Das Minimalismus-Projekt. Christof Herrmann

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Das Minimalismus-Projekt - Christof Herrmann

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Umzugskiste in der Abstellkammer liegen.

      In den folgenden Tagen und Wochen trägst Du diejenigen Gegenstände zurück, die Du (ge)brauchst. Du wirst erstaunt sein, wie wenig Du verwendest. Folgendes habe ich nach und nach in mein Badezimmer zurückgetragen: Seife, Handtuch, Zahnbürste, Zahncreme und Toilettenpapier (am 1. Tag), Duschgel, Duschtuch, Kamm und Deo (2. Tag), Rasieröl, Rasierhobel und Eau de Toi lette (3. Tag), Waschmittel (5. Tag), Papiertaschentücher (6. Tag), Nagelschere (8. Tag), Badezusatz (12. Tag), Pflaster (17. Tag), Teebaumöl (25. Tag).

      Zum Abschluss der Tabula-rasa-Methode schaust Du die Gegenstände durch, die Du in den letzten Wochen nicht angerührt hast. Das eine oder andere – etwa Saisonales wie ein Zelt oder den Christbaumschmuck – wirst Du noch zurückholen. Das meiste jedoch kannst Du bedenkenlos verschenken, spenden (siehe Kapitel 36 >), verkaufen oder entsorgen. Bist Du Dir bei einem Gegenstand nicht sicher, bleibt er in der Umzugskiste, die in den Keller oder Speicher wandert. Setze Dir einen Termin in ein paar Monaten, zu dem Du die Kiste noch mal durchschaust.

       Vorteile: Sehr gründlich. Führt vor Augen, wie wenig man verwendet.

       Nachteile: Muss über mehrere Wochen angewendet werden. Platz zum Zwischenlagern der Gegenstände nötig.

      3. Ausmisten nach Kategorien

      Bei dieser Methode wird nicht ein Raum oder ein Regal nach dem anderen ausgeräumt, sondern nach Kategorien ausgemistet. Du trägst also zum Beispiel alle Klamotten oder alle Bücher aus Zimmern, Speicher und Keller zusammen und breitest die Gegenstände vor Dir aus. Das verschafft einen Überblick, wie viel und was Du genau von der gewählten Kategorie besitzt. Nimm dann jeden einzelnen Gegenstand in die Hand und prüfe, ob er bleiben darf oder weg soll. Stell Dir dabei folgende Fragen:

       Macht mich der Gegenstand glücklich?

       Erleichtert er mein Leben?

       Würde ich ihn neu kaufen, wenn er verloren oder kaputt ginge?

      Überfordert Dich eine Kategorie, kannst Du mit einer Unterkategorie beginnen. Bei den Klamotten könntest Du Dich den T-Shirts, bei den Büchern den Krimis widmen.

      Nach dem Ausmisten bekommen die Gegenstände, die bleiben dürfen, einen festen Platz. Das hilft dabei, Ordnung zu halten. Die Japanerin Marie Kondo hat diese Methode um verschiedene Grundsätze erweitert und als KonMari-Methode in den letzten Jahren bekannt gemacht.

       Vorteile: Systematisch und gründlich.

       Nachteile: Zeitaufwendig. Kann Einsteiger überfordern.

      4. Ansteigendes Ausmisten

      Trenne Dich in der ersten Woche täglich von einem Gegenstand, in der zweiten Woche von zwei Gegenständen, in der dritten von drei … So verlassen in vier Wochen 70 Gegenstände Deine Wohnung, in acht Wochen hast Du bereits 252 Gegenstände aussortiert.

      Es kommen innerhalb von vier Wochen sogar 406 Gegenstände zusammen, wenn Du täglich einen Gegenstand mehr ausmistest, also am 1. Tag einen Gegenstand, am 2. Tag zwei Gegenstände, am 3. drei … am 12. zwölf …

      Überlege Dir, wie und wo Du vorgehen möchtest – kreuz und quer, nach Räumen, nach Kategorien wie Kleiderschrank und Lebens mittel oder nach Unterkategorien wie T-Shirts und Gewürze.

       Vorteile: Zu Beginn wenig Aufwand. Für Anfänger geeignet.

       Nachteile: Wird mit der Zeit aufwendiger. Disziplin nötig.

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      Je weniger wir besitzen, umso übersichtlicher lassen sich unsere Besitztümer aufbewahren. Das schafft Klarheit, nicht nur in der Schublade, sondern auch im Geist.

      5. Konsumdiät

      Diese Methode kannst Du auch vor oder während des eigentlichen Ausmistens anwenden.

      Wenn Du über einen längeren Zeitraum nichts kaufst, verringert sich Dein Besitz automatisch. Überlege Dir sinnvolle, zu Deinen Lebensumständen passende Regeln. Du könntest Dir vornehmen, ein Jahr lang keine Klamotten zu kaufen. Lebensmittel erst dann, wenn sich aus dem Vorrat nichts mehr kochen lässt. Oder Romane, nicht bevor Du alle vorhandenen gelesen und/oder ins öffent liche Bücherregal gestellt hast.

       Vorteile: Der Besitz reduziert sich fast von selbst. Gut für den Geldbeutel und die Umwelt.

       Nachteile: Der Besitz reduziert sich langsam. Was nicht in Verwendung ist, wird nicht ausfindig gemacht.

      WEITERFÜHRENDE TIPPS

      Ballast abwerfen und Ordnung schaffen sind wichtige Voraussetzungen für ein Leben nach dem Minimalismus-Prinzip. Deshalb wird Dir das Thema »Ausmisten« in diesem Buch immer wieder begegnen. Konkret in folgenden Kapiteln: 2 (gut geeignet für den Einstieg) >, 6 >, 9 >, 11 >, 24 >, 32 >, 36 >, 40 > und 43 >.

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      6 MATHOM-GESCHENKE AUS DER BOX

      »Geben ist seliger als Nehmen.«

      Apostelgeschichte 20,35

      Obwohl ich kein Fantasy-Fan bin, habe ich in der von J. R. R. Tolkien erschaffenen und durch seine Bücher »Der Herr der Ringe« und »Der Hobbit« bekannten Fantasiewelt etwas sehr Interessantes entdeckt. Die Hobbits bezeichnen ein Ding, das für sie keinen Nutzen hat, das sie aber nicht wegwerfen wollen, als »Mathom«. Solche Mathoms werden von den Hobbits gerne gesammelt und dann bei Gelegenheit verschenkt.

      Die Idee mit der Box

      Von dieser Hobbit-Idee inspiriert habe ich daheim eine Box in der Größe eines kleinen Umzugskartons aufgestellt, die ich mit Mathoms fülle. Im Moment befinden sich in dieser Box zwei DVDs, zwei Musikmagazine, ein Roman, ein Kochbuch, Autorenexemplare meiner Wanderführer, ein Handtuch, ein Mitbringsel vom Jakobs weg, ein handbemalter Teller aus Tunesien, mehrere Kleiderbügel aus Holz, eine Duftkerze, eine Packung Tellerlinsen, herbstlich gefärbte Blätter aus dem Wald und noch ein paar Dinge mehr. Ich

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