Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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etwas gehört. Weiß der Teufel, wer mich hier in die Tinte geritten hat!«

      »Phin Clanton«, entgegnete der Marshal. »Sie sollten es eigentlich wissen, Mayor. – Wissen Sie, wohin diese Tür hier führt?«

      »Nicht genau. Es sind noch zwei Kammern dahinter, die später angebaut wurden.«

      »Wo ist der Schlüssel für diese Tür?«

      »Das weiß ich nicht.«

      Wyatt lief ins Office zurück.

      Shibell kam ihm schon entgegen.

      »Hier habe ich noch einen Schlüssel gefunden! Vielleicht brauchen Sie den.«

      Wyatt hatte kaum einen Blick darauf geworfen, als er auch schon nickte.

      »Das ist der richtige.«

      Die beiden Dodger verließen das Office wieder, durchquerten den Zellengang und öffneten die Tür.

      Vor ihnen lag ein leerer, düsterer Raum, an dessen Ende wieder eine Tür zu sehen war.

      Auch sie war verschlossen.

      »Da drinnen atmet jemand!« raunte Wyatt dem Spieler zu. Der klopfte mit den Fingerknöcheln gegen die Türfüllung, erhielt aber keine Antwort. Da nahm er ein paar Schritte Anlauf, rannte gegen die Tür, warf sich mit der Schulter dagegen, und das Holz barst krachend auseinander.

      Holliday hielt die Lampe in die Öffnung. Und dann bot sich den beiden Männern ein Bild, das sie verstummen ließ. Auf einem Strohlager lag ein kleines Mädchen an Händen und Füßen gefesselt und außerdem mit den Fesselschnüren an einem Wandring gesichert.

      Wenige Schritte links des Kindes lag eine Frau, oder war es ein Mädchen, auf die gleiche brutale Art gefesselt.

      Wyatt brach das Loch in der Tür sofort weiter auf, so daß er hindurchsteigen konnte, schnitt erst das Kind, dann die andere Gefangene los. Die beiden waren nicht nur gefesselt, sondern auch geknebelt.

      Das Mädchen weinte. Der Marshal streichelte über seinen Kopf und tröstete es.

      Doc Holliday nahm das Kind in Empfang und brachte es sofort zu seinen Eltern.

      Das andere Mädchen war Judy Morrison. Sie sah den Marshal ganz ängstlich an.

      »Mein Name ist Earp. Ich bin zufällig in die Stadt gekommen und habe von Ihrem Verschwinden gehört, Miß Morrison.«

      »Earp?« fragte sie. »Wyatt Earp?«

      »Ja.«

      Da reichte Judy dem Marshal die Hand. Tränen standen in ihren Augen.

      »Wer hat Sie hierher gebracht, Miß Morrison?«

      »Ich weiß es nicht! Ich weiß nur, daß der Sheriff damit zu tun hat. Ich glaube, sie wollten wissen, wo mein Bruder ist. Er hat früher zu ihnen gehört.«

      »Zu wem?«

      »Zu Männern, mit denen er immer weggeritten ist. Ich glaube, es waren meistens Leute aus der Tombstoner Gegend.«

      »So, Miß Morrison, und nun werde ich Sie zu Ihrer Mutter bringen. Ich glaube, es ist Zeit.«

      Sie nickte.

      Er riß von innen die Tür auf und führte das Mädchen hinaus. Als sie im Office ankamen, meinte der Texaner kopfschüttelnd: »Was Sie da so alles aus der geheimen Kammer herausbefördern, Marshal. Einfach unwahrscheinlich!«

      Der Missourier blieb stehen und deutete auf den Texaner.

      »Dieser Mann hat die geheime Tür entdeckt, Miß Morrison.«

      Judy reichte dem Texaner dankend die Hand. Dann wurde sie von dem Missourier nach Hause gebracht.

      Die alte Frau schloß ihre Tochter stumm vor Freude in die Arme. Als die beiden glücklichen Menschen aufblickten, hatte der Marshal das Haus schon verlassen.

      Harry Benso wartete im Sheriffs Office.

      »Mister Earp!« rief er in großer Erregung »Ich weiß nicht, wie ich Ihnen danken soll!«

      Wyatt hatte alle Mühe, diesen Dank von sich abzuhalten. Und der überglückliche Vater dachte gar nicht daran, nachzuforschen, wer denn der Entführer seines Kindes gewesen sein könnte. Als er schließlich das Office verlassen hatte, meinte Shibell: »Jetzt möchte ich bloß wissen, wer Cox erschossen und wer die beiden Mädchen entführt hat. Es müssen doch die Galgenmänner die Hand dabei im Spiel gehabt haben, weil vor den Häusern von Cox und Benson Galgen aufgerichtet wurden.«

      Der Marshal gab zu bedenken: »Judy Morrison ist von den ehemaligen Freunden ihres Bruders entführt worden. Nicht ausgeschlossen, daß Phin etwas damitziu tun hat. Aber, sicher ist es auch nicht. Ich werde außerdem das Gefühl nicht los, daß sich da mehrere Erpresser die Angst vor Phin und auch vor den Galgenmännern zunutze machten, und diese Gerüste aufstellten.«

      »Das wäre wirklich ein teuflischer Trick«, fand der Georgier.

      »Und – sind die Freunde von Gil Morrison nun die Galgenmänner?« wollte der Texaner wissen.

      Wyatt zog die Schultern hoch und ließ sie wieder fallen.

      Es war doch immer das gleiche. Phantome waren sie, die Männer mit den grauen Gesichtern, schattengleich, wenn man nach ihnen greifen wollte, lösten sie sich in einem Nichts auf.

      »Ich bin überzeugt, daß Phin längst nicht mehr in Nogales ist«, warf Holliday ein.

      »Davon bin ich auch überzeugt«, antwortete Wyatt.

      Da wurde die Tür aufgestoßen, und der Pferdehändler trat wieder ein.

      »Ich komme noch einmal zurück, Marshal«, meinte er. »Mir ist nämlich noch etwas eingefallen. Vor einiger Zeit fand ich unter meiner Post einen Brief, in dem ich aufgefordert wurde, fünftausend Dollar an eine Friedensorganisation zu zahlen.«

      »Was?« fragte der Marshal verblüfft. »Haben Sie den Brief noch?«

      »Ja.« Er nahm ihn aus der Tasche und reichte ihn dem Marshal.

      Wyatt hatte kaum einen Blick darauf geworfen, als er unten das Dreieckzeichen sah.

      Ein Brief von den Galgenmännern! Sie hatten also seine Tochter entführt, um das Geld von dem wohlhabenden Pferdehändler zu erpressen!

      Eines stand also fest: der Sheriff von Nogales war ein Verbrecher. Einerlei, ob er zu den Galgenmännern gehörte oder nicht.

      Ob Phin Clanton dazugehörte, war immer noch eine Frage. Sein Angriff auf den Mayor schien eine rein persönliche Sache gewesen zu sein, wenn auch seine Rache ein eindeutiges Gangsterstück war. Aber Wyatt nahm sich vor, das noch genau zu untersuchen. Er traute es dem unberechenbaren Phin ohne weiteres zu, daß er all seine Freunde zusammentrommelte, und nach Nogales rief, um eine persönliche Rache an einem einzelnen Mann zu nehmen. Die Angst, die er dabei verbreitet hatte, bereitete einem Mann wie ihm nur Befriedigung und Genugtuung.

      Noch

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