Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. страница 80

Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

Скачать книгу

Bande seines Amtes enthoben und zu lebenslänglicher Zwangsarbeit verurteilt.

      Die Menschen in der Stadt waren wie vor den Kopf geschlagen. Niemand begriff, was da so urplötzlich geschehen war.

      Der Mayor, der weder eine Frau noch sonst irgendeinen Verwandten in der Stadt hatte, stand völlig allein da. Und seine einstigen Freunde wagten es nicht, ihm irgendwie zu helfen.

      Selbst der Lawyer Johnson traute sich nicht, ein einziges Wort für ihn einzulegen, obgleich er nicht von der Schuld des Bürgermeisters überzeugt war. Im Gegenteil, er war sogar von seiner Unschuld überzeugt. Aber er begriff das Ganze nicht. Und da er wenig Interesse daran hatte, im Dunkeln herumtappend durch eine finstere und hinterhältige Macht ins Verderben gestürzt zu werden wie Angerer, ließ er lieber die Finger davon.

      Als die Menschen den Saal der City Hall verließen, wurden sie von der Nachricht über den Tod des Viehagenten überrascht.

      Eine regelrechte Panik ergriff die Stadt.

      In der Nacht war die Tochter des Pferdehändlers Benson entführt worden. Richter Croydon hatte den Mayor des Pferdediebstahls und der Zugehörigkeit zu den Galgenmännern überführt und zu lebenslänglicher Straflagerschaft verurteilt. Und jetzt war der vitale Viehhändler Cox am hellichten Tag in seinem Futterhaus ermordet worden!

      Nogales hielt den Atem an.

      Aber noch gaben sich die Drahtzieher im Hintergrund nicht zufrieden.

      Aus den Fenstern und der offenstehenden Tür des Waschhauses der Witwe Morrison drangen weiße Schwaden in den Hof.

      Ein etwa siebzehnjähriges Mädchen schleppte einen großen Wäschekorb ins Freie, stellte ihn ab, wischte sich das erhitzte Gesicht, und als sie aufsah, blickte es in die Mündung eines Revolvers.

      Vor Judy Morrison stand ein großer Mann, der ein graues Tuch vor dem Gesicht hatte.

      Der Angstschrei erstickte in der Kehle des Mädchens.

      Der Mann sprang auf sie zu, preßte ihr die Hand auf den Mund, aber da sank das Mädchen schon ohnmächtig in sich zusammen.

      Der Fremde nahm sie auf die Arme und rannte mit ihr hinter das Haus, wo sie von zwei anderen Männern übernommen und auf einen bereitstehenden Wagen geschafft wurde.

      Erst eine halbe Stunde später vermißte die Mutter ihre Tochter, die doch nur einen Korb in den Hof hatte bringen wollen.

      Judy war bisher immer sehr fleißig gewesen und hatte die Mutter nie bei der schweren Arbeit im Stich gelassen.

      Als die alte Frau ins Haus ging, um sich einen Kaffee zu machen, fand sie auf dem Tisch einen Zettel, auf dem mit großen Buchstaben die Worte standen: Wo ist Gil?

      Alma Morrison begriff nichts.

      Es dauerte Minuten, bis sie klar denken konnte und endlich aufnahm, was da stand.

      Jemand suchte ihren Sohn Gil! Judys Bruder. Der neunundzwanzigjährige Gilbert Morrison war seit drei Wochen verschwunden. Seit vielen Jahren schon war der wilde, ungebärdige Gilbert das Sorgenkind seiner Mutter. Sehr früh schon hatte er mit dem Trinken und dem Pokerspiel in den Bars von Nogales begonnen. Und vor einigen Jahren verschwand er plötzlich, wurde dann drüben in Tombstone gesehen, wo er, wie es hieß, mit den Clantons zu tun hatte.

      Aber das war zu Ende, als vor zwei Jahren der Kampf im O.K. Corral stattgefunden hatte. Gil kam wieder nach Hause, um hier in der Schmiede zu arbeiten, was er früher auch getan hatte. Aber seit einigen Wochen war er jetzt wieder verschwunden.

