How Not To Die. Gene Stone

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How Not To Die - Gene  Stone

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sogenannte „Endotoxine“. Bestimmte Lebensmittel wie bspw. Fleisch scheinen Bakterien zu beherbergen, die tot oder lebendig Entzündungen auslösen können, sogar wenn das Essen vollständig durchgegart ist. Endotoxine werden weder durch hohe Kochtemperaturen noch durch Magensäure oder Verdauungsenzyme zersetzt, also können sie nach einer Mahlzeit mit tierischen Produkten in Ihrem Verdauungstrakt landen. Man geht davon aus, dass sie gesättigte Fette als Träger nutzen, um über die Darmwand in die Blutbahn zu gelangen, wo sie dann eine entzündliche Reaktion in Ihren Arterien auslösen können. 44

      Das mag die erstaunliche Geschwindigkeit erklären, mit denen es Herzpatienten besser geht, wenn ihre Ernährung plötzlich hauptsächlich aus pflanzlichen Lebensmitteln einschließlich viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und Bohnen besteht. Dr. Ornish stellte bei Patienten mit einer pflanzenbasierten Ernährung innerhalb weniger Wochen eine Reduktion der Angina-Anfälle um 91 Prozent fest, sowohl mit45 als auch ohne Sport.46 Dieses schnelle Verschwinden der Brustschmerzen geschah viel früher, als der Körper in der Lage gewesen wäre, die Plaque aus den Arterien zu entfernen. Dies legt nahe, dass eine pflanzenbasierte Ernährung nicht nur dabei hilft, die Arterien zu säubern, sondern auch ihre ständige Funktion verbessert. Im Gegensatz dazu hatten die Patienten der Kontrollgruppe, denen gesagt wurde, sie sollen den Rat ihrer Ärzte befolgen, ein um 186 Prozent erhöhtes Risiko von Angina-Anfällen.47 Es überrascht nicht, dass sich ihr Zustand verschlechterte, da sie weiterhin derselben Ernährungsweise folgten, die ihre Arterien erst lahmgelegt hatte.

      Wir wissen seit Jahrzehnten um die enorme Wirkung einer Ernährungsumstellung. So gab es z. B. bereits 1977 im American Heart Journal eine Veröffentlichung mit dem Titel „Angina und vegane Ernährung“. Die vegane Ernährungsweise ist ausschließlich pflanzenbasiert und verzichtet auf Fleisch- und Milchprodukte sowie Eier. Ärzte beschrieben Fälle wie den von Herrn F. W. (der volle Name wird zum Schutz des Patienten und aufgrund der ärztlichen Schweigepflicht nicht genannt), einem fünfundsechzigjährigen Mann, der so stark an Angina litt, dass er bereits nach neun oder zehn Schritten pausieren musste. Er schaffte es nicht einmal mehr bis zum Briefkasten. Er begann mit einer veganen Ernährung, und innerhalb weniger Tage ließen seine Schmerzen nach. Innerhalb mehrerer Monate soll er angeblich Berge bestiegen haben, und zwar schmerzfrei.48

      Sie sind noch nicht dazu bereit, sich gesund zu ernähren? Nun, dann gibt es eine neue Generation von Medikamenten gegen Angina pectoris, z. B. Ranolazin (als Ranexa erhältlich). Der Repräsentant eines Pharmaunternehmens empfahl, dieses Medikament bei Menschen einzusetzen, die „nicht in der Lage sind, die grundlegenden Veränderungen ihrer Ernährungsweise durchzuführen, die für eine vegane Ernährung erforderlich sind.“49 Das kostet zwar über 2.000 US-Dollar pro Jahr, dafür sind jedoch die Nebenwirkungen verhältnismäßig gering, und es funktioniert … theoretisch. Mit der höchsten Dosierung konnte Ranexa die Dauer einer sportlichen Betätigung um 33,5 Sekunden verlängern.50 Über eine halbe Minute! Es sieht nicht so aus, als ob diejenigen, die diese Methode wählen, in absehbarer Zeit Berge besteigen werden.

      Senken Paranüsse das Cholesterin?

      Kann eine einzige Portion Paranüsse Ihren Cholesterinspiegel schneller senken als Statine und darüber hinaus noch einen Monat nach dem Verzehr auf einem geringen Niveau halten?

      Das ist eines der kuriosesten Forschungsergebnisse, die ich je zu Gesicht bekommen habe. Brasilianische Wissenschaftler gaben zehn Männern und Frauen eine einzige Portion Paranüsse, die aus einer bis acht Nüssen bestand. Beim Vergleich mit der Kontrollgruppe, die überhaupt keine Nüsse aß, kam erstaunlicherweise heraus, dass eine Portion von nur vier Paranüssen den Cholesterinspiegel nahezu sofort verbesserte. Der LDL-Wert (das „böse“ Cholesterin) sank nur neun Stunden nach dem Verzehr der Nüsse um unglaubliche zwanzig Punkte.51 Nicht einmal Medikamente wirken so schnell.52

      Jetzt kommt der wirklich verrückte Teil: Die Wissenschaftler maßen den Cholesterinspiegel der Probanden noch einmal – dreißig Tage später. Sogar einen Monat nach dem Verzehr einer einzigen Portion Paranüsse blieben die Werte weiterhin niedrig!

