How Not To Die. Gene Stone

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How Not To Die - Gene  Stone

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getestet werden. Das Gute an einer gesunden Ernährungsumstellung aber ist, dass sie keine Nachteile hat und zusätzlich zu jeder anderen gewählten Behandlung durchgeführt werden kann.

       Rauchen versus Grünkohl

      Forscher haben herausgefunden, dass Grünkohl, dieses dunkelgrüne Blattgemüse, das auch als der „König der Kohlgemüse“ bezeichnet wird, dabei helfen kann, den Cholesterinspiegel niedrig zu halten. Sie arbeiteten mit einer Gruppe von dreißig Männern mit hohem Cholesterinspiegel zusammen, die über einen Zeitraum von drei Monaten täglich drei bis vier Schuss Grünkohlsaft trinken mussten. Das entspricht etwa 14 Kilogramm Grünkohl bzw. einer Menge, die ein durchschnittlicher US-Amerikaner in einem Jahrhundert essen würde. Was passierte? Wurden alle grün und begannen plötzlich mit der Photosynthese?

      Nein. Der Grünkohl senkte stattdessen ihr „böses“ LDL-Cholesterin und trieb ihr gutes HDL-Cholesterin in die Höhe10 – in einer Weise, wie es das Rennen von fast 500 Kilometern tun würde.11 Am Ende des Versuchs hatte sich die antioxidative Aktivität im Blut der meisten Probanden erhöht. Interessanterweise aber blieb die antioxidative Aktivität bei einer kleinen Zahl von Probanden auf einem niedrigen Niveau. Dabei handelte es sich tatsächlich um die Raucher. Es wurde angenommen, dass die freien Radikale, die durch das Rauchen entstanden, den Anteil der Antioxidantien dezimierten. Wenn Ihre Angewohnheit zu rauchen dazu führt, dass die antioxidative Wirkung von etwa achthundert Tassen Grünkohl zunichte gemacht wird, ist es wirklich an der Zeit, endlich damit aufzuhören.

       Die karzinogen-blockierende Wirkung von Kurkuma

      Das indische Gewürz Kurkuma, das dem Currypulver seine charakteristische gelbe Farbe verleiht, kann ebenfalls Schäden an der DNA eindämmen, die durch das Rauchen entstehen. Seit 1987 hat das US-amerikanische National Cancer Institute über tausend verschiedene Substanzen auf „chemopräventive“ (krebsverhindernde) Aktivitäten getestet. Nur ein Dutzend davon hat es bis in klinische Studien geschafft, und unter den vielversprechendsten von ihnen ist Curcumin, das Pigment, das für die intensive gelbe Farbe von Kurkuma verantwortlich ist.12

      Chemopräventive Substanzen können je nachdem, in welchem Krebsentwicklungsstadium sie diesen bekämpfen, in unterschiedliche Untergruppen unterteilt werden: Karzinogen-Blocker und Antioxidantien helfen, das anfängliche Auslösen einer DNA-Mutation zu verhindern, während antiproliferative Substanzen das Wachstum von Tumoren und die Ausbreitung von Krebszellen verhindern. Curcumin ist deshalb speziell, weil es sich scheinbar allen drei Substanzen zuordnen lässt, und daher vermutlich dabei helfen kann, das Wachstum von Krebszellen zu verhindern und/oder aufzuhalten.13

      Wissenschaftler haben die Wirkung von Curcumin auf die DNA-verändernde Fähigkeit verschiedener Karzinogene getestet und herausgefunden, dass Curcumin tatsächlich einen starken antimutagenen Effekt auf diverse häufig auftretende krebserregende Substanzen hat.14

      Diese Experimente aber wurden in vitro durchgeführt, d. h. in der Laborschale. Es wäre schließlich ethisch nicht vertretbar, Menschen bösartigen Karzinogenen auszusetzen, um dann festzustellen, ob sie an Krebs erkranken oder nicht. Doch dann kam jemand auf die brillante Idee, eine Gruppe mit Probanden zu suchen, die bereits durch ihr eigenes Zutun Karzinogene in ihrer Blutbahn aufwiesen: Raucher!

      Eine Möglichkeit, die Konzentration DNA-mutierender Chemikalien im Körper von Menschen festzustellen, besteht darin, deren Urin auf Bakterien zu tröpfeln, die in einer Laborschale wachsen. Bakterien teilen, so wie alles Leben auf der Erde, die DNA als ihre gemeinsame genetische Sprache. Es überraschte nicht, dass die Wissenschaftler bei diesem Experiment herausfanden, dass der Urin von Nichtrauchern weit weniger DNA-Mutationen auslöste, schließlich hatten sie weit weniger Karzinogene in ihrem Körper. Doch als den Rauchern Kurkuma gegeben wurde, sank die DNA-Mutationsrate bis zu 38 Prozent.15 Dabei wurden ihnen keine Curcuminpillen verabreicht, sondern lediglich täglich etwas mehr als ein Teelöffel von dem herkömmlichen Kurkumagewürz, dass man überall in Lebensmittelgeschäften kaufen kann. Natürlich kann Kurkuma die Auswirkungen des Rauchens nicht gänzlich neutralisieren. Auch nachdem die Probanden diese Kurkumamenge einen Monat lang eingenommen hatten, war die DNA-verändernde Wirkung ihres Urins noch immer größer als die der Nichtraucher. Nichtsdestotrotz können Raucher, die Kurkuma zu einem festen Bestandteil ihrer Ernährung machen, die durch das Rauchen entstehenden Schäden etwas eindämmen.

