Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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haben ihn an die Luft gesetzt. Er ist der fürchterlichste Säufer, der mir je über den Weg gelaufen ist. Ich habe in Phoenix einmal mit ihm gepokert. Ich glaube, er arbeitet nur noch auf Bestellung.«

      »Also eine Art Reiserichter«, meinte der Texaner.

      Jonathan Croydon hatte den Trupp mit bangem Argwohn entgegengesehen. Aber aus Erfahrung wußte er, daß es falsch wäre, jetzt die Richtung zu ändern; deshalb hielt er an und wartete, bis die Reiter ihn erreicht hatten. Wie groß aber wurden seine Augen, als er Curle Shibell erkannte und neben ihm Doc Holliday.

      »He!« rief er rasch näherkommend und vor den Reitern sein Pferd parierend. »Wen sehe ich denn da? Doc Holliday? Und Sheriff Shibell! Welch eine Überraschung.« Aber es war keine echte Freude, die aus seinen Worten klang.

      Holliday stützte sich mit beiden Händen auf den Sattelknauf, kniff das linke Auge ein und meinte: »Gibt’s in Nogales keinen Whisky mehr?« Der Spott war unüberhörbar.

      Croydon lächelte gekünstelt. »Doch, schon, Doc, nur – man kann ja nicht ewig auf einem Fleck bleiben!«

      »Da stimme ich Ihnen zu.«

      Verwundert blickte der Richter auf den Sheriff, der unbeteiligt geradeaus blickte. Er glaubte, ein Wort an ihn richten zu müssen, und fragte deshalb: »Mister Shibell, Sie reiten auch nach Nogales?«

      Der Sheriff versetzte finster: »Wie Sie sehen, Croydon.«

      Der Richter hatte indessen den Blick über die anderen Gesichter schweifen lassen. Plötzlich entdeckte er die gefesselten Hände Chandlers. »He, wen schleppt ihr denn da in der Gegend herum?«

      Und jetzt blieb sein Auge auf der Gestalt des Missouriers haften. Wer war dieser Mann? überlegte er. Ich habe ihn doch schon irgendwo gesehen? Aber wo? Der Gedanke bereitete ihm sichtlich Unbehagen.

      Da öffnete Wyatt die Lippen und fragte halblaut: »Sie hatten in Nogales zu tun, Mister Croydon?«

      Der Richter nickte. »Ja, eine Verhandlung.«

      »Darf man erfahren, gegen wen?«

      Der Richter antwortete sofort mit einer Gegenfrage: »Darf man erfahren, mit wem man spricht?«

      Es war Curle Shibell, der zur Verblüffung der anderen die Antwort gab: »Ja, Croydon, das müssen Sie auf jeden Fall erfahren. Dieser Mann da ist Wyatt Earp! Ich hoffe, Sie freuen sich über diese Begegnung.«

      Shibell lehnte sich auf den Sattelknauf und beobachtete den Schrecken, der plötzlich in den Augen des Wanderrichters stand.

      »Wyatt Earp? Marshal Earp?« Er klatschte sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. »Natürlich, wo Doc Holliday ist, muß auch Wyatt Earp sein!« Und dann schlug er ein Lachen an, das aus einem Grabgewölbe zu kommen schien. »Auf diesen Sch…« Er wollte Schreck sagen, verbesserte sich aber rasch: »Auf diese Freude hin, muß ich sofort einen Schluck aus meiner Flasche nehmen, Gents!«

      Wyatt trieb seinen Falben näher an ihn heran.

      »Sie haben meine Farge noch nicht beantwortet, Mister Croydon.«

      Der Richter nahm einen tiefen Schluck, während er fieberhaft überlegte. Und als er jetzt den Kopf wandte und sprach, schlug dem Marshal der Whiskydunst wie eine Flamme entgegen.

