Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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Stirn grub, die sich bis unter den Hutrand hinaufzog.

      »Wie redest du mit mir? Bin ich ein Peon, Kerl?«

      Der Bursche nahm den Hut ab und schüttelte entschuldigend den Kopf.

      »Well, ich werde dem Boß Bescheid sagen.«

      Dann verschwand er.

      Croydon ließ sich an einem Ecktisch in Türnähe nieder und bestellte sich einen Fire Point (Feuerpunkt).

      Der »Boß« ließ immerhin fast eine Viertelstunde auf sich warten. Dann trat er durch die Tür, gefolgt von dem kleinen Mexikaner.

      Es war Phin Clanton.

      Er schlenderte an die Theke, nahm eine Flasche und ein Glas mit und setzte sich dann unaufgefordert zu Croydon an den Tisch.

      »Sie sind also da.«

      Der Richter nickte. »Ja«, entgegnete er mit seiner Grabesstimme und versuchte sich Würde und Ansehen zu verleihen, indem er die Beine übereinanderschlug, sich weit im Stuhl zurücklehnte und die Zigarre lässig in der aufgestützten Hand hielt.

      »Ja, ich bin Richter Jake Croydon aus Flagstaff.«

      Phin wischte die Wolke, die der Richter um sich breiten wollte, mit einer Handbewegung weg und lachte rauh.

      »Prusten Sie sich nicht auf, Mensch. Ich weiß, daß Sie in Flagstaff verjagt worden sind, weil Sie ständig betrunken ins Gericht kamen.«

      Der Richter tat empört, stieß die Zigarre im Aschenbecher aus und krächzte: »Ich muß mir eine solche Anschuldigung verbitten, Mister Clanton. Jawohl, auch von Ihnen! Ich bin freiwillig gegangen, weil ich mich mit dem Stadtrat und mit einigen Bürgern nicht vertragen konnte. Weil diese Leute armselige kleine Spießer waren und von dem Recht nicht das mindeste verstanden. Aus diesem Grunde…«

      Phin stellte die Flasche so hart auf den Tisch, daß die Gläser tanzten und Croydon augenblicklich verstummte.

      »Mensch, halten Sie mir keine Vorträge. Deshalb sind Sie nicht hier!«

      Der Richter zuckte zusammen.

      »Was also wollen Sie?«

      »Hier wird heute eine Verhandlung stattfinden.«

      »Sicher. Schließlich bin ich ja deshalb herbestellt.«

      »Well, es geht gegen den Mayor von Nogales.«

      »Gegen den Mayor?« fragte Croydon mit einem Anflug von Erschrecken. »Ich dachte gegen einen Burschen namens King?«

      »Nein, gegen den Mayor Thomas Angerer.«

      Croydon rieb sich über das vorstehende Kinn, und sein spitzer Adamsapfel rutschte auf und ab. Nervös zupfte er an seinen fadenscheinig gewordenen schmutzigen Manschetten und meinte schließlich, während er sich eine neue Zigarette anzündete: »Also gegen Angerer: Well, was liegt gegen ihn vor?«

      »Das werden Sie schon noch erfahren. Um drei Uhr ist die Verhandlung in der City Hall.«

      Der Richter beugte sich etwas vor und fragte in vertraulichem Ton: »Erlauben Sie, Mister Clanton, ich muß doch wissen, um was es geht.«

      »Ich habe Ihnen gesagt: Das werden Sie erfahren!« schleuderte ihm Phin entgegen, goß sich den Inhalt seines Glases in die Kehle, stand auf und stieß seinen Stuhl hart an den Tisch zurück.

      Dann nahm sich Croydon ein Herz, stand ebenfalls auf, und da er fast noch länger war als der Bandit, konnte er ihm in die Augen sehen.

      »Mister Clanton, ich muß Sie sehr bitten, mich mit der mir zustehenden Höflichkeit zu behandeln, da ich andernfalls jeden Auftrag ablehnend behandeln werde.«

      »Ablehnend behandeln? Sie erbärmlicher Kerl! Sie sind doch froh, wenn Sie ein paar Bucks bekommen, damit Sie sich den Hals vollschlauchen können!« fuhr ihn der Tombstoner Cowboy an.

      Der Richter wich einen Schritt zurück.

      »Was war das?« fauchte er. Dann im tiefsten Ton seiner Grabesstimme fortfahrend: »Phineas Clanton, vergessen Sie bitte nicht, mit wem Sie reden.«

      »Geschwafel!« unterbrach ihn der Bandit. »Also, um drei Uhr in der City Hall!«

      »Mister Clanton!« rief ihm der Richter nach.

      Phin, der sich schon abgewandt hatte, blickte über die Schulter zurück.

      »Was wollen Sie noch, Mensch?«

      Der Richter schien diese Behandlung offenbar doch gewohnt zu sein, denn er kam heran und fragte jetzt in fast unterwürfigem Ton: »Eine Kleinigkeit noch, Sir. Das Honorar.«

      »Was wollen Sie?« fragte der Bandit, ohne zu begreifen.

      Da deutete er Richter mit Daumen und Zeigefinger der linken Hand die unverkennbare Geste des Geldzählens an.

      Phin spie einen Tabakfaden vor die blankgeputzten Stiefeletten des Richters und meinte, während er mit einem angespitzten Zündholz in seinen Zähnen herumstocherte: »Zweihundert!«

      »Nein«, entgegnete der Richter, »das kann nicht Ihr Ernst sein, Mister Clanton. Sie werden doch nicht glauben, daß ich für zweihundert Dollar eine Gerichtsverhandlung führe. Dafür bin ich nicht den weiten Weg hierher geritten.«

      »Sie wollen also nicht?« Phin hatte den Kopf hochgeworfen und blickte aus kalten Augen in das Gesicht des Richters.

      Croydon drehte und wandte sich wie ein Wurm.

      »Was heißt, ich will nicht? Ich kann nicht! Zweihundert Dollar, das ist kein Honorar für einen Mann meines Standes. Ich habe dazu einen viel zu langen Weg zurücklegen müssen, um jetzt eine Verhandlung zu führen, von der ich nicht einmal weiß, um was es da geht.«

      Phin hatte das Zündholz ausgespien.

      »Well, dann lassen Sie es, Croydon. Verschwinden Sie!«

      Er ging zum Eingang, und die Pendeltür schlug hart hinter ihm auseinander, daß sie gegen den Türrahmen krachte.

      Croydon zuckte zusammen und ließ sich auf seinem Platz nieder.

      Hinweggefegt war all sein aufgebauschter Berufsstolz. Zusammengesunken wie ein Häufchen Elend hockte er da und kippte einen Schnaps nach dem anderen aus Phins Flasche in sich hinein. Seine Augenränder röteten sich, und die Iris bekam einen starren, glasigen Ausdruck.

      Als er sich erhob, hätte er normalerweise schwer betrunken sein müssen, genug hatte er ja konsumiert. Aber Jake Archibald Croydon war nicht betrunken. Er warf dem Keeper einen hochmütigen Blick zu und ging hinaus.

      *

      Der feiste Rinderagent Jonathan Cyril Cox lehnte an einem Pfeiler seines Hoftores und blickte wohlgefällig zu den großen Corrals hinüber, in denen die Rinder standen, die er aufgekauft hatte.

      Rinder aus Mexiko! Billiges Vieh.

      Er wußte so gut wie der Mann, der ihn

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