Das Minimalismus-Projekt. Christof Herrmann
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Jedes Mal, wenn ich ein Geschenk benötige (siehe Kapitel 45 >), also jemand Geburtstag hat, Weihnachten ansteht oder ich bei Freunden eingeladen bin, gehe ich meine Mathoms durch. Über raschend oft finde ich etwas Passendes.
Verschenke Mathoms und rufe auch Deine Lieben dazu auf
Ich lege Dir ans Herz, ebenfalls so eine Box anzulegen. Du sammelst darin alles, was Du beim Ausmisten findest, was Dir aber zu schade zum Wegwerfen oder Spenden ist. Auch Dinge, die Du geschenkt bekommen hast und einfach nicht gebrauchen kannst, aber auch Selbstgemachtes wie Marmelade, Chiliöl, Badekugeln, Lesezeichen und Topflappen sind originelle Mathoms. Denkst Du bei einem der Dinge schon an einen möglichen Empfänger, kannst Du einen Klebe zettel mit dessen Namen drankleben.
Immer wenn Du Mathoms verschenkst, sparst Du Zeit und Nerven und tust darüber hinaus etwas für Deinen Geldbeutel und die Umwelt. Fürchte Dich nicht vor enttäuschten Blicken. Die Mathoms haben oft eine originelle Geschichte, die Du erzählen kannst. Erkläre auch die Beweggründe, warum Du keine Neuware verschenkst, und rufe Deine Lieben dazu auf, ebenfalls eine solche Box anzulegen und Dir das nächste Mal etwas daraus zu geben.
Du kannst auch zu einer Mathom-Party einladen. Dabei bringt jeder für jeden ein Mathom mit. Nach dem Auspacken darf getauscht oder weitergeschenkt werden.
Was Kinder durch die Mathoms alles lernen
Kinder lieben solch eine Box. Sie können Spielsachen, mit denen sie nicht mehr spielen, und andere Dinge darin sammeln. Wenn ihre Freunde zu Besuch kommen, dürfen die sich etwas aussuchen. Oder die jungen Besucher bringen eigene Mathoms mit, dann können die Kinder diese untereinander tauschen.
Mit dem Mathom-Prinzip lernt der Nachwuchs, Ordnung zu halten, zu verhandeln, zu tauschen sowie nachhaltig und minimalistisch zu leben (siehe Kapitel 31 >). Auch Werte wie Großzügigkeit, Empathie und Genügsamkeit werden so auf spielerische Weise vermittelt.
ACHTUNG! NICHT ZUMISTEN
Es geht beim Thema Minimalismus, vor allem in seiner Anfangsphase, viel ums Ausmisten. Und oft passiert es, dass wir den geschaffenen Freiraum bald wieder zumisten (siehe Kapitel 9 >). Dazu sollte die Mathom-Box natürlich nicht beitragen. Achte deshalb darauf, dass sie nicht größer als eine kleine Umzugskiste von etwa 50 × 40 × 30 cm ist. So behältst Du die Übersicht, was alles drin ist, und verringerst Du die Gefahr, im Laufe der Zeit doch wieder zu viele Dinge anzusammeln.
7 NICHT NUR NAHRUNG LÄSST SICH GUT FASTEN
»Jeder kann zaubern, jeder kann seine Ziele erreichen, wenn er denken kann, wenn er warten kann, wenn er fasten kann.«
Hermann Hesse
Beim Begriff Fasten denken wir an den Verzicht auf Speisen oder Genussmittel über einen bestimmten Zeitraum. Ich selbst habe in den letzten 25 Jahren mehrmals für eine Woche oder länger feste Nahrung und Genussmittel gestrichen. Dabei habe ich etwas für meine Gesundheit getan und viel über mich gelernt. Fasten bedeutet Selbstüberwindung.
Wenn die Zeit reif ist
Als ich begann, mich intensiv mit der minimalistischen Lebensweise auseinanderzusetzen, fand ich heraus, dass es sich lohnt, nicht nur auf Nahrung, sondern auch auf andere Dinge für eine bestimmte Dauer zu verzichten. Und dass sich das Prinzip und die Stolpersteine des Fastens ähneln, egal ob es sich um Verzicht auf Nahrung oder Fernsehen handelt.
Die genauen Gründe für das Fasten mögen individuell sein, aber es ist stets eine Übung zur Selbstkontrolle. Sobald Dir bewusst wird, dass Dich eine schlechte Gewohnheit unbewusst kontrolliert (siehe Kapitel 1 >) und nicht umgekehrt Du die Gewohnheit kontrollierst, ist die Zeit reif für eine Fastenzeit. Hier ein paar Vorschläge, was Du auf ein gesundes Maß zurückschrauben könntest:
Essen: feste Nahrung, tierische Produkte, Zuckerhaltiges …
Genussmittel: Alkohol, Kaffee, Zigaretten …
Elektronisches und Digitales: Fernsehen, soziale Medien, Internet, Smartphone (siehe Kapitel 26 >) …
Umweltsünden: Plastik, Fliegen, Autofahren …
Hobbys: Reisen, Shoppen, Fotografieren …
Sonstige Gewohnheiten: permanent Nachrichten verfolgen, Sprechen, Lamentieren (siehe Kapitel 28 >).
Vorbereitung auf das Fasten
Lege zunächst fest, was, wie lange und in welchem Rahmen Du fasten möchtest. Es soll eine Herausforderung sein. Als Anhaltspunkt kannst Du Dir diese Frage beantworten: »Ich könnte nur schwer ____ Tage auf __________________ verzichten.« Vielleicht entscheidest Du Dich, eine Woche nicht zu rauchen, einen Monat nicht zu lamentieren oder ein Jahr Deinen Konsum auf Lebensnotwendiges einzuschränken.
Es kann hilfreich sein, mit Deinem Partner, einer Freundin oder in der Gruppe zu fasten. So könnt Ihr Euch gegenseitig motivieren und austauschen.
Siehst Du das Fasten eher als persönliche Herausforderung, musst Du das Durchhaltevermögen alleine aufbringen. Einem Unterstützer oder jemandem mit Fastenerfahrung von Deinem Fortschritt zu erzählen, wird Dir allerdings über Krisen hinweghelfen. Triff außerdem Vorkehrungen, die das Vorhaben erleichtern. Wenn Du eine Zeit lang nicht fernsehen möchtest, empfiehlt es sich zum Beispiel, das Gerät im Keller zu verstauen. Während einer Auszeit vom Alkohol könntest Du dafür sorgen, dass Deine Lieblingstees und -säfte zur Belohnung griffbereit sind.
Schlage kurz vor dem Fasten nicht über die Stränge, sondern reduziere die schlechte Gewohnheit lieber bereits im Vorfeld. Das vereinfacht die Umstellung.
Die Fastenzeit
Wiederhole zum Start Deiner Fastenzeit folgende Sätze immer wieder – in Gedanken oder laut:
Ich habe mich freiwillig zum Verzicht entschlossen.
Ich werde es schaffen.
Ich bin neugierig, wohin mich das Fasten führt.
Es wird sich lohnen.
Notiere die Sätze am besten in ein Fastentagebuch. Dort kannst Du auch Deine Empfindungen, Wahrnehmungen und Fortschritte festhalten. So bleiben sie keine flüchtigen Beobachtungen und sind jeder zeit verfügbar.