Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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die sogar ständig zuzunehmen schien.

      Zwei Stunden blieb er im »Gold-Dollar«, dann zahlte er, warf noch einen verlangenden Blick auf die Frau und trat hinaus ins Freie.

      Klarer Himmel lag über Nogales.

      Die Luft roch nach der Weite der sie umgebenden Savanne.

      Da trabte der Reiter durch eine Seitengasse in die Mainstreet, sprang vor dem Saloon vom Pferd, schlang seine Zügelleine um den Querholm und betrat den Vorbau.

      Es war ein großer, wuchtiger Mensch, der einen braunen Melbahut trug, ein weißes Hemd, kurze braune Boleroweste und enganliegende Hosen. Tief über den Oberschenkeln baumelten zwei überschwere Hampton-Revolver.

      Phin Clanton, zuckte es durch das Hirn des Pferdehändlers.

      Und es war ihm, als ob der andere ihn mit einem spöttischen Blick gestreift hätte.

      Benson blieb stehen und sah ihm nach.

      Sporenklingend, mit großen Schritten, betrat Phin die Schenke, schnipste mit den Fingern, als er die Theke erreicht hatte, und schon eilte die hübsche Conchita mit großen, erstaunten Augen auf ihn zu.

      »Evening, Mister Clanton! Was führt Sie denn hierher?«

      Der Bandit grinste sie nur an.

      Das Mädchen girrte, schob eine Flasche und ein Glas vor ihn hin, beugte sich viel zu weit vor und begann mit ihm zu flüstern.

      Der heimliche Beobachter draußen auf dem Vorbau schluckte. Unwillkürlich spannte sich seine Rechte um den kühlen Griff des Revolvers.

      Ohne sich dessen bewußt zu werden, war er an die Pendeltür getreten und starrte zu den beiden hinüber.

      Plötzlich hatte die Frau ihn entdeckt und blickte ihn verblüfft und verärgert an.

      Phin folgte ihrem Blick, stieß sich augenblicklich von der Theke ab, kam an die Tür, schob die Schwingarme auseinander und fegte den völlig verstörten Pferdehändler mit einem ziemlich schweren Faustschlag vom Vorbau hinunter.

      Benson lag benommen am Boden und starrte in den blauschwarzen Himmel.

      Als er sich endlich erheben konnte, war oben der Vorbau leer.

      Phin Clanton war verschwunden.

      Der Pferdehändler stahl sich auf den Vorbau und riskierte noch einen Blick in die Bar.

      Da lehnte er an der Theke, der lange Phin, starrte die schöne Conchita an und griff sogar nach ihrer Hand.

      Benson wandte sich um.

      »Bin ich denn wahnsinnig geworden?« flüsterte er vor sich hin. »Was geht mich schließlich dieses Mädchen an. Ich bin verheiratet, ja, das bin ich! Und…«

      Er überquerte torkelnd die Straße und schob sich in das Gedränge des Frontier Saloons.

      Hier blieb er bis weit nach Mitternacht.

      Zusammen mit Ben Habelar und dem kleinen Taylor Gundram verließ er die Schenke. Die beiden bogen in die Waterstreet nach Süden ein, während Benson allein weiterschlenderte.

      Er war stark angetrunken. Sein Schädel brummte und dröhnte, und er hatte das Gefühl, daß der ganze bestirnte Nachthimmel mit dem fahlen Mond mitten auf seinem Kopf sein müßte.

      Hinter der City Hall machte die Mainstreet eine harte Biegung nach Nordwesten.

      Benson ging mitten auf die Straße.

      Es waren nur noch etwa fünfhundert Yard bis zu seinem großen Haus, das an der Ecke der Lincolnstreet stand.

      Da sah er Licht in mehreren Fenstern des Obergeschosses.

      Er ging schneller. Plötzlich stolperte er und stürzte hin. Als er sich erheben wollte, hielt er auf einmal mitten in der Bewegung inne.

      Oben über dem Dachfirst seines Hauses ragte ein Galgengerüst in den Nachthimmel hinein, gespenstisch vom Mondlicht beleuchtet. Sekundenlang lag der Mann im Staub der Straße und starrte auf das Gerüst.

      Es dauerte lange, bis seine Gedanken klar wurden. Der Schock, den ihm der Anblick bereitet hatte, ließ ihn nicht los.

      Harry Benson kannte die Bedeutung des nächtlicherweise aufgestellten Galgens sehr wohl. Er kannte auch die Menschen, die dieses Gerüst errichteten.

      Die Galgenmänner!

      Auch in Nogales hatte man von ihnen schon gehört.

      Erst in der vergangenen Woche hatte Richard Griffith von den Banditen erzählt, die oben in Tombstone und in Tucson zu Hause sein sollten. Man hatte auch in der Nugget Bar von den Kämpfen Wyatt Earps in Kom Vo und drüben in Costa Rica in der Zeitung lesen können.

      Aber all dies war ja noch weltenfern für die Menschen in Nogales gewesen; es hatte nicht sie betroffen, also fühlte man sich auch nicht allzusehr davon beeindruckt. Man hatte es mehr gelesen wie etwas aus einer anderen Welt, aus einem Land jedenfalls, mit dem man nichts zu tun hatte.

      Und nun stand da plötzlich der Galgen vor seinem eigenen Haus. Groß, gespenstisch und dräuend.

      Die Stirn des Pferdehändlers war mit großen Schweißperlen bedeckt. Erst das Bellen eines Hundes in einem der benachbarten Höfe rüttelte ihn aus seiner Starre auf. Er richtete sich auf, wischte sich mit dem linken Unterarm über die Stirn, vermochte aber nicht den Blick von dem Galgengerüst zu wenden.

      Dann sah er sich nach allen Seiten um und rannte auf den nächsten Vorbau zu, in dessen Dunkelheit er schwer atmend stehenblieb, um von hier aus die Straße zu beobachten. Vielleicht waren sie ja noch in der Nähe, die Männer, die ihm den Galgen gebracht hatten. Ausgeschlossen war es nicht. Vielleicht hatten sie ihn gesucht.

      Ganz sicher sogar! Denn er wußte doch aus Griffiths Berichten, daß die Galgenmänner zuerst das Gerüst aufstellten und dann den Mann griffen, dem dieses Gerüst galt. Der Galgen da drüben galt zweifellos ihm, denn er stand ja vor seinem Haus. Aber ihn hatten sie noch nicht gefunden. Sie konnten ihn ja auch nicht finden, da er nicht daheim gewesen war. Welch irre Gedanken!

      Wieder wischte er sich den Schweiß von der Stirn.

      Da sie ihn also noch nicht gefunden hatten, würden sie auf ihn warten. Sie mußten entweder direkt vorm Haus, hinterm Haus oder im Haus stecken, jetzt noch.

      Natürlich! So war es. Schlotternd stand der Pferdehändler an der Wand von Prighards Hardware Shop und starrte vor sich hin.

      Da blitzte ein Gedanke in seinem Schädel auf.

      Ich muß zum Sheriff laufen!

      Aber dann überlegte er, was er dem Sheriff erzählen wollte. Natürlich, daß vor seinem Haus ein Galgen stünde. Richtig, aber was wollte er vom Sheriff? Hilfe?

      Harry Benson wußte schon, weshalb er sich nicht an den Sheriff wenden würde. Ganz aus der Tiefe seines Unterbewußtseins war plötzlich ein Gedanke in ihm aufgestiegen.

      Groß, dunkel und bedrückend: der Gedanke an Phin Clanton!

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