1977 veröffentlichtem Album Cissy Houston erschienen war, einen großen Erfolg gelandet. Für die Live-Show hatte sie sich überlegt, dass Whitney vortreten und einen Teil des Leadgesangs übernehmen sollte. Whitney erinnert sich, dass sie kurz, bevor sie ins Scheinwerferlicht treten musste, das Gefühl hatte, vor Angst zu sterben. Aber sobald sie mit dem Singen begann, verschwand das panische Gefühl, und ihr wurde klar, dass dies der Ort war, nach dem sie sich sehnte: mitten auf der Bühne.

      Das Album Cissy Houston war ein so großer Erfolg gewesen, dass Cissy 1978 wieder mit dem Produzenten Michael Zager in New York ins Studio ging. Es war die große Zeit der Disco-Musik, und Zager hatte gerade mit seiner Band und dem Titel „Let’s All Chant“ selbst einen Hit gelandet. Vor allem in New York hatte es den Anschein, dass Disco nun die einzige Musik war, die sich verkaufte. Als man sich also an den Nachfolger zu Cissy Houston machte, beschloss Zager, auch diesem Album einen gewissen Disco-Touch zu geben.

      Und das hörte man Think It Over von 1978 schließlich auch an: Vor allem der Titel-Song klang sehr gut gelaunt. Das Material entstand in den Secret Sound Studios von New York. Als Cissy für die Gesangsaufnahmen eintraf, brachte sie ihre Teenagertochter mit, die die Backing Vocals übernehmen sollte. Außer auf einem ist Whitney auf allen Tracks von Think It Over zu hören. Der Titel-Song, eine sechsminütige Disco-Nummer, wurde nach seiner Veröffentlichung zu einem Top-Ten-Hit in den amerikanischen Dance-Charts.

      Die große Stärke Cissy Houstons lag eigentlich in der Präsentation gefühlvoller Balladen. Da Disco aber zur damaligen Zeit den Markt dominierte, ließ sie sich von Zager gern überreden, dem aktuellen Trend zu folgen. Doch die Fähigkeit, dem Publikum eine Ballade „zu verkaufen“, um die Leute dann beim nächsten Song schon wieder gut gelaunt zum Tanzen zu bringen, war Teil der musikalischen Vielseitigkeit, die Cissy an Whitney weitergab. Ihre Tochter lernte ebenfalls, die emotionalen Tiefen einer Ballade nach genau dem einen entscheidenden Moment auszuloten, um dann das Tempo anzuziehen und dann zu den schnelleren Titeln überzugehen.

      1980 nahm das Leben der sechzehnjährigen Whitney eine unvorhergesehene Wendung. Eines Nachmittags war sie mit ihrer Mutter in Manhattan an der Kreuzung Seventh Avenue und West 57th Street unterwegs. Ganz in der Nähe liegt die Carnegie Hall, aber auch das Büro einer kleinen Fotomodellagentur namens Click.

      Der

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