Butler Parker Staffel 8 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Staffel 8 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker Staffel Staffel

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für einen Angeklagten«, sagte Parker schnell und sah Robespierre fest in die glühenden, fanatischen Augen, »seit wann urteilt Robespierre ohne die Gegenargumente gehört zu haben?«

      »Redet!« sagte Robespierre und beugte sich etwas vor.

      »Cagliostro ist ein Scharlatan.« Parker deutete mit dem Kopf andeutungsweise auf Waterson, »gerade Ihr, Bürger Robespierre, kennt die Geschichte. Ihr müßt doch wissen, wie sehr er mit der herrschenden Klasse paktierte und sich auf Kosten des Volkes bereicherte!«

      Gewiß, das, was Parker da von sich gab, hielt den Tatsachen nicht stand, aber Parker fühlte instinktiv, daß er mit dem Kranken reden mußte. Er mußte ihn als Robespierre respektieren, sonst hatte er bereits verloren.

      »Was habt Ihr dazu zu sagen?« wollte Robespierre von Cagliostro wissen.

      »Dieser Feind des Volkes lügt«, sagte Waterson, »was zu verstehen ist, er sollte von der Guillotine zur Wahrheit gezwungen werden. Das Volk braucht ein Exempel. Verräter müssen sterben!«

      »Ich werde mit dem Konvent reden«, sagte Robespierre ausweichend, um dann schnell den Raum zu verlassen. Die Aussicht, mit der Guillotine spielen zu können, erschien ihm verlockend. Er wollte keine Gegenargumente hören, die ihm diesen Spaß vielleicht genommen hätten.

      »Ich brauche Ihnen wohl nicht zu sagen, daß das Messer der Guillotine echt ist«, erklärte Waterson und lächelte den Butler kühl an.

      »Natürlich nicht«, entgegnete der Butler, »ich frage mich nur, wie Sie diesen Mord der Polizei gegenüber erklären wollen.«

      »Aber ich bitte Sie, Parker!« Waterson schüttelte leicht und verweisend den Kopf, »kann man denn arme und geistesgestörte Kranke für ihre Taten verantwortlich machen?«

      »Falls meine Leiche je gefunden werden sollte …«

      »Das kommt natürlich noch hinzu. Vielleicht werde ich sie auch verschwinden lassen. Sehen Sie, Parker, man muß improvisieren können. Sie haben natürlich eine echte und letzte Chance!«

      »Ich ahnte, daß Sie mich mit solch einer Chance noch konfrontieren würden, Mister Waterson.«

      »Dann werden Sie auch wissen, was ich von Ihnen erwarte.«

      »In der Tat, Doktor. Sie möchten in Erfahrung bringen, wo Ihre diversen vier Mitarbeiter sich zur Zeit befinden, nicht wahr?«

      »Allerdings. Was haben Sie mit Hank, Steve, Lern und Lefty gemacht?«

      »Sie befinden sich an einem sicheren Ort, wie Sie verstehen werden, Mister Waterson. Sie werden zur richtigen Zeit aussagen, und zwar der Polizei gegenüber.«

      »Sie wollen den jetzigen Aufenthaltsort also nicht preisgeben, Mister Parker?«

      »Ich muß gestehen, daß ich nicht an die Echtheit Ihrer Versicherung hinsichtlich meines eventuellen Weiterlebens glaube.«

      »Das ist ein Risiko, das Sie allem tragen müssen. Sie werden sich auf meine Worte verlassen müssen.«

      »Eben das fällt mir außerordentlich schwer, Waterson.«

      »Nun, Sie müssen nicht«, sagte Waterson lächelnd, »diese Information werde ich mit Sicherheit auch von Mister Rander oder Miß Weston bekommen.«

      Statt zu antworten, sah Parker den Chef der Heilanstalt fragend an.

