Das Minimalismus-Projekt. Christof Herrmann

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Das Minimalismus-Projekt - Christof Herrmann

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Alles, was Du nicht magst oder in zu großen Mengen vorrätig hast, verteilst Du an Nachbarn, Freunde und Foodsharing. Wenn Du die nächsten Male kochst, verwendest Du möglichst viele der übrigen Lebensmittel – vor allem diejenigen, die nicht mehr lange haltbar sind. So verschaffst Du Dir wieder einen Überblick über Deine Vorräte, und Du sparst Platz, Geld und Umweltressourcen.

      6. Deko

      Schaffst Du es, 15 Dekorationsartikel oder Wohnaccessoires in 15 Minuten auszusortieren? Der Gewinn: Weniger Deko bedeutet mehr Wertschätzung für das, was bleiben darf.

      7. Bücher

      Eine kleine Privatbibliothek mit Lieblingsbüchern und oft genutzten Nachschlagewerken ist etwas Feines. Deine Sammlung wird übersichtlicher und wertvoller, wenn Du Dich von den Exemplaren trennst, die Du kein zweites Mal liest oder die Dich nicht mehr interessieren. So bekommst Du schnell zwei Jutebeutel voll.

      8. Magazine und Zeitungen

      Alle Ausgaben, die älter als ein Jahr sind, fliegen in den Papierkorb. Vom Rest behältst Du lediglich einen Stapel mit einer maxi malen Höhe von zehn Zentimetern. Der kommt auf den Couchtisch und wird in den nächsten Tagen »abgearbeitet«. Überlege Dir bei der Gelegenheit, welche der Abos Du kündigen möchtest. Wirklich interessante Ausgaben kannst Du am Kiosk kaufen oder in der Bücherei ausleihen.

      9. Schreibstifte

      Die Sammlung an Kulis, Bleistiften, Filzern, Buntstiften, Füllfederhaltern und Textmarkern ist in vielen Haushalten erstaunlich, und das obwohl wir ja immer weniger per Hand schreiben. Eine 15-Minuten-Inventur geht hier so: Alle Stifte in der Wohnung zusammentragen und dann die aussortieren, die nicht mehr funktionieren oder mit denen Du ungern schreibst.

      10. Geldbeutel

      Du wirst staunen, was alles zum Vorschein kommt, wenn Du den Inhalt Deines Geldbeutels vor Dir ausbreitest – und wie viel davon Du entsorgen kannst: alte Kassenzettel, Eintrittskarten, Bus tickets, Visitenkarten von Menschen, an die Du Dich nicht mehr erinnerst. Trenne Dich bei der Gelegenheit auch von den Kunden karten, die Du nicht verwendest.

      11. Altglas und Pfandflaschen

      In manchen Haushalten wird das Leergut gehortet, als wäre das »voll gut«. In meiner Küche stehen zwei Tragetaschen, in denen ich Altglas und Pfandflaschen sammle. Wenn die Taschen voll sind, spaziere ich damit zum Altglascontainer und zur Pfandrückgabe.

      12. Auto

      Räume den Innenraum und den Kofferraum Deines Autos auf. Alles, was dort nicht hingehört (beliebt sind zum Beispiel leere Flaschen und Tüten, Parktickets, Werbung, Schuhe, benutzte Sport sachen), kommt an den dafür vorgesehenen Platz. Müll wird entsorgt.

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      3 SINGLETASKING STATT MULTITASKING

      »Der kürzeste Weg, um vieles zu erledigen, ist, immer nur eine Sache zu machen.«

      Samuel Smiles

      Möchtest Du Stress reduzieren, produktiver sein und mehr freie Zeit haben? Dann musst Du Dir »nur« das heute sehr geschätzte Multitasking abgewöhnen und fortan Singletasking betreiben. Unter Multitasking versteht man das gleichzeitige oder parallele Erledigen zweier oder mehrerer Aufgaben, Singletasking bedeutet dagegen, eine Aufgabe nach der anderen zu bearbeiten.

