Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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      »Hier!« antwortete der Spieler.

      »Wo ist Shibell?«

      Holliday schob sich ohne zu antworten sofort an dem Pferd des Sheriffs vorbei und stellte zu seinem Schrecken fest, daß das Tier dem Falben des Marshals direkt folgte.

      Shibell war also nicht mehr in der Reihe.

      »Fort?« fragte der Marshal von vorn.

      »Yeah, scheint so«, entgegnete der Spieler und zwängte sich an den anderen Tieren und Männern vorbei, zurück, bis er den Texaner erreicht hatte.

      »Shibell ist weg!«

      »Shibell? Ich hätte ihn doch bemerken müssen.«

      »Nein, wahrscheinlich ist er schon verschwunden, als wir hier in die Kluft abbogen.«

      »Ich werde nach ihm suchen.«

      »Ich bin schon unterwegs«, entgegnete der Gambler. »Passen Sie nur auf, daß Chandler nicht auch entwischt.«

      Er ging zurück, bis er die Einmündung in die größere Schlucht erreicht hatte, blieb stehen und lauschte in die Dunkelheit. Aber jetzt erfüllte der Blizzard die Gesteinskluft mit einem Höllenlärm und hinderte den Georgier dran, den Schritt des Flüchtenden wahrzunehmen.

      Holliday ging sofort weiter, stieß mehrmals gegen scharfes vorspringendes Gestein und erreichte schließlich das Ende der Schlucht, trat ins Freie, blickte in die Savanne hinaus – und erhielt in diesem Augenblick einen fürchterlichen Schlag auf den Schädel, der ihn sofort niederstreckte.

      Er fiel vornüber in den Sand und blieb reglos liegen.

      Curle Shibell hatte ihm einen Hinterhalt gelegt. Er war in rasender Eile durch die Schlucht gestürmt, ihrem Ausgang entgegen, und als er im Freien war, hielt er inne.

      Was konnte er tun?

      Ganz sicher würde der Marshal oder Doc Holliday seine Flucht sehr bald entdecken. Sie würden ihm folgen und ihn mit ihren Waffen an der weiteren Flucht zu hindern wissen.

      Da sah er vor sich am Boden einen faustgroßen Stein liegen, nahm ihn auf, wandte sich um und starrte auf das zackige Gestein neben dem Schluchtausgang. Sein Plan war gefaßt. Er schob sich an die Felsen und zerrte sich daran hoch. Etwa fünf Yard hatte er sich schon vom Boden entfernt, als er plötzlich zu seinem Schrecken die Schritte seines ersten Verfolgers hörte.

      Dann trat der Mann hinaus ins Freie, und in dem Augenblick, als er sich umwenden wollte, traf ihn der Stein aus dem Hinterhalt.

      Shibell starrte zunächst erschrocken auf den Niedergestreckten, sprang dann aber herunter, zerrte dem Spieler die Revolver aus den Halftern und hastete an den Felsen entlang davon. Aber er hatte noch nicht hundertfünfzig Yard hinter sich gebracht, als er vom Sturm gepackt und gegen den Fels gedrängt wurde. Mit unheimlicher Kraft stob ihm der Sand entgegen, verstopfte alle seine Poren, drang in die Nasenlöcher, in die Augen und in die Ohren ein. Prustend und keuchend wandte er sich um und preßte den Schädel gegen den kühlen Stein.

      Er wußte, daß es nur in der Schlucht Rettung für ihn gab. Aber vor deren Ausgang lag der Mann, den er mit dem Stein niedergestreckt hatte.

      Er konnte nicht zurück, weil es ihn vor diesem Anblick grauste.

      Hier draußen aber gab es keine Rettung für ihn. Er würde im pulverfeinen Flugsand, den ihm der Sturm tosend entgegenwirbelte, ersticken.

      Verzweifelt tastete er sich weiter, suchte eine Nische in dem Fels. Aber der war hier so glatt, daß nicht einmal eine Maus hätte Unterschlupf finden können.

