Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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Eindruck hatte er doch auf Wyatt gar nicht gemacht.

      Die Fenster im Erdgeschoß waren sämtlich geschlossen.

      Der Marshal trat zurück und blickte über das Wagentordach, das bis ans Haus ging. Oben war ein Fenster halb geöffnet.

      Aber konnte er über den Weg in das Haus des Arztes eindringen? Bei den beiden Braddocks und den Cornwalls war es etwas anderes gewesen. Die beiden waren Verbrecher.

      Überhaupt war es ja nun nicht mehr notwendig, sich weiter zu verstecken. Sheriff Burns, der alte Braddock und Gilberts Frau, Cornwalls Frau und einer seiner Söhne, hatten ihn ja gesehen. Er konnte ruhig ins Hotel zurückgehen.

      Kaum hatte er den Hof verlassen, als ihn etwas in seinem Innern von der Vorderfront des Hauses zurücktrieb.

      Damned! So alt war der Doc doch noch gar nicht, daß er eine so bestimmt gegebene Zusage vergessen konnte.

      Der Marshal pochte ans Fenster des Arbeitszimmers.

      Nichts.

      Drei Minuten später hatte er im Sprung hinten im Hof mit beiden Händen das Wagendach gepackt, zog sich im Klimmzug hinauf und stieg durch das Fenster ins Haus.

      Es war das vierte Haus in der Stadt Whiteface, dem er in dieser Nacht einen Besuch abstattete.

      Er wußte, daß Doc Flaubert allein hier wohnte. Und jetzt dachte er auch daran, daß der Arzt ihm erzählt hatte, er müsse noch den Bericht über das Gelbe Fieber auf der Salan-Ranch abfassen.

      Sollte er mit dieser Absicht tatsächlich schon fertig sein?

      Unwillkürlich trat der Missourier langsamer auf, durchquerte das kleine Zimmer, öffnete die Tür zum oberen Korridor und lauschte durch das stille Haus.

      Ein Geruch von Medikamenten schlug ihm entgegen. Es war der übliche Geruch eines Doktorhauses.

      Nur undeutlich erinnerte sich Wyatt daran, daß er vorhin die Treppe gesehen hatte, die zum Obergeschoß führte.

      Nach einigem Suchen fand er sie.

      Leise ächzten die hölzernden Stufen unter seinem Gewicht.

      Unten im Korridor angekommen, bemerkte er einen diffusen Lichtschimmer: Die Tür zum Arbeitszimmer des Arztes stand offen. Wyatt ging leise darauf zu und warf einen kurzen Blick durch den Raum.

      Dann starrte er mit engen Augen auf den dunklen Körper, der ganz

      langausgestreckt auf den hellen Dielen lag.

      Er stieß die Tür ganz auf und beugte sich sofort über den Mann am Boden.

      Es war Doc Flaubert. Er war tot.

      Wyatt schleppte ihn in den Flur, zog die Zimmertür hinter sich zu und riß ein Zündholz an.

      In der linken Brustseite des Arztes steckte ein Bowiemesser.

      Langsam richtete sich der Missourier auf und starrte in die Dunkelheit.

      Wer konnte ein Interesse daran gehabt haben, den Arzt zu töten?

      Burns etwa?

      Ausgeschlossen. Der hatte doch selbst erklärt, daß ein Arzt für Whiteface nicht ausreichte.

      Aber andererseits hatte er mit dem Arzt einen Streit gehabt.

      War es wirklich ein Streit gewesen? War es nicht vielmehr eine Meinungsverschiedenheit? Und hatte Flaubert nicht erklärt, daß er den Sheriff genau kenne, daß er nur ein sehr bequemer Mann sei?

      Wyatt bückte sich und brachte den Toten dahin zurück, wo er ihn gefunden hatte.

      Dann verließ er das Haus auf dem gleichen Weg, auf dem er es betreten hatte.

      Mit wachen Augen lag der Marshal auf seinem Bett und starrte gegen die weißgetünchte Zimmerdecke.

      Das Fenster stand offen.

      Und schräg gegenüber lag in seinem Haus der tote Doktor Flaubert.

      Wyatt zerbrach sich den Kopf darüber, wer den für die Stadt doch so unentbehrlichen Mann ermordet haben könnte.

      Schließlich fielen ihm vor Erschöpfung die Augen zu.

      *

      Gleich nach dem Frühstück verließ der Marshal das Cremona-Hotel und ging auf das Sheriffs Office zu.

      Die Tür war verschlossen.

      Ein kahlköpfiger alter Mann, der auf einem morschen Schaukelstuhl neben dem Eingang saß, blinzelte in die Sonne und kaute auf seinem Priem, während er sich mit seinem zerbeulten Hut Luft zufächelte.

      »Suchen Sie den Sheriff?« krähte er mit dünner Greisenstimme.

      »Yeah!«

      Der Alte lächelte wieder sein spindeldürres Lachen.

      »Ich weiß nicht, wo er ist.«

      In den Augen des Missouriers stand plötzlich eine eisige Kälte. Schneidend sagte er:

      »Wo ist der Sheriff?«

      Unbehaglich erhob sich der Alte und sah plinkernd die Straße hinunter.

      »Ich weiß nur, daß er weggegangen ist. Wo er hingegangen ist – das weiß ich nicht.«

      »Ich habe Sie gefragt, wo der Sheriff ist«, wiederholte Wyatt eindringlich.

      Betroffen von dem Ton und dem Blick des Fremden, wich der Alte an die Hauswand zurück und stülpte seinen Hut auf.

      »Was wollen Sie von mir, Mister? Ich bin Jimmy Hampton. Früher einmal trug ich den Stern. Aber das ist ziemlich lange her. Damals war es noch gefährlich, den Stern zu tra-

      gen. Heute ist es ja kein Kunststück mehr.«

      »Ansichtssache, Mister. Aber Sie haben immer noch nicht meine Frage beantwortet.«

      Der spitze Adamsapfel des Alten zuckte auf und nieder. Pergamenttrocken hingen die Lider seitlich über seinen Augen.

      »Ernest? Wissen Sie, er ist ein sonderbarer Junge, mal ist er hier, mal ist er dort. Man weiß nie genau, wo er sich aufhält.«

      Wyatt trat dicht an den Alten heran.

      »Passen Sie genau auf, Mister Hampton, was ich Ihnen jetzt sagen werde. Sie haben behauptet, einmal Sheriff gewesen zu sein…«

      »Das war ich auch!« zeterte der Alte und nestelte einen abgegriffenen sechszackigen Stern aus seiner Westentasche. »Hier, ich habe ihn viele Jahre getragen. Und da an der Seite die Beule, die hat mir Hal Flanagan vor zehn Jahren besorgt, als er auch hier seinen Wirbel losließ. Wissen Sie überhaupt, wer Hal Flanagan war? Der schlimmste Bandit, den Texas kannte. Wyatt Earp hat ihn gestellt. Der große Wyatt Earp. Von dem werden Sie wohl hoffentlich schon gehört haben.«

      Der

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