Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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mit bleichem, kantigem Gesicht auf seinem Bett.

      »Fare well«, kam es tonlos über die Lippen des Marshals. Der Mann drinnen konnte es nicht hören. Und Wyatt wollte das auch gar nicht.

      Er zog sich in den Sattel und ritt aus dem Hof. Als er die Stadt hinter sich hatte, preschte er in scharfem Galopp durch die mondhelle Nacht nach Süden.

      Kirk McLowery, Cass Claiborne, James Curly Bill, William Hickok und Larry Lemon hatten sich nicht lange im Haus Rozy Gingers aufgehalten. Als der Marshal und Doc Holliday auf dem Weg zu der Saloonerin waren, hatten sie die Gasse verlassen, unten bei Fulham ihre Pferde geholt und die Stadt verlassen.

      Kirk McLowery ritt allein voran. Schräg hinter ihm folgte Larry Lemon, denn kam Cass Claiborne, und Hickok war der vorletzte. Ein Stück hinter den anderen ritt der Schläger James Curly Bill.

      Die fünf Desperados sprengten nach Süden und hielten auf die großen Kaktusfelder zu, die am Rande der Clanton-Weide lagen.

      Es war schon spät in der Nacht, als sie den Ranchhof erreichten.

      Schwacher Lichtschein fiel durch die beiden Fenster auf den Vorbau.

      Sie machten ihre Pferde fest, und Kirk McLowery klopfte an die Tür.

      »Wer ist da?« kam die heisere Stimme des Ranchers.

      »McLowery.«

      Ike Clanton hatte hinten in der Zimmerecke in einem verschlissenen Sessel gesessen, die Beine weit von sich gestreckt und brütend vor sich hin gestarrt, wie er es häufig tat. Mehrmals war seine alte Mutter aus der Schlafstube hereingekommen und hatte gefragt, ob er sich denn nicht hinlegen wollte. Er hatte ihr überhaupt keine Antwort gegeben.

      Jetzt stand er auf und stampfte zur Tür. Er riß sie auf, zog die Brauen zusammen und blickte die Männer finster an.

      »Was wollt ihr?«

      »Wir haben mit dir zu reden, Ike«, entgegnete Kirk McLowery.

      »Ich habe nichts mit euch zu reden. Laßt mich zufrieden!«

      »Ike, du mußt uns anhören. Wyatt Earp hat Hal und Ed Flanagan eingesperrt. Auch Oswald Shibell sitzt im Jail, und Jimmy King.«

      Der bärenhafte Rancher warf den Kopf herum und knurrte: »Was geht mich das an! Ich kenne die Burschen ja gar nicht. Und Jimmy King, wer ist das überhaupt?«

      Kirk schluckte vor Wut. »Das spielt doch jetzt keine Rolle, ob du diesen oder jenen kennst. Wichtig ist doch nur, daß wir etwas gegen den Marshal unternehmen müssen!«

      Da stieß der Rancher den Kopf vor und brüllte: »Ihr sollt mich zufrieden lassen!«

      Fern im Osten kroch schon das erste silbrige Grau des Morgens über den Horizont.

      Es war still auf dem Vorbau.

      Der Wind, der aus der Savanne kam, trieb den Flugsand schmirgelnd an dem Holz der Giebel entlang.

      Doch plötzlich horchten die Männer auf.

      In der Ferne war das trommelnde Geräusch näherkommenden Hufschlags zu hören.

      Ike wandte den Blick über die Köpfe der Männer.

      »Verschwindet!« knurrte er.

      Sie nahmen ihre Pferde, gingen um das Haus herum, und während Hickok die Zügelleinen der Tiere hielt, warteten die vier anderen an der Ecke hinter dem Vorbau.

      Bald sahen sie drüben in den Kaktusfeldern die charakteristische Staubwolke aufsteigen, die rasch näher kam.

      »Der hat ja einen Höllenzahn drauf«, krächzte Curly Bill.

      »Maul halten!« wies ihn McLowery zurecht.

      Es war Wyatt Earp, der auf den Ranchhof ritt, sein Pferd am Zügelholm zum Stehen brachte und sich aus dem Sattel schwang.

      Der Rancher stand noch oben auf dem Vorbau und blickte ihm finster entgegen.

      Langsam kam der Marshal die Vorbaustufen herauf.

      Stumm standen die beiden Männer einander gegenüber.

      Da sprangen die Lippen des einstigen Bandenführers wie Gesteinsbrocken auseinander. »Sie kommen in letzter Zeit ziemlich häufig, Wyatt. Ich habe das Gefühl, daß es Ihnen hier gefällt. Wenn Sie wollen, schlage ich Ihnen drüben im Bunkhaus ein Bett auf.«

      »Sparen Sie sich Ihren Hohn, Ike«, wies ihn der Marshal ab. »Ich komme noch einmal wegen Kilby.«

      Als der Reiter vor dem Querholm aus dem Sattel gerutscht war, wich Kirk McLowery unwillkürlich einen Schritt zurück und preßte sich an die Wand.

      »Was ist los?« zischte Lemon, der jetzt neben ihm stand.

      »Wyatt Earp!« flüsterte der Desperado ihm zu.

      »Was…?«

      »Los!« befahl Kirk. »Larry und James, ihr geht auf die andere Seite des Hauses. Wenn ich hier hinausgehe, kommt ihr von der anderen Seite. Mit dem Revolver, versteht sich.«

      Die beiden machten sich davon.

      Kirk wartete so lange, bis er davon überzeugt sein konnte, daß Lemon und James Curly Bill die andere Hausecke erreicht hatten. Dann zog er seinen Revolver, spannte ihn und trat plötzlich auf den Vorbau.

      Lemon und James Curly Bill kamen von der anderen Seite.

      Die vier Banditen bauten sich mit gezogenen Revolvern vor dem Marshal wie eine Mauer auf.

      »Ist das eine Überraschung, Earp?« Kirk McLowerys Stimme troff vor Hohn und Spott. »Das hätten Sie sich sicher nicht träumen lassen, daß Sie uns hier zu so ungewohnter Stunde treffen.«

      Der strohblonde Cass Claiborne trat ungeduldig von einem Fuß auf den anderen.

      »Worauf warten wir denn?«

      Curly Bill krächzte: »Ein Wort, Kirk, und ich schlage ihn zusammen wie einen Pfannkuchen.«

      »Nur nicht so hastig«, entgegnete McLowery siegessicher. »Diese Minute muß ich auskosten.«

      Wyatt stand auf der Vorbaukante.

      Die vier Männer hielten dicht nebeneinander vor ihm.

      Kirk McLowery lächelte zynisch, als er erklärte: »Auf diese Minute habe ich zwei Jahre gewartet. Besser konnten wir es nicht treffen. Jetzt steht er da, der große Earp, vor vier schnellen Revolvern. Ganz allein, ohne seinen Schatten im Rücken. Was ist das eigentlich für ein Gefühl, Earp, wenn man weiß, daß man gleich von glühendem Blei durchlöchert wird und rückwärts über eine Vorbaukante in den harten Sand der Clanton-Ranch stürzen wird?«

      Ruhig und reglos stand der Missourier da.

      »Dem hat es die Sprache verschlagen«, rief Cass Claiborne, während er noch ungeduldiger von einem Bein auf das andere trat. »Mach doch endlich kurzen Prozeß. Der Kerl lebt doch ohnehin schon viel

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