Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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Shibell plötzlich unbeherrscht los.

      Da stieß der Marshal die Hand vor und riß ihn zu sich heran.

      »Seien Sie vorsichtig mit dem, was Sie sagen, Shibell.«

      »Lassen Sie mich los!«

      »Wo ist Ihr Bruder?«

      »Ich weiß es nicht.«

      »Was tun Sie hier?«

      »Das geht Sie nichts an«, fauchte der Sheriff.

      »Ich glaube doch.«

      Wyatt schob ihn vom Vorbau hinunter. Dann stieß er einen leisen Pfiff aus.

      Dieser Pfiff galt nicht dem Hengst. Und das Tier blieb auch dort, wo Wyatt es zurückgelassen hatte.

      Dafür tauchte an der Hausecke ein Mann auf.

      Doc Holliday!

      Er blieb mit gezogenem Revolver neben Shibell stehen.

      Der Sheriff zog die Brauen finster zusammen.

      »Wer ist denn das?« preßte er heiser durch die Kehle.

      »Mein Name ist Holliday, Mister«, entgegnete der Spieler leise. »Ich hoffe, daß wir uns gut verstehen werden.«

      Unüberhörbar war die Ironie, die wie Gift von den Lippen des Gamblers troff.

      Der Sheriff ergab sich zunächst in sein Schicksal und schwieg.

      Wyatt betrat wieder den Vorbau, ging auf den Eingang zu, stieß ihn auf und stand gleich darauf im dunklen Flur.

      Links unter einer Türritze brach Licht in das Dunkel des Korridors.

      Wyatt stieß plötzlich die Tür auf, blieb aber im Dunkeln neben dem Rahmen stehen.

      Der Küchenraum war leer. Auf dem Tisch stand eine große Kerosinlampe, und davor lag eine aufgeschlagene Gazette.

      Wyatt trat an den Tisch heran und blickte auf die Zeitung. Sie war nicht mehr sehr neu und schon leicht vergilbt. Schon wollte er sich abwenden, da sah er – aus dem veränderten Winkel heraus – zwischen der Kopfleiste und den großen Lettern die Eindrücke von Buchstaben. Irgend jemand hatte einen Brief geschrieben und dabei das Zeitungsblatt als Unterlage benutzt.

      Wyatt hob das Blatt, konnte aber nur wenige Worte lesen.

      … nach Norden geritten… Sehr wichtig ist… Auch erwarten…

      Die anderen Schriftzeichen waren trotz größter Mühe nicht zu lesen.

      Es konnte sich um einen völlig unwichtigen Zettel handeln, der da geschrieben worden war, aber der Marshal hatte das Gefühl, daß das, was er da jetzt entdeckt hatte, von großer Bedeutung für ihn sein könnte.

      Er durchsuchte das Haus, um sicher zu sein, daß sich auch tatsächlich niemand hier befand; dann ging er hinaus.

      Curle Shibell stand immer noch an der Ostwand des Wohnhauses dem Spieler gegenüber.

      Die beiden Männer hatten nicht ein einziges Wort miteinander gewechselt.

      Wyatt blickte den Sheriff nachdenklich an.

      »Tut mir leid, Shibell, ich muß Sie mitnehmen.«

      »Mitnehmen?« begehrte der Sheriff auf. »Was fällt Ihnen ein. Wie können Sie mich mitnehmen, was habe ich Ihnen getan? Sie kommen hier auf die Ranch meines Bruders, durchsuchen das Haus, lassen mich von diesem Mann da mit dem Revolver bewachen, und jetzt wollen Sie mich auch noch mitnehmen?«

      Der Spieler lächelte leise in sich hinein.

      »Sie machen mir Spaß, Shibell. Ihr Bruder hat sich gestern dem Marshal gegenüber wie ein Wegelagerer aufgeführt. Sie haben absolut keinen Grund, hier so große Töne zu spucken. Und falls Sie doch glauben, Grund dazu zu haben, möchte ich Sie an Shepe Gallinger erinnern…« Er hatte den Satz noch nicht ganz zu Ende gesprochen, als Shibell aufbegehrte: »Was geht mich Gallinger an! Was habe ich mit ihm zu tun? Wärmen Sie doch nicht alte Geschichten auf.«

      »Kann ich mir denken, daß Ihnen das nicht mehr angenehm ist, Shibell«, entgegnete der Spieler grinsend. »Vorwärts, wo ist Ihr Pferd?«

      »Im Stall drüben.«

      Wyatt blickte über den Hof, dann erkundigte er sich: »Wo ist der Schwarze?«

      »Er ist wohl mit meinem Bruder…«

      »… geritten, wollten Sie sagen. Wohin?«

      »Ich sagte Ihnen doch schon, daß ich das nicht weiß.«

      »Dann werden wir zusammen nach Nogales reiten.«

      Jähes Erschrecken stand in den Augen Shibells. Und selbst wenn das nicht gewesen wäre – das erschrockene Zurückweichen bis an die Hauswand verriet ihn.

      Sein Bluff hatte also Erfolg gehabt.

      Oswald Shibell und seine Männer waren nach Nogales geritten. Und er, Curle Shibell, wußte es.

      Wie war er hier auf die Ranch gekommen? Und was hatte er hier wirklich gewollt? Der Sheriff hütete sich, seinen Bruder irgendwie zu belasten. Er holte sein Pferd aus dem Stall und blickte den Missourier an.

      »Sie wollen mich also tatsächlich nach Nogales schleppen?«

      »Schleppen? Davon kann doch gar keine Rede sein, Curle Shibell. Geschleppt wurde ich, und zwar auf die seltsame Ranch Ihres Bruders.«

      »Und was hat das mit mir zu tun?« wollte Shibell wissen. »Was haben Sie für einen Grund, mich nach Nogales zu schleppen? Ich weiß nicht, was mein Bruder da tut – wenn er wirklich dort ist.«

      »Er ist dort, und Sie wissen es«, entgegnete Wyatt schroff und wandte sich danach ab.

      Um nicht von neuem hier auf dieser Geisterranch überrascht zu werden, überzeugte sich der Marshal zunächst davon, daß sich wirklich niemand hier befand. Er durchsuchte das Bunkhaus, die Stallungen, die Scheune und die Schuppen. Zum Schluß stieß er die Tür des Backhauses auf.

      Nachdem er einen kurzen Blick hineingeworfen hatte, wollte er sich abwenden.

      Aber ein winziges Geräusch ließ ihn innehalten. Es war ein Atemgeräusch aus einer menschlichen Kehle!

      Kein Zweifel: im Backhaus befand sich ein Mensch.

      Wyatt wandte sich ab und zog die Tür zu; aber nicht fest ins Schloß. Draußen blieb er stehen, versetzte ihr plötzlich einen Tritt, daß sie weit aufsprang, nahm den Colt in die Hand, spannte ihn und rief: »Rauskommen!«

      Ein ächzendes Geräusch war zu hören, dann tapsende Schritte.

      Im Eingang erschien ein Neger.

      Wyatt blickte ihn an.

      »Horace? Nanu! Sonst noch jemand drin?«

      Der

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