Mami Staffel 8 – Familienroman. Lisa Simon

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Mami Staffel 8 – Familienroman - Lisa Simon Mami Staffel

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kreuzt er heute abend bei uns auf und beschwert sich bei Susanne über uns«, höhnte die Kleine mit den blonden Zöpfen. »Aber er kann ja nichts beweisen, niemand weiß, daß wir es waren. Es können genauso Kinder aus dem Dorf gewesen sein.«

      »Wehe, du verpetzt uns, Karsten. Dann wirst du was erleben, dann wirst du aus unserem Club rausgeschmissen, das ist mal sicher. Und jetzt hört auf zu quatschen. Wir haben zwar massenhaft Zeit, der Typ wird bestimmt bis abens am Strand bleiben.«

      »Ich glaub aber nicht, daß der ins Wasser geht«, höhnte die Bezopfte . »Menschen die so pingelig sind wie der, sind wasserscheu.«

      »Hier, halt mal den Topf«, befahl der Große dem Blonden und trat auf den Stein. Im selben Moment strömte das Wasser. Es schien aus allen Ecken zu kommen. Die Kinder standen einen Moment wie erstarrt, dann schrien sie vor Schrecken.

      »Es ist nur Wasser«, erklärte Jonathan. Unbemerkt von den Kindern war er herangekommen. Breitbeinig stand er da, Handtuch, Badehose und Tasche in der Hand. »Wenn ihr genug geduscht habt, könnt ihr den Hahn zudrehen. Er ist am Haus.«

      Der Große funkelte ihn wütend an. Aber Jonathan war es, als glitzerte auch ein wenig Überraschung und Respekt in seinen Augen.

      »Wie hast du das denn gemacht«, staunte Lea. Das Wasser versickerte und jetzt sah man den dunklen Schlauch.

      »Das ist keine Hexerei, ich mußte nur ein wenig basteln. Man kann das Ergebnis auch als Rasensprenger benutzen. Aber jetzt hat es auch seinen Dienst getan.«

      Er verbiß sich ein Lachen, beinahe hatte er Mitleid mit den geschlagenen Helden. »Was für einen Streich wolltet ihr mir denn jetzt spielen? Die Sache mit den Knallfröschen ist so alt wie Methusalem. Wir nannten sie früher Knallbonbons.«

      Das Wasser lief dem Mädchen mit den Zöpfen aus den Haaren, und alle hatten keinen trockenen Faden am Körper.

      »Das wollen wir gar nicht wissen«, funkelte ihn der Blonde an, blaue Augen hatte er, die sehr an seine Mutter erinnerten.

      »Wollt ihr ins Haus kommen und euch abtrocknen?«

      »Nee«, die Bezopfte zischte wie eine kleine Schlange. »Glauben Sie ja nicht, daß Sie gewonnen haben. Wenn das jetzt auch schief gegangen ist, was wir vorhatten, ist doch längst noch nicht aller Tage Abend.«

      »Du verfügst über einen außergewöhnlichen Wortschatz«, behauptete der Mann liebenswürdig. Er stand noch immer da und versperrte ihnen den Weg.

      »Sie brauchen sich überhaupt nicht lustig über uns zu machen«, fuhr ihn der Blonde an.

      »Du weißt ja noch nicht, wie meine Geschwister heißen.« Lea machte ein Gesicht, als wollte sie weinen. »Sie sind sonst überhaupt nicht so eklig, das mußt du glauben. Wir sind nur wütend auf dich, weil du Susanne geärgert hast.«

      »Und weil Sie wollen, daß wir ausziehen«, erklärte die Bezopfte.

      »Das ist Johann, und das Thomas, und das Laura. Fridolin ist mit Susanne ins Dorf gefahren.«

      »Das hat ihn gar nicht zu interessieren«, fuhr Thomas die Schwester wütend an. »Bist du noch solch ein Säugling, daß du ihn duzt?«

      »Ich möchte zuerst einmal etwas richtig stellen«, erklärte Jonathan noch immer liebenswürdig. Er sprach mit ihnen, als wären sie erwachsen, selbst Jonathan mußte ihn ganz nett finden, ob er es nun wollte oder nicht. Und er wollte es ganz sicher nicht. Es war so schön, einen Feind in der Nähe zu haben, dem man Streiche spielen konnte. Und der Typ war offensichtlich nicht der Mann, der zu Susanne lief und petzte.

