Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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benutzen, markiert sie selbst zwar als Galgenmänner, nicht aber den Rancher, ihren Boß, auch als Chef der Gang. Absolut nicht.«

      Der Riese schüttelte den Kopf.

      »Wissen Sie, am meisten fuchst mich, daß man diesen Ike Clanton nicht einfach packen kann. Packen und ausmerzen. Er ist doch wie ein Eitergeschwür in diesem Land. Ike Clanton! Was verbirgt sich nicht alles hinter diesem Namen.«

      »Eben, weil sich so vieles dahinter verbirgt, können wir ihn uns nicht einfach greifen. Ihn schon gar nicht, weil wir dann sofort die Öffentlichkeit gegen uns haben, die Angst vor ihm und seinen zahllosen Freunden hat. Nein, auf einen Verdacht hin kann ich Ike nicht festsetzen. Und ich will es auch nicht, weil es unklug wäre, dann erfahre ich nämlich gar nichts mehr. Im Gegenteil: ich habe nur noch mehr Feinde. Wenn er der große Chief der Galgenmänner ist, werden seine Leute kopflos und somit unberechenbar und gefährlicher, was dem Land noch mehr Unheil bringt. Wenn ich ihn stellen will, muß ich einen hundertprozentigen Beweis dafür in der Hand haben, daß er wirklich der Bandenführer ist.«

      »Und gestern der Jubel in der Allenstreet, als er vorm Crystal Palace vom Pferd stieg?«

      »Besagt gar nichts. Er ist für die Leute nach wie vor der große Ike Clanton und wird es auch bleiben. Die Hauptschreier waren seine Anhänger und die, die vor ihnen Angst haben.«

      »Und Phin? Wie hat der Hund geredet! Er tat doch unverblümt so, als hätten Sie Clum niedergeschossen!«

      »Und? Was hat sein Bruder Ike ihm darauf erwidert?«

      »Well, das war raffiniert, täuscht mich aber nicht. Er ist für mich der Chief der Graugesichter, Marshal! Und Phin, dieser schleimige Phin…«

      »Was mit Phin geschieht, steht auf einem ganz anderen Blatt. Aber auch er kann erst ergriffen werden, wenn ein echter, sichtbarer Beweis für seine Schuld in unseren Händen ist.«

      Der Marshal dachte und handelte völlig instinktsicher. Wenn er den gerissenen Ike Clanton stellen wollte, dann mußte es wie ein Blitzschlag aus heiterem Himmel sein, der die Schuld des Ranchers klar vor aller Augen offenbarte.

      Aber der Kampf gegen die Galgenmänner war ein Kampf gegen Phantome. Hin und wieder stieß man auf Widerstand, hoffte endlich die goldene Spur gefunden zu haben, mußte dann jedoch jedesmal wieder feststellen, daß es nur eine winzige, bedeutungslose Nebenspur war.

      Wo lief die Hauptfährte – und wohin führte sie?

      War der Mann, der einige Meilen weiter westlich dieser Kaktusfelder seine Ranch hatte, war dieser Isaac Joseph Clanton der so heißgesuchte Boß der strafforganisierten Verbrecherbande?

      Liefen bei ihm die Fäden dieses Geheimbundes zusammen? Konnte alles mit einem Schlag zertrümmert, das ganze Spinnennetz dieser mörderischen Gang zerschlagen werden, wenn er festgesetzt wurde?

      Der Marshal hatte absolut recht, wenn er bei einer Festnahme des Ranchers einen Aufstand in Tombstone und im ganzen Cochise Country befürchtete. Zu tief noch saß der Name Clanton in den Gehirnen der verängstigten Menschen dieses Landes, zu groß war noch die Furcht vor ihm, und zu viele Freunde und Anhänger besaß er noch, als daß man ihn ohne schlagenden Beweis hätte festsetzen können.

      Und so leicht ließ er sich nicht stellen. Schattenhaft geisterte er im Hintergrund des Geschehens umher, tauchte hier und dort auf, hinterließ aber bei seinem stärksten Widersacher, dem Marshal Earp, nicht den Eindruck, daß er wirklich der Gesuchte sei.

      Im Gegenteil, er gab dem Gesetzesmann nicht einmal Veranlassung, ihm ernsthaft zu mißtrauen.

