Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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Sie mich drüben am Backhaus.«

      »Ich muß Sie warnen, Luke. Der Stollen kann voller Hindernisse für einen Nichteingeweihten sein.«

      »Ja«, lachte der Goliath, »ich dachte mir schon, daß der liebe Shibell da kein Loch von solcher Länge durch die Erde hat buddeln lassen, daß der lange Short darin spazierengehen kann.«

      Damit verschwand er.

      Der Missourier und Doc Holliday setzten ihren Ritt fort.

      Als die Steine immer enger wurden, stieg Wyatt vom Pferd. Holliday folgte seinem Beispiel sofort. Sie kamen jetzt sehr viel langsamer vorwärts, da hier in dieser Steinwüste trotz des Mondscheines kaum etwas zu sehen war. Plötzlich wurde es heller. Das Steingewirr lag hinter ihnen, und es war nicht mehr weit von den letzten Felsbrocken bis zum Ranchtor. Dreihundertfünfzig Yard höchstens maß die Entfernung.

      Da hielt der Marshal an.

      Doc Holliday trat neben ihn und flüsterte: »Die haben sich ja prächtig verschanzt! Wer nicht zufällig hier vorbeikommt, findet diese Ranch nie.«

      Erst jetzt fiel das auch dem Missourier auf. Die Ranch lag tatsächlich so geschützt an den Bergen, hinter einem regelrechten Verhau von hohem Steingeröll, daß sie so leicht nicht zu entdecken war.

      Der Gambler blickte unverwandt zu den flachen Bauten hinüber, die nur von der Scheune überragt wurden.

      »Wenn Sie nicht schon hiergewesen wären, Wyatt, hätte ich Shibell in einem ganz besonderen Verdacht. Dieses Nest liegt nämlich derart raffiniert, daß ein Mann wie Ike Clanton es garantiert zu seinem Hauptcamp machen würde.«

      Wyatt Earp sah den Spieler von der Seite an.

      »Es ist durchaus noch nicht gesagt, Doc, daß das nicht der Fall ist. Was besagt es denn, daß ich hier war? Sie nehmen an, daß hier nichts mehr sein könnte, was ich nicht entdeckt hätte. Aber ich war ein Gefangener, als ich hierher kam; ein Invalide und ein Flüchtling, als ich die Ranch verließ. Zu richtigen Nachforschungen bin ich ja gar nicht gekommen.«

      Angestrengt blickten die beiden Männer auf die Ranch, die vor den hellen Felsbastionen lag.

      Ein neuer Gedanke hatte von ihnen Besitz ergriffen: standen sie vor der Lösung des großen Rätsels?

      Lag dort das Camp des Anführers der Galgenmänner?

      War Oswald Shibell der Mann, nach dem sie seit Wochen suchten?

      Auch das war nicht ausgeschlossen. Wyatt hatte ja nicht mit ihm sprechen können. Und wie hatte Sam Miller, der Bruder des Mörders Jonny Miller, mit Shibell gesprochen? Er redete ihn immer als Boß an. Aber vielleicht hatte das auch nichts zu bedeuten, denn Miller konnte ein Cowboy des Ranchers sein, und jeder Cowboy redete seinen Herrn mit Boß an.

      Aber wie diese Ranch da lag, das war es, was den Marshal plötzlich stutzen ließ!

      Doc Hollidays Gedanke war nicht von der Hand zu weisen: die Shibell Ranch konnte das geheime Hauptlager der Galgenmänner sein und der Schlupfwinkel ihres Anführers.

      Das Anwesen Oswald Shibells hatte plötzlich etwas Unheimliches an sich.

      Die beiden Männer standen eine Weile reglos nebeneinander.

      Hollidays Rappe schlug unwillig mit dem Huf auf das Gestein, und dieses Geräusch brachte die beiden wieder in die Wirklichkeit zurück.

      Noch war dies nur die Ranch Oswald Shibells, und nichts weiter! Allerdings, man hatte den Marshal aus Tombstone auf diese Ranch verschleppt, und das war ja auch der Grund, der ihn wieder hierher zurückgeführt hatte. Dieser Oswald Shibell hatte ihm übel mitgespielt, und Wyatt, der sich jetzt wieder erholt hatte, gedachte hier aufzuräumen.