      »Ihr Chef und Miß Weston befinden sich bereits hier im Sanatorium«, sagte Waterson genußvoll, »ich habe sie die ganze Zeit über beobachten lassen. Ich habe nichts dagegen, daß sie sich an meinem Maskenfest beteiligen. Wer freiwillig zu mir kommt, den brauche ich nicht mit Gewalt holen zu lassen!«

      »Ein ausgesprochen tiefsinniger Ausspruch«, sagte Josuah Parker höflich, »ich muß gestehen, daß ich Sie wahrscheinlich sehr unterschätzt habe.«

      »Ihr Pech, daß Sie das jetzt nicht mehr korrigieren können«, meinte Waterson. Er wandte sich ab und verließ den Raum. Er ließ einen Butler zurück, der sich hoffnungslos verloren vorkam.

      *

      »Nun, Sue, was schlagen Sie vor?« fragte Mike Rander etwa um die gleiche Zeit.

      Er und seine Sekretärin befanden sich im Kostümfundus des Sanatoriums und waren dabei, sich für das Maskentreiben einzukleiden. Rander schritt die lange Reihe der Kostüme ab, die auf Garderobenständern hingen.

      »Wie wäre es denn mit Philipp II?«

      »Zu steif! Ich möchte mich bewegen können«, erwiderte Rander.

      »Und das hier. Heinrich VIII?«

      »Dann schon lieber als …« Rander kam nicht mehr dazu, seinen Wunsch zu äußern. Er hatte plötzlich hinter sich leise und schnelle Schritte gehört.

      Blitzschnell wandte er sich um und sah sich zwei stämmigen Henkersknechten gegenüber, deren Gesichter unter spitzen Kapuzen mit Sehschlitzen verborgen waren.

      Sie machten einen sehr entschlossenen Eindruck, als sie sich gleichzeitig auf ihn warfen. Sie besorgten das mit sehr viel Routine und Kraft.

      Rander wehrte sich verzweifelt. Mit seinem rechten Fuß prüfte er die Bauchmuskulatur des einen Henkers, und mit seiner linken Faust tastete er nach der Kinnlade des anderen Gegners.

      Die beiden Kerle zeigten sich kurzfristig beeindruckt und verschwanden zwischen den Garderobenständern. Rander rief laut und warnend nach Sue Weston, um dann nach ihr zu suchen.

      Leider kam er nicht sehr weit.

      Seine Füße verfingen sich in dem Reifrock einer Hofdame. Er stürzte und landete auf dem Boden. Und als er sich schnell wieder erheben wollte, da waren die beiden Henkersknechte schon wieder zur Stelle und wurden handgreiflich.

      Jetzt tasteten sie mit ihren Fäusten nach seinem Sonnengeflecht und Genick. Das Ende vom Lied war, daß Rander groggy zu Boden ging und für eine gewisse Zeit nicht mehr mitspielen konnte.

      Die beiden Männer ließen ihn erst mal liegen. Sie hatten den zusätzlichen Auftrag erhalten, auch eine junge, sehr attraktive Frau zu stellen. Dieser Aufgabe wollten sie sich mit besonderem Interesse widmen.

      Sie suchten verzweifelt nach der jungen Dame, doch sie blieb verschwunden. Sie mußte sich während des Kampfgetümmels sehr leise und geschickt abgesetzt haben, denn Sue war einfach nicht mehr vorhanden.

      Die beiden Henkersknechte stellten also ihre Suche ein und kümmerten sich wieder um Mike Rander.

      Auftragsgemäß nahmen sie ihm die Kostümwünsche ab. Es dauerte höchstens zehn Minuten, bis sie Rander in das von Waterson geforderte Kostüm gesteckt hatten.

      Als Rander erwachte, fühlte er sich in der Hofkleidung eines französischen Aristokraten, der darauf wartete, von den Sansculotten einen Kopf kürzer gemacht zu werden.

      *

      »So allein?«

      Parker hörte eine Stimme hinter sich, die weich wie Samt klang.

      Mühsam

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