      Das war das Schlimmste! Denn alles, was die Galgenmänner taten, wie sie vorgingen, ihre ganze Nebelhaftigkeit, die Organisation und die Vorschriften der Gang; alles deutete auf den Führer der größten Gang hin, die der Westen je vor den Galgenmännern gekannt hatte: auf die Clanton Gang!

      Und vor allem auf deren Chief, Isaac Joseph Clanton.

      Die drei Reiter blickten gedankenvoll nach Westen über die Savanne zu den Sandhügeln hinauf, hinter denen der kleine Blaue See und die Weidegründe der Clanton Rinder lagen.

      »Den Mann kann ich nur mit eiserner Geduld und Zähigkeit zur Strecke bringen«, preßte der Marshal rauh durch die Zähne.

      »Leider kann er inzwischen noch eine Menge Schaden anrichten«, gab der Texaner zu bedenken.

      »Vorausgesetzt, er ist der, für den wir ihn halten. Außerdem bemühten wir uns ja, den Schaden so niedrig wie möglich zu halten. Er wird riesengroß, wenn wir einen schwerwiegenden Fehler machen. Und wir können keinen größeren Fehler begehen, als einen Ike Clanton einzusperren, der unschuldig ist.«

      »Genau das ist es«, bestätigte der Spieler. »Das ist überhaupt der Kernpunkt des Problems. Schlagen wir bei ihm zu, überschwemmen die Galgenmänner, die nach Hunderten zählen können, das Land und richten mehr Unheil an, als wenn Ike noch da wäre. Draußen auf seiner Ranch ist er erreichbar für alle und frei. Sie kennen ja ihren Boß anscheinend selbst nicht, wissen nicht, wer oben führt, wer die Befehle gibt. Und todsicher halten die meisten von ihnen den gleichen Mann wie wir für den Boß: nämlich Ike Clanton. Und greift der Marshal den – schlagen sie in wilder, zügelloser Wut zurück.«

      Wyatt nickte.

      »Das ist es, was ich zu befürchten habe. Ganz abgesehen davon, daß wir nur zu dritt sind, so gut wie gar keine Helfer haben und dann von den Banditen überrollt würden. So aber nutze ich Ikes Macht für uns aus. Er hilft mir gewissermaßen, natürlich unbewußt. Denn er, der gefürchtete und gleichermaßen mit allen Wassern Gewaschene vergeht sich nicht öffentlich gegen das Gesetz. Da wagen es auch die kleinen Hunde nicht so bedenkenlos. Und ihr jetziges Zuschlagen in der Nacht ist gegen das, was dann käme, ein Nichts!«

      »Ein Spiel mit Bande also«, meinte der Texaner.

      »Leider. Ich muß die Billardkugel so stoßen, daß mir der grüne Rand – die Bande – hilft, ohne daß er es will.«

      »Leider ist der unfreiwillige Helfer ausgerechnet das härteste Stück Lebewesen, das es in diesem Land gibt«, beendete der Georgier die Unterhaltung.

      Sie ritten in scharfem Galopp nach Süden.

      Näher und näher rückten die Kulissen der Blauen Berge. Da die Männer spät aus der Stadt weggekommen waren, senkte sich die Sonne im Westen schon dem Horizont zu, als sie das Steingewirr erreichten, in dem der Marshal mit dem Banditen Darridge gekämpft hatte.

      Sie suchten ein sicheres Versteck für die Pferde, und bei einbrechender Dunkelheit führte der Marshal die Freunde zum Ausgang des Stollens, durch den Darridge von der Ranch entkommen war.

      »Wir können nicht alle durch den Schacht gehen…«

      »Lassen Sie mich das machen«, meldete sich der Mann aus Texas.

      »Ausgerechnet Sie sind der längste von uns, und ich schätze, daß Sie sich da unten nirgends aufrichten können. Würde ein reichlich unbequemer Marsch für Sie werden.«

      »Schadet nichts. Sie kennen oben den Weg zur Ranch. Und das ist wichtig.«

      Wyatt hatte auch vorgehabt, selbst weiterzureiten, da er den Weg durch dieses Steingewirr kannte. Aber er hatte den findigen Spieler in den Gang schicken wollen.

      Da kroch

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