How Not To Die. Gene Stone

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How Not To Die - Gene  Stone

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      KAPITEL 3

      Hirnkrankheiten überlisten

      Der Vater meiner Mutter starb an einem Schlaganfall und ihre Mutter an Alzheimer. Als Kind liebte ich es meine Großmutter auf Long Island zu besuchen. Wir lebten im Westen des Landes, also durfte ich mit dem Flugzeug fliegen – manchmal sogar allein! Sie war die perfekte fürsorgliche Bilderbuchoma. Sie wollte mich immer mit in den Spielzeugladen nehmen, aber ich, schon damals ein Bücherwurm, wollte lieber in die Bibliothek gehen. Wenn wir wieder zu Hause waren, ich mit einem Stapel Bücher unter jedem Arm, ließ sie mich auf ihrem großen Sofa sitzen – natürlich ohne Schuhe – und lesen und Bilder malen. Dann brachte sie mir Heidelbeermuffins, deren Teig sie mit ihrem riesigen Rührgerät vorbereitet hatte, das die Hälfte der Küchenarbeitsfläche blockierte.

      Später aber verlor sie ihren Verstand. Zu jenem Zeitpunkt studierte ich bereits Medizin, aber mein neu erworbenes Wissen stellte sich als nutzlos heraus. Sie war ganz verwandelt. Meine früher so liebe und würdevolle Großmutter? Nun warf sie mit Dingen auf andere Menschen. Sie fluchte. Ihre Pflegerin zeigte mir die Bissspuren, die meine früher so freundliche, liebevolle Großmutter auf ihrem Arm hinterlassen hatte.

      Das ist das Furchtbare an Hirnkrankheiten. Anders als ein Problem mit dem Fuß, dem Rücken oder einem lebenswichtigen Organ attackieren diese Ihr Selbst.

      Die zwei schlimmsten Hirnkrankheiten sind Schlaganfälle, die jährlich fast 130.000 US-Amerikaner töten,1 und Alzheimer, das jährlich fast 85.000 Menschenleben fordert2. Ein Schlaganfall wird auch als „Hirninfarkt“ bezeichnet und läuft ähnlich ab wie ein Herzinfarkt, nur dass die abplatzenden Plaqueteilchen in den Arterien den Blutfluss zum Gehirn und nicht den zum Herzen unterbrechen. Alzheimer hingegen ähnelt eher einem Anschlag auf den Verstand.

      Alzheimer ist eine der körperlich und emotional belastendsten Krankheiten, sowohl für diejenigen, die darunter leiden, wie auch für diejenigen, die die Betroffenen betreuen. Anders als ein Schlaganfall, der sofort und ohne Vorwarnung eintreten und tödlich sein kann, ist Alzheimer in seinem Verlauf langsamer, schleichend und durch einen subtileren Verfall gekennzeichnet, der sich über Monate und Jahre hinziehen kann. Statt der cholesterinhaltigen Plaque in den Arterien handelt es sich bei Alzheimer um Plaque, die aus einer Substanz namens Amyloid besteht, im Hirngewebe gebildet wird und zum Verlust der Erinnerung und letztendlich auch zum Tod führen kann.

      Während die Pathologie von Schlaganfällen und Alzheimer sich durchaus unterscheidet, ist beiden Krankheiten doch eines gemeinsam: Es gibt zunehmend Belege dafür, dass eine gesunde Ernährung dabei hilft, beides zu verhindern.

       SCHLAGANFALL

      Bei etwa 90 Prozent aller Schlaganfälle3 wird der Blutfluss zu Teilen des Gehirns unterbrochen, und damit auch die Sauerstoffversorgung, wodurch der Teil abstirbt, der zuvor von der verstopften Arterie versorgt wurde. Dies wird auch als „ischämischer Schlaganfall“ (von lateinisch ischaemia, Blutleere) bezeichnet. Eine kleine Minderheit von Schlaganfällen sind hämorrhagische Schlaganfälle, die durch eine Hirnblutung entstehen, wenn ein Blutgefäß platzt. Der durch einen Schlaganfall verursachte Schaden hängt davon ab, welcher Teil des Gehirns nicht mehr mit Sauerstoff versorgt wird (bzw. wo die Blutung passiert) und wie lange dieser Sauerstoffentzug andauert. Menschen, die einen kurzen Schlaganfall erleiden, müssen im Nachhinein vielleicht nur mit einer Arm- oder Beinschwäche kämpfen, während diejenigen, die einen starken Schlaganfall erleiden, danach gelähmt sein, ihre Fähigkeit zu sprechen verlieren oder aber, wie es leider zu oft passiert, sterben können.

