Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. страница 79

Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

Скачать книгу

konnte es nicht bekommen. Ich sagte Ihnen doch, daß ich die Rinder nicht so schnell verkaufen kann!«

      »Das kann ich meinem Boß nicht erzählen.«

      »Sie müssen es ihm sagen. Ich kann die Tiere nicht so schnell verkaufen.«

      »Tut mir leid«, entgegnete der Bandit eiskalt, riß einen Revolver aus dem Halfter, und ehe der Agent an eine Gegenwehr denken konnte, fauchte ihm der Schuß entgegen und riß ihn von den Beinen. Mit einem dumpfen Aufprall schlug der schwere Körper des Getroffenen auf den lehmgestampften Boden des Futterhauses auf.

      Wie ein Schemen huschte der Mörder hinaus.

      Knapp eine Viertelstunde später kam eine der Mägde durch die offenstehende Tür ins Futterhaus und sah den Händler mit verzerrtem Gesicht blutüberströmt am Boden liegen.

      Jonathan Cox war tot. Er hatte sein Hehlergeschäft mit dem Leben bezahlt.

      Und hinten in seinem Hof stand ein Galgen.

      Wann er aufgerichtet war und wer es getan hatte, vermochte niemand mehr festzustellen.

      Der Sheriff wurde gerufen, er besichtigte den Toten und den Galgen und verließ stumm das Anwesen des Viehhändlers. Es wußte ja niemand, daß Cox ihn um Hilfe gebeten hatte, also klagte ihn auch niemand an.

      Es war drei Uhr. In der City Hall versammelten sich die Menschen. Die Verhandlung gegen den Pferdedieb Jimmy King konnte beginnen.

      Man wußte in der Stadt bereits, daß Mister Croydon als Richter gerufen worden war. Der Mayor selbst hatte ihn auf Anraten einiger Leute des Stadtrates kommen lassen. Er wußte nicht, daß hinter dem Anraten und hinter den Stadtvätern Phin Clanton stand. Eigentlich war es nur ein Mann gewesen, der dem Mayor den Rat gegeben hatte, den Richter zu rufen, nämlich der Butcher Lincoln. Ihm hatten sich dann zwei andere angeschlossen, die fanden, daß man Croydon in diesem Fall rufen sollte, denn der gefürchtete Richter würde ein Exempel statuieren. Und die in letzter Zeit zunehmenden Pferdediebstähle würden dann ein für allemal in Nogales und Umgebung aus der Welt geschafft werden.

      Die City Hall war angefüllt mit Menschen, und der hagere Richter saß vorn hinter seinem Tisch, flankiert vom Sheriff und dem Mayor.

      Als der Gefangene von einem der Deputies vorgeführt wurde, warf er einen raschen Blick in den Zuschauerraum, wo er offenbar den Mann gefunden hatte, den er suchte.

      »Wie heißen Sie?« fragte der Richter schnarrend, nachdem er die Verhandlung eröffnet hatte.

      »King, Jimmy.«

      »Woher kommen Sie?«

      »Aus Tucson.«

      »Seit wann sind Sie hier?«

      »Seit vierzehn Tagen.«

      »Was treiben Sie hier?«

      »Ich arbeite in Forgess’ Mühle.«

      »Aha, und dann stehlen Sie nachts Pferde, um sich den Ausgleich für den schmalen Verdienst zu beschaffen?«

      »Das stimmt nicht. Euer Ehren, ich habe keine Pferde gestohlen«, rief der verschlagen wirkende Bursche.

      »Sie sind doch aber beim Diebstahl überrascht worden.«

      »Ich bin nicht überrascht worden, denn der Mann, der die Anzeige gegen mich erhoben hat, ist wahrscheinlich von irgend jemandem bestochen worden.«

      »Weshalb wohl? Ich kann mir nicht denken, daß Sie hier jemand des Pferdediebstahls bezichtigt, ohne Grund dazu zu haben.«

      »Kennen Sie den Mann?«

      »Ja.«

      »Wer ist es?«

      Da entgegnete der Gefangene zur Verblüffung des ganzen Saales, während er den Arm ausstreckte und auf den Mayor deutete: »Thomas Angerer!« Für einige Sekunden herrschte tiefstes Schweigen in der City Hall. Und dann brandete die Entrüstung los.