      »Ich will keineswegs, daß ihr auszieht. Ich habe mich nur über den plötzlich aufkommenden Lärm beschwert.«

      »Na also«, erklärte Johann befriedigt. »Jetzt geben Sie es ja zu, daß Sie sich von uns gestört fühlen. Komm, hauen wir ab. Für jetzt räumen wir das Feld.« Er funkelte den Mann wütend an. Braune Augen hatte er. Wenn er erwachsen war, würde er ein markantes Gesicht haben. »Aber glauben Sie nicht, daß Sie gewonnen haben. Uns wird schon was einfallen, verlassen Sie sich darauf.«

      Wenn er geglaubt hatte, daß der Mann wütend wurde, dann hatte Johann sich getäuscht. Der Kerl sah aus, als machte ihm das Vergnügen.

      Er verzog amüsiert den Mund. »In Ordnung, ich nehme eure Kriegserklärung an. Beschwert euch aber nicht, wenn ich Antwort gebe. Aber aufgepaßt«, seine Stimme war härter geworden, und er sah jeden Einzelnen streng an. »Ich bitte mir aus, daß ihr nichts anstellt, was dem Haus oder den Dünen Schaden zufügt. Dann könnte man euch belangen wegen Sachbeschädigung. Und wenn einer von euch ein blaues Auge davonträgt, hat er selbst schuld«, fügte er gewollt grimmig hinzu. »Du als Ältester bist dafür verantwortlich, Johann, daß niemand von euch zu Schaden kommt.«

      »Das brauchen Sie mir nicht aufs Butterbrot zu schmieren«, fuhr Johann den Mann wütend an. Es ärgerte ihn, daß der Kerl ihm imponierte. Genauso wie er hätte auch sein Vater reagiert. Genauso.

      »Kommt«, wie Hühner scheuchte er seine Geschwister davon. Er erlaubte auch Lea nicht, zu dem Mann zurückzuwinken. »Laß das«, drohte er ihr, »oder ich knall dir eine.«

      Jonathan hätte am liebsten vor Vergnügen gepfiffen, aber er unterließ es, die Kinder könnten sich unter Umständen ausgelacht vorkommen.

      Jetzt hatte Jonathan Lust zu arbeiten. Er kochte sich in der Küche, die dringend aufgeräumt werden mußte, einen starken Kaffee, ging ins Zimmer und öffnete weit das Fenster. Er konnte das kleine Häuschen sehen, die Fenster sahen aus, als lachten sie ihm zu.

      Nette Kinder waren es. Sehr nette. Wo sie wohl den Hund gelassen hatten? Er hatte ihn heute noch nicht bellen gehört.

      *

      Susanne war ungewöhnlich blaß. Sie saßen am Tisch, den Susanne hübsch gedeckt hatte. Zwar war das Geschirr zusammengesucht und ein Teller sogar angeschlagen, aber das Essen war gut, die Limonade kalt. Auf der karierten Decke standen in einer Vase Gräser, die Lea gepflückt hatte.

      Johann musterte Susannes müdes Gesicht ängstlich.

      »Bist du sauer, Sanne?« wollte er wissen. Bevor er nicht wußte, was sie hatte, schmeckte ihm das Essen nicht.

      »Nein, natürlich nicht. Warum sollte ich?« Sie lächelte dem Jungen zu. Wie konnte sie den Kindern sagen, daß sie den Rechtsanwalt angerufen hatte? Wie konnte sie ihnen sagen: ich werde euch abgeben müssen! Das Jugendamt will es so. Wie konnte sie ihnen diese entsetzliche Mitteilung machen: ihr müßt ins Waisenhaus.

      Sie hatte das Gefühl, als ob jemand ihre Kehle zudrückte. Ihr Herz lag wie ein Stein in ihrer Brust.

      »Darfst du den Wagen am Weg stehen lassen, Sanne?« wollte die praktische Laura wissen und aß genußvoll das knusprige Brot. »Ja. Es stört hier niemanden, sagt der Bauer. Ich habe ihm natürlich versichert, daß wir nicht damit spazierenfahren, sondern das Auto nur benutzen, wenn wir ins Dorf müssen. Schmeckt es dir nicht, Hannes?«

      »Doch«, er aß ohne Appetit, er mahnte nur den Kleinen, nicht herumzumatschen, ganz so, als wäre er der Erzieher.

      »Iß nicht wie ein Ferkel«, fuhr er auch Lea an, die ihre Hände gerade betrachtete und die Finger ableckte. »Mama hätte dich vom Tisch geschickt. Susanne ist viel zu lieb zu euch.«

      »Du

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