      Manchmal dauert das Blutgerinnsel nur einen Moment – nicht lange genug, um bemerkt zu werden, aber trotzdem schon so lange, dass ein kleiner Teil des Gehirns abstirbt. Diese sogenannten „leisen“ Schlaganfälle können mehrfach auftreten und langsam die kognitiven Funktionen schwächen, bis sich schließlich eine vollständige Demenz entwickelt.4 Das Ziel ist es, nicht nur das Risiko eines massiven Schlaganfalls, der sofort tödlich sein kann, zu minimieren, sondern auch das der Minischlaganfälle, die langsam über Jahre hinweg zum Tode führen. Wie auch bei Herzkrankheiten kann eine gesunde Ernährung das Risiko eines Schlaganfalls durch das Senken des Cholesterinspiegels und Blutdrucks verringern und gleichzeitig die Durchblutung und die antioxidative Kapazität verbessern.

       Und immer wieder: Ballaststoffe!

      Zusätzlich zu der Tatsache, dass Ballaststoffe gut für ein gesundes Darmklima sind, scheint ihr Verzehr in höheren Mengen auch das Risiko von Darm-5 und Brustkrebs,6 Diabetes,7 Herzkrankheiten,8 Fettleibigkeit9 und frühzeitigem Tod generell zu verringern.10 Eine Reihe von Untersuchungen zeigt nun aber, dass der Verzehr ballaststoffreicher Nahrung auch Schlaganfälle abwehren kann.11 Leider nehmen weniger als 3 Prozent aller US-Amerikaner das Minimum der empfohlenen Tagesration an Ballaststoffen zu sich.12 Das wiederum bedeutet, dass 97 Prozent aller US-Amerikaner nicht genug Ballaststoffe aufnehmen. Ballaststoffe finden sich natürlich konzentriert nur in einer Art von Lebensmitteln: in vollwertigen pflanzlichen. Industriell verarbeitete Lebensmittel enthalten weniger und Produkte auf tierischer Basis überhaupt keine Ballaststoffe. Tiere haben einen Knochenbau, der sie stützt, Pflanzen aber haben Ballaststoffe.

      Scheinbar sind nicht sehr viele Ballaststoffe nötig, um das Schlaganfallrisiko zu verringern. Schon 7 Gramm mehr Ballaststoffe pro Tag können das Risiko um 7 Prozent senken.13 Verschiedene Schlaganfälle bei verschiedenen Menschen – wahrscheinlich je nachdem, wie viel Ballaststoffe sie verzehrt haben. Zusätzliche sieben Gramm Ballaststoffe lassen sich sehr einfach in die eigene Ernährung einbauen: Sie entsprechen in etwa einer Schüssel Haferbrei mit Beeren oder einer Portion weißer Bohnen.

      Wie genau schützen Ballaststoffe das Gehirn? Wir sind uns nicht ganz sicher. Wir wissen, dass Ballaststoffe dabei helfen, den Cholesterin-14 und Blutzuckerspiegel15 zu kontrollieren, was dazu führt, dass vermutlich weniger arterienverstopfende Plaque in den Blutgefäßen des Gehirns abgelagert wird. Eine ballaststoffreiche Ernährung kann ebenfalls den Blutdruck senken,16 wodurch das Risiko von Hirnblutungen verringert wird. Wissenschaftler müssen den genauen Ablauf allerdings nicht kennen, bevor Sie anfangen können, auf Basis dieses Wissens zu handeln. Eine Bibelstelle sagt: „Wenn ein Mensch Samen aufs Land wirft […] und der Same geht auf und wächst, daß er’s nicht weiß.“ Hätte der Sämann aus der Bibel das Säen so lang verschoben, bis er die Biologie der Samenkeimung verstanden hätte, wäre er wohl nicht lange am Leben geblieben. Warum also fangen Sie nicht einfach damit an und ernten die Früchte, die Ihnen der Verzehr von Ballaststoffen aus vollwertigen, naturbelassenen pflanzlichen Lebensmitteln bringt?

      Es ist nie zu spät, sich gesünder zu ernähren. Auch wenn Schlaganfälle als Krankheit angesehen werden, die typischerweise ältere Menschen betrifft – nur zwei Prozent aller tödlich endenden Schlaganfälle ereignen sich vor einem Alter von fünfundvierzig Jahren17 –, häufen sich die Risiken bereits in der Kindheit an. In einer bemerkenswerten Untersuchung, deren Ergebnisse jüngst veröffentlicht wurden, wurden Hunderte Kinder über einen Zeitraum von vierundzwanzig Jahren begleitet – von der Mittelschule bis hinein ins Erwachsenenalter. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass ein geringer Verzehr von Ballaststoffen mit einer Verhärtung der Arterien zusammenhing, die zum Gehirn führten – ein wesentlicher Risikofaktor für einen Schlaganfall. Schon als die Jugendlichen erst vierzehn Jahre alt waren, konnten bei der Arteriengesundheit wesentliche Unterschiede zwischen denen, die täglich wenige Ballaststoffe zu sich nahmen, und jenen, die mehr davon verzehrten, festgestellt werden.18

      Um es nochmals zu erwähnen: Der Unterschied war nicht sehr groß. Ein Apfel, eine halbe Handvoll Brokkoli oder nur 2 EL Bohnen mehr am Tag in der Kindheit hatten eine bedeutsame Auswirkung auf die Arteriengesundheit

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