      Der »way of life« des 21. Jahrhunderts

      Wir Menschen sind in der Lage, zwei Tätigkeiten auf einmal zu verrichten – aber nur solange eine davon automatisch im Hintergrund abläuft: Wir können gehen und uns unterhalten, Kaugummi kauen und bügeln, Tee trinken und einen Film schauen. Wir versuchen jedoch auf der Arbeit wie in der Freizeit auch komplexe Aufgaben im Multitasking zu bewältigen. Kein Wunder, irgendwer oder irgend was buhlt ja fast immer um unsere Aufmerksamkeit: das Smartphone oder das E-Mail-Programm, die To-do- oder die Einkaufsliste, Kolleginnen, Freunde oder Familie, Meetings oder Verabredungen und nicht zu vergessen die 10 000 Gegenstände, die ein Bundesbürger im Schnitt besitzt. Forscher der University of California fanden heraus, dass Büroangestellte im Durchschnitt 37-mal pro Stunde das Fenster ihres Computers wechselten, um E-Mails zu checken oder ein anders Programm aufzurufen.

      Dieser Lebensstil, der »way of life« des modernen Menschen, ist aber nicht der einzige Grund, warum wir das tun und uns das antun. Wir glauben auch, im Multitasking effektiver und effizienter zu leben. Und wir hoffen, dass wir damit die Angst, etwas zu verpassen, eindämmen können.

      Multitasking ist ein »way of lie«

      Multitasking ist nicht nur unser »way of life«, sondern auch ein »way of lie«, also eine Art Lebenslüge. Es ist weder effektiv noch effi zient. Unser Gehirn ist nämlich nicht darauf ausgelegt, sich gleichzeitig auf mehrere Dinge zu konzentrieren. Unsere Aufmerksamkeit wird beim Multitasking geteilt oder abwechselnd jeweils auf eine der Tätig keiten verlagert. Und wir verlieren Zeit beim Wechseln und weil wir uns jedes Mal neu orientieren und eindenken müssen. Laut Studien macht das bei einfachen Aufgaben bis zu 25 Prozent der Zeit aus, die wir im Singletasting dafür bräuchten, und bei komplexen Problemen beträgt der Zeitverlust bis zu 100 Prozent oder mehr. Darüber hinaus machen wir beim Multitasking mehr Fehler, weil unser Gehirn der Doppelbelastung nicht gewachsen ist.

      Was Du gewinnst, wenn Du Aufgaben nacheinander erledigst

      Der Psychologe und Hirnforscher Ernst Pöppel hat einmal folgende These aufgestellt: »Wenn jeder Mensch in Deutschland eine Stunde am Tag ohne Unterbrechung durcharbeiten würde, bekämen wir den größten Innovationsschub aller Zeiten.« Das scheint nicht abwegig, wenn man betrachtet, welche Vorteile es hat, auf Multitasking zu verzichten:

       Mehr Zeit, da die Aufgaben deutlich schneller erledigt werden

       Bessere Qualität und weniger Fehler

       Weniger unerledigte Aufgaben, denn je öfter man wechselt, desto wahrscheinlicher ist es, welche nicht abzuschließen

       Mehr Gelassenheit und weniger Stress, was glücklicher machen und sogar das Leben verlängern kann.

       Bessere Beziehungen zu Kollegen, Freundinnen, Familie und dem Partner, da man ihnen die volle Aufmerksamkeit schenkt.

      MULTITASKING KANN GEFÄHRLICH WERDEN

      Eine Studie des psychologischen Instituts der University of Utah hat gezeigt, dass das Unfallrisiko viermal so hoch ist, wenn man beim Autofahren telefoniert. Die Reaktionsfähigkeit entspricht der eines Angetrunkenen mit 0,8 Promille Blutalkohol.

      Sieben Tipps, wie Du Dir das Multitasking abgewöhnst

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