Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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McIntosh zog die Brauen hoch. »Wie kommen Sie darauf, daß er ermordet worden ist?«

      Wieder flog das zynische Lächeln über das Gesicht des San Pedro-Mannes. Unendlich verächtlich erklärte er: »Wenn ein Schuß fällt, Mr. McIntosh, und ein Mann kippt aus den Stiefeln – und nirgends ist jemand zu sehen, dann ist das Mord.«

      Der Mayor ließ den Kopf sinken und schob die Hände in die Taschen.

      Die Sonne war inzwischen über den Horizont gestiegen und bedeckte die Giebel und Dächer der Häuser mit einem purpurnen Licht.

      Kirk McLowery machte abrupt kehrt und verließ den Hof des Mayors.

      *

      Kirk McLowery hatte so laut mit Jeff Cornelly gesprochen, daß die junge Saloonerin Rozy Ginger aufgewacht war, aufstand und ans Fenster trat. Sie blickte verschlafen durch die Gardine auf die Straße und sah drüben auf dem Vorbau den fremden Reiter stehen.

      Da es sie nicht interessierte, was dort vorging, wandte sie sich ab, drehte sich dann aber wieder um und blickte verblüfft hinaus.

      Drüben in der Mündung der Lemonen Street hielt ein Reiter.

      Es war ein mittelgroßer, untersetzter, hagerer Mensch mit seltsam gelbem Gesicht und zottigem Seehundschnurrbart. Seine Augen waren wasserhell und lagen tief unter blonden, nach unten stehenden dichten Brauen. Er trug einen sandfarbenen Melbahut und ein hellblaues Hemd. Seine Jacke war aus braunem Leinenstoff wie auch seine Hose, die unten in überlangen Schaftstiefeln steckte. Er trug keinen Waffengurt. Dafür umspannte seine rechte Hand ein Gewehr, eine siebenundsiebziger Winchester.

      Rozy würde sich später genau daran erinnern. Es war eigentlich nichts Besonderes an diesem Mann, und doch hatte er irgend etwas an sich, das den Blick der jungen Frau festhielt.

      Jetzt verließ der kleine Mann drüben den Vorbau, trat auf die Straße, zog sich auf sein Pferd und rutschte wieder herunter.

      Der zweite Versuch gelang, und als er endlich im Sattel saß, wollte sich die Saloonerin abwenden, um noch ein paar Minuten ins Bett zu kriechen.

      Aber sie blickte noch einmal auf den Mann, der dicht an der Hauswand in der Gassenmündung hielt, und sah zu ihrem Schrecken, wie er in diesem Moment die Winchester hochriß.

      Der Schuß röhrte über die Straße.

      Und der kleine, staubige Mann stürzte getroffen aus dem Sattel.

      Die Frau starrte entsetzt auf den Niedergeschossenen. Als sie endlich den Bick hob, um nach dem Mordschützen zu sehen, war er verschwunden.

      *

      Man war in Tombstone schon an vieles gewöhnt und ganz sicher nicht empfindlich. Aber was da eben geschehen war, war blanker Mord. Das sah sie jetzt, als drüben aus dem Haus der Mann aus dem San Pedro Valley kam und auf den Niedergeschossenen blickte. Der Fremde, der da weggeschleppt wurde, war tot.

      Die Frau hatte ein untrügerisches Gefühl dafür, und ganz sicher war es kein gutes Gefühl: schon vor Jahren im Bruchteil einer Sekunde erworben, als ihr Vater oben in Santa Fé in einer Schenke erschossen worden war. Sie hatte es mit ansehen müssen, sie – das damals kleine Mädchen Rozy.

      Mit ihrem Schlaf war es vorbei. Sie ging hinunter in die Küche, wusch sich und begann ihr Tagewerk.

      Als sie um neun Uhr die Saloontür öffnete, war die Straße noch leer.

      Rozy Ginger ging an die Theke zurück, nahm ein Tuch und begann Staub zu wischen.

      Plötzlich schrak sie zusammen.

      Die hölzernen Schwingarme der Pendeltür wurden auseinandergestoßen und der Mann, der hereinkam, war niemand als der Fremde, der im Morgengrauen den Schuß aus dem Hinterhalt abgegeben hatte.

      Der Mörder machte zwei Schritte in den Raum hinein, blieb stehen und blickte die Frau an.

      In Rozys Augen stand blanke Angst.

      Was will er von mir? Weiß er, daß ich ihn beobachtet habe? Das ist doch ausgeschlossen. Ich hatte doch die Gardinen zugezogen. Nie und nimmer kann er mich da gesehen haben.

      Oder doch? Wie eine Eisenklammer saß ihr die bange Frage im Genick.

      Mit Gewalt mußte sie sich aus dem Blick des Fremden lösen. Sie nahm ihre Arbeit wieder auf und tat so, als ob die Nähe des Fremden sie nicht im mindesten störte.

      Außerdem mußte er ja an die Theke kommen, wenn er irgend etwas wollte.

      Aber der Mann blieb stehen, wo er stand: zwei Schritt vor der Pendeltür?– und rührte sich nicht.

      Rozy schluckte, sah auf und fragte: »Bitte?«

      Sie erschrak vor ihrer eigenen Stimme; wie fremd und hohl sie auf einmal klang.

      Der Mann antwortete nicht.

      Rozy wischte sich nervös über die Stirn, griff nach einem der Gläser und tauchte es mit einer mechanischen Bewegung in die Spülwanne.

      »Sie wünschen einen Whisky…?«

      Der Mann sagte nichts, stand immer noch wortlos an der gleichen Stelle und sah sie nur an.

      Rozy verlor ihre Fassung mehr und mehr.

      »Was wünschen Sie?« Sie schluchzte fast.

      Jetzt sah sie, daß die Augen des Mannes vollkommen farblos schienen. Es waren die hellsten Augen, die sie jemals gesehen hatte. Und auch die härtesten. Wie Tieraugen, dachte sie.

      Da setzte sich der Mann in Bewegung, kam auf die Theke zu und blieb dicht davor stehen.

      Rozy wich entsetzt bis an die Tür zum Korridor zürück.

      Da öffnete der Fremde die Lippen. Seine Stimme hatte etwas seltsam Dämonisches und Überlegenes, sie drang einem unter die Haut. Er sprach nicht laut, im Gegenteil, eher leise gedämpft, und doch schwang in dieser Stimme etwas Unheimliches, etwas Gefährliches mit.

      »Mein Name ist Kilby.« Es war eine Stimme ohne jeden Klang, spröde und brüchig.

      Der Mann legte seine Hände auf das Thekenblech.

      Die Frau starrte gebannt auf seine Hände. Sie waren von der gleichen seltsam pergamentfarbenen Haut überzogen wie der Schädel und erinnerten sie an die Krallen eines Geiers.

      Ja, auch sein Gesicht erinnerte sie an einen Geier. Die leicht nach unten gebogene spitze Nase mit den schmalen Flügeln, die großen, hellen Augen mit dem scharfen Blick und den an den Außenwinkeln hart herunterfallenden Lidern, der kantige Schnitt des Jochbeins und der Backenknochen, der Kinnladen und der Stirn. Well, der Fremde erinnerte sie an einen gefährlichen Raubvogel.

      »Einen Fire point!« Es klang wie ein Befehl.

      Mit zitternden Händen tastete die Frau hinter sich, nahm die kurze, vierkantige Flasche und goß ein, ohne den Blick von dem Mann zu wenden.

      Mit einem kurzen Zupacken zog Kilby das Glas an sich; auch diese Bewegung hatte etwas von dem Griff eines Raubvogels.

      Er

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