Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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habe sie hinter den Seitengittern gefüttert.«

      Luke stieß einen Pfiff aus.

      »Ah, die Seitenstollen waren also durch Gitter gesichert, so daß ein Eingeweihter von den Hunden niemals überrascht werden konnte. Ich aber habe die Gitterklappe wahrscheinlich zufällig mit dem Fuß geöffnet. – Sie sehen, Doc, ich bin dem Tod wirklich nur durch Zufall entronnen.«

      Der Neger wußte offenbar doch mehr, als er zugeben wollte.

      Schweigend und scheinbar uninteressiert hatte auch Curle Shibell dabeigestanden.

      Was ging in ihm vor?

      Wyatt blickte ihn von der Seite an.

      »Haben Sie irgend etwas dazu zu sagen, Shibell?«

      Der Sheriff sog die Luft geräuschvoll ein.

      »Ja, Marshal Earp, eine ganze Menge habe ich dazu zu sagen. Wie kommt Luke Short dazu, das Eigentum meines Bruders zu zerstören?«

      »Eigentum?« Wyatt hatte zufällig in Tombstone auf dem Büro des Mayors nachgesehen, wie groß Shibells Gebiet war. Dabei hatte er auch festgestellt, daß die Ranch merkwürdigerweise nur bis zum Backhaus ging. Das Backhaus selbst stand nur noch zur Hälfte auf Shibells Grund.

      Die andere Hälfte stand auf Indianerland.

      »Tut mir leid, Shibell. Nicht einmal das Backhaus steht noch ganz auf dem Land Ihres Bruders. Der Stollen liegt auf Apachenland.«

      »Well, ich will es nicht abstreiten, denn ich weiß nicht genau, wo die Grenze liegt.« Höhnisch setzte Curle Shibell hinzu: »Aber über Ihre Bemerkung ›Apachenland‹ kann ich nur lachen. Was gehört diesen roten Strolchen überhaupt?«

      Der County Sheriff war als verschworener Indianerfeind berüchtigt.

      Wyatt blickte den Texaner an, der, zwar mit sehr viel Geschick, aber auch mit unerhörtem Glück, dem Tod im Stollen entronnen war.

      »Da drinnen ist jetzt natürlich alles verschüttet?«

      »Darauf können Sie sich verlassen. Da lebt keine Maus mehr, ganz sicher nicht diese Köter, die diese Tierquäler da eingesperrt haben.«

      Wyatt sprang den Sheriff plötzlich mit der Frage an: »Welchem Zweck diente dieser sonderbare Stollen?«

      »Ich weiß es nicht, Marshal. Sie fragen mich unentwegt Dinge, auf die ich Ihnen keine Antwort geben kann.«

      Mit einem Ruck zerrte Wyatt jetzt den Schwarzen zu sich herum. »Und du weißt natürlich auch nichts?«

      »Gar nichts, Mister Earp!«

      »Du hast nichts von dem gehört, was Hinc Travalgar hier bestellt hat?«

      »Nein, Mister Earp. Ich hatte eine Menge Arbeit nachzuholen.«

      »Komm! Wir holen deinen Gaul, und dann geht’s los.«

      »Wohin?«

      »Nach Nogales.«

      Schon seit einer Weile beobachtete der Marshal, daß Curle Shibells Augen unauffällig das Ranchtor suchten. Wartete er auf jemanden? Er mußte den Zettel mit der Nachricht bekommen haben, und wahrscheinlich wartete er hier noch auf irgendeinen Reiter.

      Der Marshal hatte sich längst seine Gedanken über den Sheriff gemacht. Wenn er auch ein etwas seltsamer Bursche war, dieser Curle Shibell, der damals drüben in Bisbee gesessen und auf Ike Clantons Wunsch den schwächlichen Jonny Behan in Tombstone als Übergangssheriff eingesetzt hatte, wenn er auch zweifellos hin und wieder Leute hatte laufen lassen, die sich einer strafbaren Gesetzesübertretung schuldig gemacht hatten; der Gedanke, ihn auf einmal für einen Banditen halten zu müssen, war doch befremdend.

