Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. страница 85

Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

Скачать книгу

seines Hengstes fallen und schob sich an Hollidays Pferd vorbei, bis er vor Chandler stand.

      »Kommen Sie mit.«

      Der Schießer zischte: »Ich denke nicht daran.«

      Wyatt packte ihn am Arm und stieß ihn vor sich her. Dann war er bei dem Neger.

      »Los, geh voran, Black Boy!«

      Der Schwarze gehorchte sofort, schritt vor dem Schießer her, bis er den Texaner erreicht hatte.

      Luke Short packte ihn sofort bei der Brust.

      »He, was los?«

      Da hörte er die Stimme des Marshals von hinten.

      »Luke, ich muß den Doc suchen!«

      »Ja, das Gefühl habe ich auch«, preßte der Riese durch die Zähne. »Sie können ruhig gehen, ich halte die beiden hier fest, darauf können Sie sich verlassen. Und ehe, daß mir einer entwischt, zerdrücke ich ihn da an der Felswand. Habt ihr es gehört, ihr Halunken?«

      Die beiden schwiegen auf diese Drohung.

      Wyatt schob sich an der Felswand entlang, bis er in die Hauptschlucht kam. Dort war das Dröhnen und Brausen noch bedeutend stärker als in der kleinen Kluft, in der sich Luke mit den anderen befand.

      Der Marshal duckte sich tief an den Boden nieder und kroch langsam und vorsichtig vorwärts.

      Er war jetzt davon überzeugt, daß dem Gambler etwas passiert sein müßte, denn unmöglich konnte der so lange bis zum Ausgang der Schlucht gebraucht haben; und selbst wenn er Shibell nicht gefunden haben sollte, wäre er längst zurück gewesen. Natürlich war es nicht ausgeschlossen, daß Shibell sich auch nach rechts in das Geröll gewandt hatte. Aber dort gab es für ihn kaum ein Weiterkommen.

      In jedem Fall müßte sich Holliday längst gemeldet haben.

      Vorsichtig bewegte sich der Missourier vorwärts. Es dauerte eine ganze Weile, bis er vorn den Lichtschein der hellen Savanne in den Eingang der Kluft dringen sah.

      Etwa noch siebzig Yard, kaum mehr, befand er sich vom Ausgang der Schlucht entfernt.

      Ganz tief legte er sich jetzt an den Boden nieder und kroch rechts an der Wand entlang wie ein Indianer vorwärts. Plötzlich hielt er inne. Vom Schwarz der Mauer hob sich – wohl sechs Fuß vom Boden entfernt – etwas ab, das kaum ein Gesteinsstück sein konnte. Es war die Silhouette eines Mannes, der sich an den Fels preßte.

      Wyatt bewegte sich noch lautloser vorwärts, und als er bis auf etwa fünfundzwanzig Yard an den Mann herangekommen war, stellte Wyatt fest, daß es nicht Doc Holliday war.

      Dieser Mann, der sich da an den Fels gepreßt hatte, war niemand anders als Sheriff Shibell!

      Wo war Doc Holliday?

      Wyatt kroch nur Zoll um Zoll vorwärts, um den Mann nicht auf sich aufmerksam zu machen.

      Das Brausen und Röhren des Sturmes war jetzt so stark geworden, daß es sich in der Schlucht hier zu einem wahren Inferno auswuchs. Das bot dem Missourier die Möglichkeit, an den Mann heranzukommen, ohne von ihm gehört zu werden.

      Als Wyatt sich etwa bis auf zehn Schritt an den Mann herangeschlichen hatte, hielt er wieder inne. Denn jetzt hatte er etwas entdeckt.

      Unten auf der Schluchtsohle lag ein dunkler Körper. Der Körper eines Menschen.

      Doc Holliday!

      Augenblicklich schnellte der Marshal hoch und federte in weiten Sätzen auf Shibell zu.

      Der hatte das Geräusch gehört, stieß sich von der Wand ab und suchte zu entkommen.

      Aber der Missourier hatte Sehnen und Muskeln wie aus Stahl. Er schnellte wie eine Raubkatze vorwärts, und noch bevor Shibell das Freie erreicht hatte, riß ihn der Marshal in weitem Hochsprung nieder.

      Wyatt war sofort wieder auf den Beinen, packte Shibell, riß ihn hoch und schleuderte ihn in die Schlucht zurück.

      Der Sheriff stolperte, kam wieder hoch, wandte sich um und wollte in das Dunkel der Schlucht flüchten.

      Da aber hatte ihn der Marshal erneut erreicht, packte ihn am Arm und stieß ihn gegen das Gestein.

      Shibell spürte, daß der Marshal ihm einen Revolver auf die Brust preßte.

      »Bleib stehen, Mensch!« schrie ihn Wyatt durch das Getöse des Orkans an.

      Sie hatten beide ihre Hüte verloren. Die Haare wehten ihnen in die Gesichter.

      Da sie noch im Eingang der Schlucht standen, konnte der Marshal das Gesicht des Sheriffs verhältnismäßig deutlich sehen. Es war verzerrt – vor Angst.

      »Was hast du mit ihm gemacht?«

      Shibell keuchte: »Was soll ich gemacht haben? Ich war auf der Flucht, und er verfolgte mich. Als ich den Ausgang erreicht hatte, stieg ich den Felsen hinauf.«

      »Und? Weiter!« donnerte ihn der Marshal an und preßte ihn härter gegen die Wand.

      »Ich… habe einen Steinbrocken in der Hand gehabt… und nach ihm geworfen.«

      Da legte der Missourier den Kopf auf die Seite, stieß den Revolver ins Halfter zurück, riß Shibell mit der Rechten dicht an sich heran und fauchte ihm ins Gesicht: »Wenn er tot ist, Curle, dann Gnade dir Gott!«

      In diesem Augenblick geschah es. Wyatt hörte ein Geräusch wie von dumpfem, trommelndem Hufschlag.

      Der Marshal starrte in den Sturm hinaus auf die Savanne!

      »Indianer!« entfuhr es ihm plötzlich.

      Shibell ächzte: »Lassen Sie mich los! Was haben Sie denn?«

      »Schweig!« herrschte ihn Wyatt an.

      Shibell hatte noch nichts gehört. Er versuchte nur, sich mit klammen Händen von dem eisernen Griff des Marshals zu befreien.

      Der trommelnde Hufschlag kam näher und wurde jetzt so stark, daß ihn auch der Sheriff hätte hören müssen.

      Aber der war wie von Sinnen vor Angst.

      »Lassen Sie mich doch los!«

      Wyatt stieß ihn an die Wand zurück und preßte die Zähne aufeinander.

      »Da, hören Sie es nicht, Shibell!« Er deutete in die Prärie hinaus.

      Jetzt vernahm auch der Sheriff den dumpfen Hufschlag. »Allmächtiger!« entfuhr es ihm. »Indianer!«

      »Los, zurück in die Schlucht! Wir müssen Holliday mitnehmen!«

      Er ergriff den Spieler unter den Armen, und Shibell packte die Füße.

      »Los, schneller!« gebot der Marshal, denn er hatte plötzlich das unheimliche Gefühl, daß die Indianer auf die Schlucht zuhalten würden. Wie viele mochten es sein? Aber das war jetzt völlig unwichtig.

Скачать книгу