      Die von der Shibell Ranch hatten eine Verbindung zu den Banditen in Tombstone, daran konnte es keinen Zweifel geben. Oswald Shibell hatte dem Marshal den Stern gestohlen, und sein Helfershelfer und Shibell hatten ihn für tot gehalten und drüben in die große Scheune geschoben. Was sie weiter mit ihm im Schilde führten, hatte Wyatt nicht abgewartet. Unter schwierigsten Umständen hatte er sich aus diesem Gefängnis hier befreit und war rasch nach Tombstone geritten.

      Jetzt war er zurückgekommen, um mit Shibell abzurechnen!

      Die beiden Männer gingen langsam weiter.

      Das Ranchtor stand offen, und schwaches Mondlicht warf einen fahlen Schein auf den weiten Hof. Links war das Mannschaftshaus, rechts der Geräteschuppen, anschließend daran das Wohnhaus, hinter dem die Scheune stand. Drüben hinterm Mannschaftshaus kam nach einer kleinen Lücke das Backhaus.

      Die beiden Dodger waren weitergegangen und befanden sich jetzt nur noch etwa fünfzig Yard vom Tor entfernt.

      Dort blieben sie wieder stehen und wechselten einen kurzen Blick miteinander. Diese stumme Absprache genügte für die beiden Männer vollkommen.

      Doc Holliday würde um die Ranch herumgehen und von irgendeiner Seite in den Hof gelangen. Der Marshal selbst ging weiter, er nahm das Pferd mit hinüber zum Geräteschuppen, wo er es stehen ließ. Der Falbe war daran gewöhnt, auch unangebunden stehenzubleiben und auf seinen Herrn zu warten, der es dann meist mit einem bestimmten Pfiff heranrief, wenn er es brauchte. So hatte sich der Marshal schon oft aus heiklen Situationen gerettet, weil dann der Hengst auf Anruf zur Stelle war, ohne daß der Missourier ihn eigens hätte holen müssen.

      Wyatt fixierte das im Mondschein seltsam groß wirkende Ranchhaus, unter dessen Vorbau schwarzes undurchdringliches Dunkel lag. Aber von der linken Seite des Hauses kam ein Lichtschimmer, der an der Seitenwand der großen Scheune zu sehen war. Also befand sich jemand im Ranchhaus.

      Wyatt beschloß, um den Bau herumzuschleichen, weil er unbedingt feststellen mußte, wer sich drüben in der Stube befand.

      Es mutete ihn eigenartig an, daß er weder einen Menschen noch ein Tier hier auf dem Hof vorfand; denn mit einem Blick auf den Corral hatte er festgestellt, daß nicht ein einziges Pferd dort stand.

      Geduckt schlich sich der Marshal an dem Geräteschuppen entlang und hatte die Ecke des Ranchhauses erreicht. Von hier aus konnte er jetzt über den Vorbau spähen.

      Auch dort war niemand zu sehen. Der Vorbau war leer, bis auf einen alten Schaukelstuhl, der neben dem Eingang stand.

      Wyatt konnte auch sehen, daß vorn das erste Fenster halb offen stand. Er schlich sich auf den Vorbau bis unter das hölzerne Sims, wo er lauschend verharrte.

      Drinnen war es still.

      Da richtete er sich blitzschnell auf und wagte den Sprung ins Innere des Raumes. Er landete auf einem Fellteppich und duckte sich sofort nieder, um nicht gegen das helle Fenster eine Silhouette abzugeben.

      Lauschend verharrte er am Boden. Er befand sich offenbar in einem Schlafraum, denn rechts von ihm stand ein mit Leinen bezogenes Bett.

      Aber nicht der leiseste Laut war zu vernehmen.

      Wyatt bewegte sich lautlos zur Tür und versuchte sie zu öffnen.

      Sie war verschlossen, und der Schlüssel steckte außen. Wyatt hatte diesen Weg also vergeblich gemacht.

      Als er am Fenster war, um wieder hinauszusteigen, vernahm

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