      Curle Shibell war früher Soldat gewesen, Chief Sergeant, und gleich nach dem Krieg hatte er sich bei der Polizei beworben. Wenn er ein Bandit gewesen wäre oder auch nur ein Mensch, der ein Leben wie sein Bruder Oswald führte, so wäre das längst offenbar geworden.

      Er wußte höchstwahrscheinlich seit einiger Zeit von den dunklen Machenschaften seines Bruders, war möglicherweise jetzt zufällig hier aufgetaucht und hatte den von Oswald zurückgelassenen Zettel gefunden – der für einen anderen Mann bestimmt war.

      Sie standen mit den Pferden schon im Hof, als Wyatt plötzlich gebot: »Los, die Gäule in den Stall! Und dann hinüber ins Haus!«

      Während Doc Holliday und Luke Short Shibell und Horace in dem kleinen Schlafraum bewachten, versteckte sich der Marshal in der Küche hinter der Spindportiere.

      Im gleichen Moment, als ihm unten im Hof der Gedanke gekommen war, daß die von Oswald geschriebene Nachricht gar nicht für Curle bestimmt war, sondern für einen Mann, den Oswald erwartet haben mochte, hatte Wyatt Earp fern vom Steingeröll her das Geräusch von Hufschlag vernommen.

      Ein Reiter näherte sich der Ranch.

      Tatsächlich war auch jetzt das Geräusch von Hufschlag draußen im Hof zu hören.

      Harte, sporenklingende Schritte dröhnten auf dem Vorbau. Die Haustür wurde aufgestoßen, und dann waren die Schritte im Korridor. Da die Kerosinlampe noch brannte, setzte der Mann gleich seinen Weg fort.

      Wyatt hatte die Küchentür scharf im Auge.

      Ohne anzuklopfen öffnete der Fremde. Zu seiner namenlosen Verblüffung sah der Marshal einen Mann im Türrahmen stehen, den er fünfhundert Meilen von hier entfernt wähnte.

      Es war ein großer, schlanker, scharfäugiger Mensch in elegantem braunem Tuchanzug mit weißem Hemd und weinroter Samtschleife. Über der Jacke trug er den hellen Waffengurt, in dessen Halfter zwei große Revolver steckten.

      Dieser Mann war Nash Chandler, das Käsegesicht, wie der blasse Bursche auch genannt wurde. Der Schießer von Rapid City! Der etwa vierundzwanzigjährige Mann war der gefürchtetste Revolverschwinger, den Dakota seit den Tagen des Coltman Heeth je gekannt hatte. Vor zwei Jahren war er von Sheriff Windham festgenommen und vom Gericht in Raid City wegen Totschlags zu elf Jahren Straflager verurteilt worden.

      Der Outlaw war also ausgebrochen und hatte sich hier in den Süden abgesetzt, und ausgerechnet Anschluß bei den Galgenmännern gefunden!

      Wyatt hatte den üblen Schießer mehrere Male in Rapid City gesehen und war auch einmal mit ihm zusammengeraten.

      Der Mann sicherte nach allen Seiten, kam dann in den Küchenraum und trat an den Tisch, wo er die Zeitung aufhob und mit enttäuschtem Blick auf den leeren Tisch zurückwarf. Dann nahm er sie wieder auf, drehte sie hin und her, schüttelte sie und knüllte sie wütend zusammen.

      Er stieß einen unterdrückten Fluch aus und wollte die Küche verlassen.

      Da sah er einen Mann vor sich stehen.

      »Earp!« kreischte er entgeistert, wich zurück und prallte gegen den Tisch. »Das ist doch ein Spuk!«

      »Das will ich nicht hoffen, Nash.«

      »Wie kommen Sie hierher?« keuchte der Bandit.

      »Das

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