      »Ja«, erklärte er abgehackt, »ich hatte eine Verhandlung gegen den Mayor von Nogales.«

      »Gegen den Mayor?«

      »Ja, er gehört zu den Galgenmännern!«

      Das Erstaunen, das sich jetzt auf den Gesichtern der Reiter malte, hätte kaum größer sein können.

      »Zu den Galgenmännern?« fragte Wyatt. »Können Sie uns das nicht etwas genauer erklären?«

      »Was gibt’s da zu erklären? Er ist überführt worden, daß er zu den Galgenmännern gehört. Einmal hat er ein Pferd gestohlen, das man in seinem Stall fand; und dann wurden in seinem Haus in einem Kleiderschrank mehrere graue Gesichtstücher entdeckt, wie die Galgenmänner sie verwenden.«

      »Ach, und wer hat ihn angezeigt?«

      »Angezeigt? Niemand. Er selbst hat einen Burschen namens Jimmy King wegen Pfedediebstahl verklagt. Gegen diesen ging eigentlich die Verhandlung. Und während dieser Verhandlung stellte sich dann die Schuld des Mayors heraus.«

      »So ganz zufällig?« forschte der Marshal argwöhnisch.

      Der Richter schoß ihm einen lauernden Blick zu.

      »Wie meinen Sie das, Marshal?«

      »Nun, immerhin ist es doch recht ungewöhnlich, wenn ein Mayor als Mitglied der Galgenmänner-Bande erkannt wird!«

      »Natürlich! Die Strafe fiel auch entsprechend aus.«

      »Sie haben den Mann doch nicht etwa an den Galgen gebracht?«

      Zwischen den Brauen des Missouriers stand plötzlich eine steile Falte.

      Croydon schüttelte den Kopf, setzte dann die Flasche wieder an, nahm noch einen kräftigen Schluck – und als er sie absetzte, war sie zu einem Drittel geleert.

      »Nein«, meinte er, während er sich mit dem Handrücken den Mund abwischte und ein joviales Lächeln auf sein Gesicht zwang, »er wird lebenslänglich ins Zwangsarbeitslager geschickt. Da gehört er auch hin.«

      Es war eine volle Minute still.

      Dann drängte Sheriff Shibell sein Pferd an die andere Seite des Richters.

      »Hören Sie, Croydon. Sie haben doch nicht allen Ernstes Angerer ins Straflager geschickt?«

      »Wie reden Sie mit mir, Shibell? Was geht Sie Angerer an? Ich will doch nicht annehmen, daß Sie einen Galgenmann in Schutz nehmen wollen?«

      »Nein, ganz und gar nicht«, entgegnete der Sheriff schroff, »aber ich kenne Angerer zufällig. Er ist ein aufrechter Mann, der sich niemals mit einer Verbrecherbande zusammentun würde. Dafür lege ich meine Hand ins Feuer!«

      »Aber ich bitte Sie, Sheriff. Bei der Verhandlung hatte sich die Schuld des Mayors ganz klar herausgestellt. Sie werden doch meinen Schuldspruch nicht anzweifeln?«

      »Haben Sie Phin Clanton in der Stadt gesehen?« erkundigte sich Wyatt rasch.

      Der Schreck in den Augen des Richters war nicht zu übersehen.

      »Phin… Clanton…? Nein. Warten Sie, das heißt, ich habe ihn gesehen. Er war in einem der Saloons. Ach, richtig, wir machten sogar ein Spielchen miteinander. Hahahaha. Ich verlor natürlich. Aber dafür hat er die Drinks bezahlt.«

      Die Freunde wechselten einen raschen Blick miteinander. Dann sagte der Marshal schroff: »Ich muß Sie bitten, mit mir nach Nogales zurückzureiten.«

      In den Augen des Trinkers stand die Angst.

      »Aber warum? Ich habe keinen Grund, dorthin zurückzukehren.«

      »Den Grund werden Sie bald erfahren. Vorwärts!« Der Ton, in dem diese Worte gesprochen

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