      Richter Croydon verschaffte sich Ruhe.

      »Thomas Angerer?« fragte er verwundert. »Aber ich muß doch sehr bitten. Mister Angerer ist ein angesehener Mann und seit Jahren der Mayor dieser Stadt! Er selbst hat Sie ja beim Diebstahl beobachtet.«

      Angerer war plötzlich bleich geworden. Er erhob sich, kam um den Richtertisch herum und blieb vor dem Gefangenen stehen.

      »Sind Sie wahnsinnig, Mensch?« fragte er entrüstet. »Was haben Sie da eben behauptet?«

      Der Gefangene wandte unsicher den Kopf und blickte wieder in die Zuschauermenge. Als er das Augenpaar gefunden hatte, das er suchte, hatte er neue Kraft geschöpft und wandte sich um.

      »Sie haben die Anzeige gegen mich erstattet, Mister Angerer, obgleich Sie wissen, daß ich schuldlos bin. Denn Sie selbst haben das Pferd gestohlen! Es steht ja noch in Ihrem Stall! Ich verlange, daß Ihr Stall durchsucht wird. Und ehe das geschieht, werde ich dem Hohen Gericht erklären, warum Sie dieses Spiel mit mir getrieben haben. Sie wollten mich vernichten, weil Sie befürchteten, ich könnte Ihr Geheimnis verraten. Und das werde ich jetzt tun, weil Sie mich so tief ins Unglück stürzen wollten, Thomas Angerer. Sie sind ein Galgenmann! Jawohl, ein Galgenmann! Ich kann es beweisen. Daheim in Ihrem Schrank bewahren Sie mehrere graue Gesichtstücher auf. In Ihrem Flur hängen zwei Gewehre, auf deren Kolben das Dreieckzeichen der Galgenmänner eingraviert ist. Und Sie haben auch Harry Bensons Tochter entführen lassen.«

      Der Mayor prallte zurück. Entgeistert starrte er dem Mann, der ihn so schwer beschuldigt hatte, in die Augen.

      In diesem Moment brüllte jemand aus dem Zuschauerraum: »Das Haus des Mayors soll durchsucht werden!«

      Jetzt hatte der Richter verstanden. Das also hatte Phin von ihm gewollt! Er tastete mit den Augen die Menschen im Saal ab, und plötzlich hatte er das Gesicht des Tombstoners entdeckt.

      Croydon schlug mit dem silbernen Hammer dreimal auf den Tisch und erhob sich. »Ich ordne hiermit eine Untersuchung des Hauses und des Stalles von Mister Angerer an.«

      »Aber, Euer Ehren, ich bitte Sie, Sie werden doch nicht den haltlosen Anschuldigungen dieses Tramps glauben.«

      »Wir wollen völlig gerecht sein, Mayor«, wich der Richter gewandt aus. »Um all dem den Wind aus den Segeln zu nehmen, werde ich zusammen mit dem Sheriff und einigen anderen Männern sofort eine Lokaluntersuchung folgen lassen. Was kann Ihnen das schon ausmachen. Sie haben ja ein sauberes Gewissen!«

      Leichenblaß stand der Mayor da und hatte das Gefühl, daß jetzt der Himmel über ihm einstürzen müsse. Er begriff das alles nicht. Wie hätte er es auch begreifen können, das heimtückische Spinnennetz, das ein haßerfüllter Mensch um ihn gesponnen hatte.

      Die Haussuchung wurde durchgeführt, das Ergebnis war schockierend: das gestohlene Pferd befand sich in einem Verschlag hinter dem Stall des Mayors. In Angerers Hausflur wurden tatsächlich die beiden Waffen mit den Dreieckszeichen der Galgenmänner gefunden. Und in einem der Schlafzimmerschränke des Bürgermeisters entdeckte der Sheriff auch die grauen Tücher, die als äußeres Zeichen der Bande nur schon allzu bekannt waren…

      Im weiteren Verlauf des Verfahrens wurde Mayor Thomas

Скачать книгу