Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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der Fensternische stehen und hörte, wie die Haustür geöffnet wurde.

      Dann blieb es wieder eine Weile still.

      Plötzlich aber hörte der Marshal den Schritt eines Mannes, der auf den Vorbau hinaustrat und sich bemühte, kein Geräusch zu verursachen.

      Näher und näher kam er an das Fenster heran, wohl in der Absicht, die Ecke des Hauses zu erreichen.

      Jetzt tauchte seine Silhouette am Fenster auf. Näher schob er sich, dachte aber nicht daran, einen Blick in den Raum zu werfen, da seine ganze Aufmerksamkeit dem Hof zugewandt war.

      Er hatte also etwas gehört! Vielleicht das Pferd?

      Und dann stand er im Profil mitten vor dem Fenster.

      Wyatt hätte fast einen Ruf der Überraschung ausgestoßen, denn er kannte den Mann genau. Und sein Auftauchen hier erfüllte ihn mit größter Verwunderung.

      Es war weder Miller noch Darridge noch Oswald Shibell.

      Aber dieser Mann, der jetzt da draußen stand, trug den Namen Shibell. Und er trug noch etwas: nämlich einen großen Stern auf der linken Brustseite.

      Sheriff Curle Shibell! County Sheriff des Pima Counties!

      Was tat der Mann hier?

      Aber vielleicht war sein Auftauchen gar nicht so verwunderlich, wie es dem Eindringling jetzt erscheinen mochte. Schließlich war Oswald Shibell sein Bruder.

      Reglos verharrte der Mann vor dem Fenster und starrte in den Hof. Es konnte nur noch Sekunden dauern, bis er den Hengst drüben vor dem Geräteschuppen entdeckt hatte.

      Darauf wollte der Marshal es nicht ankommen lassen, da er den Mann so leicht nicht wieder in eine so günstige Position bekommen würde.

      Blitzschnell verließ er die Fensternische und tippte dem Sheriff auf die Schulter.

      Curle Shibell stand wie versteinert da. Er war für Sekunden gar nicht in der Lage, sich umzudrehen. Dann endlich wandte er sich langsam um und starrte aus weit aufgerissenen Augen auf den Mann im Fensterrahmen.

      Jäh fuhr er zurück. »Wyatt Earp?« krächzte er.

      »Ja, Shibell, ich bin’s. Verzeihen Sie, daß ich in das Haus Ihres Bruders eingedrungen bin.«

      Wyatt jumpte über die Fensterbank und stand vor dem Sheriff.

      Die beiden maßen einander forschend.

      Curle Shibell war offensichtlich aus dem Gleichgewicht gebracht. Das plötzliche Auftauchen eines Fremden hätte ihn höchstwahrscheinlich ohnehin erschreckt, daß dieser Mann aber ausgerechnet der Marshal Earp war, schien ihn ungeheuer verstört oder sogar schockiert zu haben.

      Endlich hatte sich Shibell gefaßt.

      Er nahm seinen Hut ab und drehte ihn nervös zwischen den Händen, wobei er den Missiourier nicht aus den Augen ließ.

      »Darf ich fragen, was Sie hier suchen, Marshal?«

      »Doch, das dürfen Sie, Shibell. Ich suche Ihren Bruder.«

      »So…«

      Wyatt nahm eine seiner großen schwarzen Zigarren, deren Vorrat er in Tombstone wieder aufgefüllt hatte, aus seinem Lederetui und steckte sie zwischen seine großen weißen ebenmäßig gewachsenen Zähne. Als er das Zündholz anriß, fiel der schwache Lichtschein für den Bruchteil eines Augenblickes auch auf das harte Gesicht Curle Shibells.

      Durch die Rauchwolke hindurch fragte der Missourier: »Sie können mir wohl nicht sagen, wo ich Ihren Bruder finde?«

      Der Sheriff schüttelte den Kopf.

      »Nein, das kann ich nicht.«

      Wyatt lehnte sich gegen einen Vorbaupfeiler.

      »Schade, ich hätte mich gern mit ihm unterhalten.«

      »Worüber?«

      Wyatt spürte den forschenden, fast feindseligen Ton, der aus Shibells Worten klang. Er war mehrmals mit dem etwas spröden Mann zusammengekommen, und beim letztenmal sogar auf eine recht unliebsame Weise. Denn Curle Shibell hatte versucht, zwei Verbrecher, die eine Frau auf übelste Weise belästigt hatten, ungeschoren davonkommen zu lassen, obgleich er wußte, daß er dies nach dem Gesetz der Union bestrafen mußte, um anderen Lumpen ein abschreckendes Beispiel vor Augen zu führen.

      Wyatt hatte die Banditen wieder aufgegriffen und sie ins Jail zurückgebracht.

      Shibell war damals sehr ungehalten gewesen, hatte aber gegen den US-Marshal nichts ausrichten können. Geblieben war in ihm der Haß auf einen Mann, der über ihm stand und ihn zurechtgewiesen hatte. Daß diese Zurechtweisung auf sein eigenes Verschulden zurückzuführen war, wurde ihm nie klar.

      Was wußte Sheriff Shibell von dem Treiben seines Bruders? Was wußte er von dem, was gestern hier vorgegangen war? Und weshalb hielt er sich jetzt hier auf? Vielleicht gab es bei all diesen Dingen einen Zusammenhang. Ebensogut aber konnte das Auftauchen Curles rein zufällig sein, wenn er auch früher nur sehr selten mit seinem Bruder Oswald verkehrt hatte.

      Der Marshal erklärte: »Ich bin in Tombstone von Banditen überfallen worden, und man schleppte mich mit einem Wagen hierher.«

      »Wann?« erkundigte sich Shibell. Er hatte nicht gefragt: warum, und mit wem sind Sie zusammengeraten, und wer hat Sie hergeschleppt. Er fragte seltsamerweise: wann!

      Der Missourier hatte es registriert und richtete sich danach. Für ihn stand in dieser Sekunde fest, daß Curle Shibell über diese Dinge, die auf der Ranch seines Bruders vor sich gingen, durchaus informiert war.

      »Gestern«, antwortete Wyatt. Im schwachen Mondschein sah er die Anspannung auf dem Gesicht des anderen.

      »So, gestern?« wiederholte Shibell. »Merkwürdig ist das.«

      »Weshalb?«

      »Weil ich gestern hier angekommen bin.«

      »Gestern abend?« wollte Wyatt wissen.

      »Ja, gestern abend. Das heißt, noch am späten Nachmittag. Aber da waren Sie ja wohl nicht mehr hier.« Es klang spöttisch und argwöhnisch zugleich.

      Der Missourier schob die Zigarre von einem Mundwinkel in den anderen, ohne sie aus den Zähnen zu nehmen.

      »Sie glauben mir wohl nicht, Shibell?«

      »O doch, doch.«

      »Es ist mir auch einerlei, ob Sie mir glauben. Wichtig ist, daß ich hierher geschleppt und von Ihrem prächtigen Bruder nicht eben aufmerksam bewirtet wurde.«

      Shibell zog die Brauen zusammen.

      »Ich verstehe das nicht. Erklären Sie mir das doch bitte genauer.«

      »Gewiß. Ich lag gefesselt auf einem Wagen, und sowohl Ihr Bruder als auch sein Helfer Sam Miller hielten mich für tot. Sie schleppten mich drüben in die Scheune, und nach einer Weile kam Ihr sauberer Bruder herein, schob

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