      Der Mann preßte sich ein Halstuch vors Gesicht und blinzelte in die Nacht, schob sich mit dem Körper den Fels ertastend, wieder zurück. Und plötzlich gewahrte er eine Rinne, einen Riß im Gestein, in den er seinen Körper hineinschieben konnte. Aber der Riß war geknickt, so daß er vornübergebeugt darin hing und schwer nach Atem rang. Zwar erreichte ihn der Sturm nicht mehr, aber der Sand folgte ihm auch in diese Nische. Es half nichts. Er mußte wieder hinaus, denn nur in der Schlucht, aus der er geflohen war, gab es Zuflucht.

      Als er bis auf zwanzig Yard an den Schluchtausgang gekommen war, sah er, vom Sand schon halb zugeweht, den dunklen Körper liegen. Panische Furcht packte ihn.

      Er rannte vorwärts, wußte kaum, was er tat, als er sich plötzlich über den Niedergestreckten bückte, ihn hochriß und zurück in die Schlucht schleppte. Wenige Yards hinter dem Ausgang ließ er ihn nieder, wandte sich um und hastete in die Schlucht zurück. Immer wieder stehenbleibend, lauschte er nach vorn. Und als er außer dem Heulton des Sturmes draußen, das jetzt auch die Schlucht donnernd erfüllte, nichts vernehmen konnte, eilte er weiter, sich mit beiden schon wundgestoßenen Händen an der Wand entlang tastend, in die Tiefe der Schlucht hinein. Schweißtriefend blieb er stehen. Nein, hier in dieser Finsternis konnte er nicht bleiben. Langsam tastete er sich zurück, dem Eingang entgegen.

      Wilde Angst stieg in ihm auf. Wäre er nicht doch besser bei den anderen geblieben? Dann läge jetzt nicht der Tote da vor ihm.

      Was hatte diese Flucht überhaupt für einen Sinn? Er hatte weder ein Pferd noch konnte er hoffen, dem Marshal wirklich zu entkommen.

      Er klammerte sich an das Gestein und durchstieß einen heiseren Fluch durch die Zähne. Dann stürzte er plötzlich in panischer Angst über den leblosen Körper, richtete ihn halb auf und schüttelte ihn.

      »Doc!« schrie er. »Doc! So wachen Sie doch auf!«

      Aber seine Schreie wurden ihm vom Sturm von den Lippen gerissen, und der Körper des Georgiers glitt zurück auf den Boden.

      Wyatt stand neben seinem Falben und lauschte mit angespannten Sinnen in die Dunkelheit. Das Geräusch, das die Pferde in der Schlucht verursachten, wurde jetzt übertönt von dem Dröhnen und Brausen des Blizzards, der draußen auf der Savanne tobte.

      Gern wäre der Marshal dem Georgier gefolgt, um mit ihm zusammen den Geflüchteten zu suchen, aber es war ein Risiko für Earp, seinen Platz hier zu verlassen; denn dann hätte Luke Short den Schießer und den Neger allein bewachen müssen. Es wäre ein starkes Ansinnen gewesen, denn selbst wenn der Neger es nicht gewagt hätte, sich von der Seite des Texaners zu entfernen, so mußte doch damit gerechnet werden, daß der Schießer die Situation ausnutzen würde. In der Dunkelheit bedeuteten die beiden Männer eine zu große Gefahr für einen einzelnen Wächter, der obendrein noch die Pferde zu bewachen hatte.

      »Luke!« rief der Missourier.

      Der Texaner antwortete sofort: »Marshal?«

      »Können Sie den Doc hören?«

      »Nein.«

      Wyatt preßte die Zähne aufeinander. Er wußte genau, was es bedeutete, in der Dunkelheit einem Mann zu folgen, der sich hinter jedem Felsvorsprung, in jedem Riß verstecken konnte, um einen Verfolger vorüberzulassen und dann anzufallen. Zwar war der Georgier ein vorsichtiger und unerhört reaktionsschneller Mann, aber in der Schlucht befand er sich dem Verfolgten gegenüber, da das Dröhnen und Brausen des Orkans jedes andere Geräusch übertönte, gewaltig im Nachteil.

      Sie warteten. Stumm und verbissen standen sie neben ihren Pferden. Wyatt Earp vorn vor dem Trupp, Luke Short an seinem Ende.

      Eine

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