Wyatt Earp Paket 2 – Western. William Mark D.

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. страница 282

Wyatt Earp Paket 2 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

Скачать книгу

verteilten sich im nördlichen Halbkreis um den Hügel, und zwar war Coster dafür, so weit zu bleiben, daß man auch mit dem schnellsten Pferd die Distanz nicht zu rasch durchmessen konnte.

      Bei Tagesanbruch steckten sie in den Büschen auf ihren Posten, getrennt durch wenige hundert Yards jeweils.

      Auch die Pferde waren versteckt.

      Und wer aus dem Süden kam, mochte selbst mit dem schärfsten Fernglas nichts von den Banditen entdecken.

      Stunde um Stunde verann.

      Endlich, kurz vor zwölf, als die Sonne schon am Zenit stand, sichtete Joe Harper im Süden einen einzelnen Reiter, der auf den im Westen liegenden Hügel zuritt.

      Auch die anderen sahen ihn und beobachteten ihn scharf.

      Bill Tilghman ritt bis auf die Hügelkuppe, tat, als suche er mit den Augen die Gegend ab und legte dann etwas auf den Boden nieder, das er mit einem Stein beschwerte. Dann ritt er langsam zurück.

      Die Banditen ließen sich Zeit. Mehrere Stunden. Coster hatte sie gewarnt: »Wenn Doc Holliday in der Stadt ist, dann könnt ihr sicher sein, daß er sich auf den Weg macht…«

      Sie warteten, bis die Dämmerung hereinbrach.

      Dann preschte Clint auf den Hügel los und fand unter dem Stein einen Zettel.

      So schnell bringen wir das Geld nicht zusammen. Heute nacht kommt der Bote wieder. Wir wollen alles versuchen.

      Joe Harper las den Zettel tief an die Erde gebeugt im Schatten eines Zündholzes.

      »Es rollt jedenfalls«, meinte er, als er die erste Enttäuschung geschluckt hatte.

      Ric Coster war auf dem Ritt zur Station ziemlich still.

      Clint knurrte ihn an:

      »He, du wolltest wohl gleich die Tausender sehen, was?«

      »Nein, aber irgendwas gefällt mir an der Sache nicht.«

      »Und was wäre das?«

      »Ich werde den Gedanken an den höllischen Spieler nicht los. Wenn er in Dodge ist, dann rollt der Karren garantiert schief.«

      »Weshalb denn?«

      »Der Hund ist schlau wie ein Indianer. So leicht führt ihr den nicht hinters Licht. Ich glaube, daß wir das noch anders anpacken müssen, wenn wir nicht alle am Strick landen wollen.«

      Was Coster schon mißfiel, war das Hinauszögern der Dodger. »Sie wollen Zeit gewinnen«, rätselte er, »vermute ich jedenfalls. Sie haben etwas vor.«

      »Was denn?« fragte Joe, der immer noch von seinem großen Coup fasziniert war. Vor allem, da er den Marshal ja in seiner Hand hatte.

      »Wir müssen noch geschickter vorgehen!« mahnte Coster.

      Clint war damit einverstanden.

      Joe meinte prahlerisch:

      »Die Sache läuft, Coster. Verlaß dich drauf. Aber wir können gern beraten, ob sich noch sichere Wege finden lassen…«

      Sichere Wege, wo Charly nicht zurückgekommen war.

      Wo jeder wirklich denkende Mensch sich gesagt hätte: Die Sache kann so nicht gutgehen.

      Die Harpers waren verblendet – und Ric Coster dachte trotz seines Mißtrauens und seiner Angst vor Holliday auch zu sehr an die Bucks, die auf den Hügel kommen würden.

      Aber auch die größte Vorsicht hätte den Desperados nichts genutzt, denn sie hatten auf der Gegenseite ja nicht nur den gefürchteten Spieler, sondern auch Wyatt Earp selbst gegen sich.

      Hätten sie das gewußt, würde ih-

      re Zuversicht höchstwahrscheinlich blitzartig unter den Nullpunkt gesunken sein.

      Aber sie fühlten sich stark. Im Schuppen lag der wertvolle Gefangene, dem der Stationshalter immer nur ein paar Brocken zu essen und ein paar Becher Wasser bringen durfte – und sie selbst waren sechs Männer. Das war schon eine starke Sache.

      Clint dachte auf dem Ritt zur Station, als Costers Worte noch in seinen Ohren waren: Wir waren noch bis vor kurzem zu fünft. Und alle hießen sie Harper.

      Jetzt heißen nur noch zwei Harper, und die vier anderen sind Fremde.

      Gregg – den hatten sie längst abgeschrieben, obgleich er noch lebte.

      Aber Clint war nicht tief genug veranlagt, als daß er solche Gedanken länger in sich hätte wirken lassen können; der bleierne Gedanke an das große Geld hatte ihn zu sehr überwältigt. Vor allem, da Joe und die anderen dauernd davon sprachen.

      Der Blitz sollte mit fürchterlicher Wucht und viel schneller und krachender bei ihnen einschlagen, als sie es sich selbst in ihren schlimmsten Angstvorstellungen hätten träumen lassen.

      Es war späte Nacht, als sie die Lichter der Station fern im Osten vor sich auftauchen sahen.

      Joe und Ric ritten voran.

      Clint, dem es nicht paßte, daß Coster ihn von der Seite des »denkenden« Bruders weggedrückt hatte, folgte ihnen. Wäre der Gedanke an das Geld nicht gewesen, hätte es längst Streit gegeben.

      Der verschlagen dreinblickende Cass Brassat ritt mit dem blutjungen Schießertyp Jonny Clay hinter ihnen drein.

      *

      Wyatt Earp hatte seit dem Morgengrauen fern im Süden des Hügels in einer kleinen Bodenmulde, gegen Sicht von Norden und Osten von einem Gestrüpp gedeckt, gelegen und konnte sich mit seinem Chief Deputy Masterson durch Zeichen verständigen.

      Tilghman schickte er pünktlich los.

      Als der zurückkam, beuftragte Wyatt die beiden, nun wieder nach Dodge zurückzureiten.

      Masterson schlich sich dichter zu dem Boß heran.

      »Soll ich nicht bleiben?«

      »Nein, Bat, wenn die Halunken gerissen sind, dann haben sie uns hier in die Prärie gelockt, um inzwischen in Dodge einzukaufen. Nichts da, ihr reitet zurück.«

      Masterson nickte. Er sah ein, daß der Marshal recht hatte.

      Wyatt blieb bis zum Einbruch der Dunkelheit in seinem Versteck, dann ritt er in weitem Bogen nach Nordwesten um den Hügel herum.

      Es war fast ausgeschlossen oder hätte doch jedenfalls ein Zufall genannt werden müssen, daß sich in dieser Dunkelheit zwei Reiter auf eine Entfernung von zwölf Meilen an einem bestimmten Punkt getroffen hätten.

      Aber die beiden Freunde standen nicht zum erstenmal vor einer solchen Situation. Oben in Montana hatten Wyatt Earp und Doc Holliday sich sogar inmitten der Volatta Mountains einmal in dunkler Winternacht verabredet und genau am vereinbarten Punkt getroffen. Unten in der Sandwüste von Texas hatten sie einander nicht verfehlt, obgleich der eine weit aus dem Süden und der andere von Oklahoma herunterkam. An den Salzseen

Скачать книгу