      Die alte Frau stand vor dem Tisch und starrte auf den Zettel. Hatte er etwas mit Judy zu tun? Mit ihrem Verschwinden?

      Wer hatte das Papierstück hier auf den Stubentisch gelegt?

      Die Frau hatte nicht die Zeit, sich länger mit den Gedanken zu befassen. Die Arbeit rief nach ihr. Bis in den späten Abend hinein schaffte sie unter unsäglichen Anstrengungen in ihrer von Dampfschwaden erfüllten Waschküche. Als sie dann ins Haus hinüberwankte und auf einen Stuhl in der Küche niedersank, ergriff plötzlich würgende Angst Besitz von ihr.

      Wo war Judy?

      Alma Morrison riß sich wieder hoch und lief zu ihrer Nachbarin Mrs. Lands hinüber, um der ihr Leid zu klagen. Mrs. Lands hatte einen Bruder, der einen Stern trug, es war James Lippit, einer der Deputies des Sheriffs.

      Mrs. Lands rannte sofort zum Office, wo sie ihrem Bruder erzählte, was sich bei der Nachbarin ereignet hatte.

      Der Hilfssheriff runzelte die Stirn.

      »Wenn sich Judy nicht einfindet, müssen wir sie suchen. Ich werde sofort mitkommen.«

      Er ging mit der Schwester zurück. Mrs. Morrison war bereits wieder in ihrem Haus. Sie berichtete dem jungen James Lippit alles noch einmal.

      Plötzlich fiel der Blick des Deputys auf den Zettel, der immer noch auf dem Tisch lag.

      Die alte Frau bemerkte den Blick des Burschen und sagte hastig: »Das Papier lag da, als ich heute nachmittag nach Judy suchte.«

      Der Deputy blickte auf die Worte und forschte: »Kann Judy das nicht geschrieben haben?«

      »Nein, das ist nicht ihre Schrift!«

      »Trotzdem, machen Sie sich keine Sorgen, Mrs. Morrison, wir werden Ihre Tochter schon finden.«

      Die Frau begann leise zu weinen. Die Tränen rannen wie kleine silberne Kugeln durch die tiefen Runen ihres pergamentfarbenen Gesichtes.

      »Ich habe das dunkle Gefühl, James, daß etwas Schweres, Dunkles auf mich zukommt«, stammelte Alma Morrison.

      Und dieses Gefühl täuschte sie nicht.

      Es kam wirklich etwas Schweres, Dunkles auf sie zu. Ihre Tochter Judy war entführt worden; und zwar von den gleichen Männern, die Gil suchten.

      Mitten in der Nacht – Mrs. Morrison lag schlaflos auf ihrem Lager – zertrümmerte ein Stein eines ihrer Stubenfenster. Die tödlich erschrockene Frau sprang auf, eilte auf zitternden Beinen und mit fliegendem Atem in den Nebenraum, zündete den Docht der alten Kerosinlampe an und sah mitten in der Stube ein weißes Knäuel liegen, das mit einer Schnur umwickelt war.

      Es war ein Stein, um den ein Stück Papier gebunden war.

      Die Frau schüttelte den Kopf, starrte auf die zertrümmerte Scheibe und wollte sich seufzend wieder in ihr Schlafgemach legen, als sie sich plötzlich an eine Geschichte erinnerte, die Judy ihr einmal erzählt hatte. Die Mutter wußte nicht, daß das Mädchen diese Story von ihrem Bruder Gilbert hatte.

      Da war auch irgendwo ein Stein in ein Fenster geworfen worden, irgendwo in dem gefährlichen Verbrechernest Tombstone wahrscheinlich. Und um diesen Stein war ein Blatt Papier mit einer Nachricht gewickelt worden…

      Hastig wandte sich die alte Frau um, nahm den Stein wieder auf und stellte die Lampe auf den Tisch. Mit zitternden Händen entfernte sie die Schnur und versuchte, den zerknüllten Zettel zu glätten.

      Tatsächlich, er war beschrieben.

      Aber die Buchstaben verschwammen ihr vor den Augen. Es

Скачать книгу