      Wenn solch eine Untersuchung mit Ergebnissen in der medizinischen Fachliteratur auftaucht, die zu gut zu sein scheinen, um wahr zu sein, warten Ärzte normalerweise ab, bis die Forschungsergebnisse erneut bestätigt werden, bevor sie ihren Patienten etwas Neues empfehlen; besonders, wenn die Untersuchung mit nur zehn Teilnehmern durchgeführt wurde und die Ergebnisse schlicht unglaublich zu sein scheinen. Wenn eine Maßnahme aber günstig, einfach und harmlos ist – wir reden hier über vier Paranüsse im Monat –, dann müssen die Beweise meiner Meinung nach nicht erdrückend sein. Hier wäre eine vernünftige Strategie, es einfach auszuprobieren, bis das Gegenteil bewiesen ist.

      Zu viel des Guten ist allerdings schädlich. Paranüsse haben einen solch hohen Selengehalt, dass Sie schnell die Grenze der vertretbaren täglichen Menge erreichen, wenn Sie jeden Tag vier Nüsse essen. Wenn Sie allerdings bei nur vier Nüssen im Monat bleiben, müssen Sie sich darüber keine Sorgen machen.

      Folgen Sie dem Geld

      Forschungsergebnisse, die zeigen, dass koronare Herzerkrankungen mit einer pflanzenbasierten Ernährung behandel- und heilbar sind, mit oder ohne weitere begleitende Änderungen hin zu einer gesunden Lebensweise, werden seit Jahrzehnten in einigen der angesehensten medizinischen Fachzeitschriften der ganzen Welt veröffentlicht. Warum sind diese Neuigkeiten dann nicht in der öffentlichen Praxis umgesetzt worden?

      1977 versuchte das US Senate Committee on Nutrition and Human Needs genau das. Das auch als McGovern-Komitee bekannte Gremium veröffentlichte Ernährungsrichtlinien für die USA, den sogenannten McGovern Report, und riet den US-Amerikanern darin, ihren Konsum tierischer Produkte zu reduzieren und stattdessen mehr pflanzliche Lebensmittel zu verzehren. Ein Gründungsmitglied des Instituts für Ernährungswissenschaft der Harvard Universität erinnert sich, dass „die Produzenten von Fleisch-, Milch- und Eierzeugnissen sehr aufgebracht waren“.53 Das ist eine grobe Untertreibung. Unter dem Druck der Industrie wurde nicht nur das Ziel eines „reduzierten Fleischkonsums“ aus den Richtlinien entfernt, sondern gleich das gesamte Komitee aufgelöst. Mehrere prominente Senatoren verloren angeblich wegen ihrer Unterstützung des McGovern Reports die Wahlen.54

      In jüngeren Jahren wurde außerdem aufgedeckt, dass viele Mitglieder des US-amerikanischen Dietary Guidelines Advisory Committee (Beratungsausschuss für Ernährungsrichtlinien) finanzielle Verbindungen zu allen möglichen Unternehmen aus der Nahrungsmittelindustrie hatten, von Süßwarenherstellern bis hin zu Organisationen wie McDonald’s Council on Healthy Lifestyles (McDonald‘s Beirat für gesunde Lebensweisen) und Coca-Colas Beverage Institute for Health and Wellness (Getränkeinstitut für Gesundheit und Wohlbefinden). Ein Mitglied des Beratungsausschusses war sogar als Aushängeschild des Herstellers für Kuchenfertigmischungen Duncan Hines und später auch für Crisco, einen Margarine- und Fetthersteller, tätig, bevor sie sich daranmachte, bei der Erstellung offizieller Ernährungsrichtlinien für die US-amerikanische Bevölkerung mitzuwirken.55

      Ein Kommentator bemerkte im Food and Drug Law Journal, dass die Veröffentlichungen des Dietary Guidelines Advisory Committee traditionell Folgendes enthielten:

      Keinerlei Diskussion der wissenschaftlichen Forschungsergebnisse zu den gesundheitlichen Folgen von Fleischkonsum. Würde der Ausschuss sich tatsächlich mit diesen Forschungsergebnissen befassen, könnte er seine Empfehlung, Fleisch zu essen, nicht weiter aufrecht erhalten, da wissenschaftlich belegt ist, dass Fleisch die Risiken chronischer Krankheiten erhöht, was gänzlich im Gegensatz zu den herausgegebenen Empfehlungen steht. Nur durch das Ignorieren dieser Forschungsergebnisse kann der Ausschuss zu einem Schluss kommen, der andernfalls vollkommen unangemessen erscheinen würde.56

      Wie aber sieht es mit der Ärzteschaft aus? Warum sind meine Kollegen nicht von diesen Forschungen begeistert,

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