      Die krebsbekämpfende Wirkung von Curcumin geht über die Fähigkeit, potenzielle DNA-Mutationen zu verhindern, hinaus. Er scheint ebenso dabei zu helfen, den programmierten Zelltod zu regulieren. Körperzellen sind dafür vorprogrammiert, in einem Prozess namens Apoptose (von griechisch ptosis, fallen, und apo, weg) Platz für neue, frische Zellen zu machen. In diesem Sinne baut sich Ihr Körper alle paar Monate16 mit dem Baumaterial wieder neu auf, das Sie ihm über Ihre Ernährung zuführen. Einige Zellen aber bleiben länger als erwünscht – nämlich Krebszellen. Sie setzen ihren vorprogrammierten Selbstmord außer Gefecht und sterben nicht dann ab, wenn sie es eigentlich sollten. Da sie einfach weiterleben und sich fleißig weiter teilen, können sie irgendwann Tumore bilden und sich im gesamten Körper ausbreiten.

      Wie aber wirkt sich Curcumin auf diesen Prozess aus? Es scheint die Fähigkeit zu haben, den Selbstzerstörungsmechanismus in den Krebszellen wieder neu programmieren zu können. Alle Zellen enthalten sogenannte Todesrezeptoren, die den Prozess der Selbstzerstörung in Gang setzen. Krebszellen allerdings können ihre eigenen Todesrezeptoren lahmlegen. Curcumin indes scheint in der Lage zu sein, die Todesrezeptoren zu reaktivieren.17 Darüber hinaus kann es Krebszellen auch direkt durch die Aktivierung von „Exekutionsenzymen“, sogenannten Caspasen, abtöten, die sich in den Krebszellen befinden und diese von innen durch das Aufspalten ihrer Proteine zersetzen.18 Anders als die meisten Chemotherapeutika, gegen die Krebszellen nach einer gewissen Zeit resistent werden können, wirkt sich Curcumin simultan auf mehrere Mechanismen des Zelltods aus, wodurch es für die Krebszellen schwieriger wird, ihrer eigenen Zerstörung zu entgehen.19

      Curcumin zeigte in vitro gegen eine ganze Reihe verschiedener Krebszellen Wirkung, einschließlich Brustkrebs-, Hirntumor-, Blutkrebs-, Darmkrebs-, Nierenkrebs-, Leberkrebs-, Lungenkrebs- und Hautkrebszellen. Aus bisher noch nicht vollständig entschlüsselten Gründen greift Curcumin nicht von Krebs befallene Zellen nicht an.20 Leider muss Kurkuma noch in klinischen Tests auf seine Wirksamkeit bei der Prävention oder der Behandlung von Lungenkrebs untersucht werden. Da es aber bei der Verwendung von beim Kochen üblichen Mengen keinerlei Nachteile gibt, empfehle ich, dass Sie Wege finden, dieses Gewürz zu einem Teil Ihrer Ernährung werden zu lassen. In Teil 2 dieses Buches finden Sie mehrere Vorschläge dazu.

       Ernährungsbedingtes Passivrauchen

      Auch wenn der Großteil der Lungenkrebsfälle mit dem Rauchen zusammenhängt, erkrankt etwa ein Viertel der Betroffenen daran, obwohl sie niemals geraucht haben.21 Auch wenn einige dieser Fälle auf das Passivrauchen zurückzuführen sind, gibt es eine andere Ursache, die sehr wahrscheinlich karzinogene Schadstoffe produziert: die beim Braten oder Frittieren entstehenden Dämpfe.

      Wenn Fette auf Brat- oder Frittiertemperaturen erhitzt werden, egal ob es sich um tierisches Fett wie Schmalz oder pflanzliches Fett wie z. B. Pflanzenöl handelt, werden flüchtige giftige Chemikalien mit mutagenen Eigenschaften (sprich fähig, genetische Veränderungen zu verursachen) in der Luft freigesetzt.22 Das passiert sogar schon, bevor die Temperatur des Rauchpunkts erreicht wird.23 Wenn Sie zu Hause viel braten, kann eine gute Durchlüftung der Küche das Lungenkrebsrisiko senken.24

      Das Krebsrisiko kann auch davon abhängen, was gebraten wird. Eine Untersuchung an Frauen in China fand heraus, dass Raucherinnen, die jeden Tag Fleisch braten, fast ein dreimal so hohes Lungenkrebsrisiko haben wie Raucherinnen, die täglich

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