Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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und zündete sie an.

      »Ich bin Weiße Feder. Kann ich deinen Freund sehen?« fragte der Mann, mit dem Wyatt gesprochen hatte.

      »Weiße Feder? Dann bist du der Häuptling der Mescaleros vom großen Stamme der Apachen?«

      »Du kennst meinen Namen?«

      »Ich habe viel von dir gehört. Verstehst du etwas von Verletzungen?«

      »Ja«, entgegnete der Rote knapp und ging vorwärts, während sein Kamerad die Fackel hielt.

      Da blieb Weiße Feder plötzlich stehen.

      Wyatt, der schräg hinter ihm ging, blickte nach vorn und sah Curle Shibell mitten im Gang stehen, den Revolver in der vorgestreckten Faust.

      »Nehmen Sie den Colt runter, Shibell«, rief ihm der Marshal zu.

      »Ich denke nicht daran!«

      »Wollen Sie mich etwa bedrohen?«

      »Nein – aber dieses rote Pack da!«

      Da schob sich der Missourier an dem Häuptling vorbei, ging auf Shibell zu und streckte ihm die Hand entgegen.

      »Den Colt!«

      »Nein!«

      Das rote Licht der Fackel warf einen geisterhaften Schein in die Schlucht.

      Da packte Wyatt zu, bekam den Arm des Sheriffs zu fassen, und entwand ihm die Waffe.

      Shibell torkelte zurück.

      »Das werden Sie bereuen, Wyatt! Diese roten Schufte blasen uns alle aus! Wenn Sie dem Kerl da glauben, sind Sie nicht mehr zu retten. Ich kenne die Indsmen genau und weiß, daß sie sich immer in kleinen Gruppen durch die Gegend treiben! Die drei Kerle sind nicht allein. Und sie verhalten sich nur so friedlich, weil sie genau wissen, daß die anderen kommen und über uns herfallen werden. Sehen Sie doch bloß diese Gesichter an!«

      Der Marshal wandte sich um und blickte in das Gesicht des Mannes, der behauptet hatte, er sei der Häuptling Weiße Feder. Wie aus Bronze gegossen war dieses Antlitz, und in den schwarzen Augen blitzte es auf.

      Hochaufgerichtet stand der Apache da. Aber er sagte kein Wort.

      Der Missourier kannte die roten Männer selbst gut, viel besser als Shibell, der sie sein ganzes Leben nur gehaßt hatte. Und Wyatt war fest davon überzeugt, daß dieser Indianer ihm die Wahrheit gesagt hatte.

      Er stand jetzt vor ihm, senkte den Blick in die Augen des Roten und sagte halblaut: »Da liegt mein Freund. Ich wäre froh, wenn du ihm helfen könntest.«

      Der Indianer bückte sich, tastete Hollidays Schädel ab, wandte sich dann um und befahl dem Mann, der neben dem Fackelträger stand: »Hol meine Tasche!«

      Er hatte es auf englisch gesagt, um die beiden Weißen nicht mißtrauisch zu machen.

      Dennoch stieß sich Shibell von dem Fels ab, an den er sich gelehnt hatte und keuchte: »Wenn Sie das zulassen, Wyatt, sind Sie für mich ein Selbstmörder!«

      »Schweigen Sie!«

      Shibell stand vor dem Marshal und ballte die Fäuste. Mit schiefgelegtem Kopf brüllte er: »Sie sind irrsinnig, Earp! Der Kerl holt eine Kanone aus der Satteltasche und knallt uns beide ab.«

      »Ich habe gesagt, daß Sie still sein sollen!«

      »Er knallt uns ab!«

      »Nein, das wird er nicht tun, wenn ihm nämlich etwas am Leben des Häuptlings liegt!«

      »Häuptling? Pah! Dieser Bursche ist so wenig ein Häuptling wie die zwei anderen da!«

      Wyatt gab dem Roten einen Wink, dem Wunsch des Häuptlings nachzukommen.

      Weiße Feder erhielt eine Campflasche, die mit Leder umwickelt war, goß etwas von der Flüssigkeit über den Kopf des Georgiers und nahm dann mehrere Blätter aus der Tasche, die er auf die angeschwollene Stelle legte; schließlich nahm er das Tuch, das Holliday vorhin gegen den Staub vorm Gesicht getragen hatte und das jetzt um seinen Hals hing, knotete es auf und wickelte es als Notverband um den Kopf des Betäubten.

      In diesem Moment entdeckte der Marshal, daß er einen großen Fehler gemacht hatte: In seiner Erregung hatte er bisher nicht daran gedacht, daß Shibell die Waffen Hollidays an sich genommen haben könnte. Jetzt erst sah er die beiden weißknäufigen Sixguns des Spielers im Gurt des Sheriffs stecken.

      Er erhob sich, ging auf Shibell zu und nahm die Waffen weg.

      »Und Sie lassen sich von mir noch einen Colt geben, Mensch!«

      Verblüfft starrte der Mann auf die beiden Revolver. Er hatte sie ganz vergessen.

      »Schade, was?« schoß ihm der Marshal zu. Aber er mußte sich eingestehen, daß sich Shibell, als vorhin die Roten kamen, nicht gerade feindselig verhalten, sondern ihm den Indianer aus dem Rücken gehalten hatte. Allerdings konnte das auch eine Reflexhandlung gewesen sein, dem Impuls entspringend, daß es immer noch besser war, ein Gefangener des Marshals zu sein, als von den Indianern getötet zu werden.

      Weiße Feder erhob sich.

      »Er ist schwer getroffen worden. Ich glaube nicht, daß er die Sonne noch einmal sehen wird.«

      Wyatt schluckte. Seine Augen suchten Shibell.

      Der wich vor diesem Blick zurück.

      »Lassen Sie sich doch nicht von diesem Banditen hochnehmen, Wyatt. Merken Sie denn nicht, was der Strolch vorhat? Er will uns dazu bringen, daß wir uns selbst aufreiben. Alter Indianertrick!«

      »Schweigen Sie!«

      Shibell lehnte sich wieder gegen den Fels.

      Wyatt legte die Hände um den Mund und rief mit lauter Stimme: »Luke!«

      Die Antwort kam sofort.

      »Ja!«

      »Kommen Sie mit den beiden her und bringen Sie auch die Pferde mit!«

      Verblüfft lauschten die drei Indianer in die Schlucht, hörten den Huftritt der Pferde und sahen nach einigen Minuten einen weißen Mann kommen, dem ein wahrer Goliath folgte. Dann kamen die Pferde. Den Schluß machte der Schwarze. Der Texaner wußte, daß der Neger niemals in die Dunkelheit der Schlucht fliehen würde. Außerdem war sein Gewissen offenbar nicht so schlecht, wie das des geflüchteten Sträflings.

      Die Indianer hatten finstere Gesichter bekommen.

      Da erklärte der Marshal: »Dieser große weiße Mann ist mein Freund Luke Short. Der andere ist ein Gefangener von mir.«

      Da flog der Kopf des Häuptlings herum.

      »Du bist ein Sheriff! Jetzt weiß ich, wo ich dein Gesicht gesehen habe. In der Stadt, die ihr Grabstein (Tombstone) nennt. Da ist auch dein Bruder Sheriff.«

      Der Marshal schüttelte den Kopf.

      »Du

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