Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Paket 3 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Paket

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trottete neben Luke Short hinter dem Trupp her.

      Als sie etwa eine Meile zurückgelegt hatten, wandte er sich an den Texaner: »Sagen Sie, Mister, was hat der Marshal vor?«

      Ohne ihn eines Blickes zu würdigen, entgegnete der Tex: »Am besten fragen Sie ihn selbst, Mister.«

      »Sie scheinen reichlich kurz angebunden zu sein?«

      »Ja, und wenn Sie mir einen Gefallen tun wollen, dann reiten Sie ein Stück vor mir her. Wenn ich in eine Kneipe gehe, nehme ich den Gestank in Kauf. Aber nicht hier in der freien Natur!« Das war deutlich.

      Croydon entfernte sich und gesellte sich zu dem Neger, der sich aber ebenfalls nicht in ein Gespräch verwickeln ließ.

      Es war dunkel, als sie die Stadt vor sich auftauchen sahen. Nogales lag in einer Bodensenke. Jetzt in der Nacht wirkte es mit seinen Lichtern fast friedlich.

      Wyatt, der die Stadt von früheren Ritten her flüchtig kannte, hielt sofort auf das Sheriffs Office zu, öffnete das Hoftor, führte die Männer in den Hof und ließ sie dort halten.

      Die Männer stiegen aus den Sätteln.

      Sheriff Cornelly war durch das Geräusch der quietschenden Türangeln an die Hoftür gelockt worden. Verblüfft blickte er auf die Reiter.

      Der Marshal trat auf ihn zu.

      »Sie sind Sheriff Cornelly?«

      »Ja, und wer sind Sie? Und was sind das für Leute? Was wollt ihr hier?« fauchte der kleine Sheriff mißtrauisch.

      Wyatt nahm ihn am Arm und zog ihn mit sich ins Büro.

      »Mein Name ist Earp, Mister Cornelly…«

      Wie von einem Faustschlag getroffen, zuckte der Sheriff zurück und klammerte sich mit beiden Händen an den Gewehrständer.

      Er war das personifizierte schlechte Gewissen.

      Wyatt blickte ihn verblüfft an.

      »Was ist denn mit Ihnen los?«

      »Earp? Wyatt Earp?«

      »Ja, was gefällt Ihnen nicht an meinem Namen?«

      »Oh, oh, nichts«, stotterte der Sheriff, aber es war zu spät, den Fehler wiedergutzumachen, deshalb schlug er sofort einen schärferen Ton an: »So, Sie sind also Wyatt Earp? Was wollen Sie hier?«

      »Das werden Sie schon noch erfahren. Vorerst habe ich die Männer in den Hof kommen lassen – es sind Gefangene dabei.«

      »Gefangene? Wer?«

      »Ein Sträfling, ein berüchtigter Schießer, der oben in Rapid City ausgebrochen ist und wegen Totschlags verurteilt wurde. Sein Name ist Nash Chandler.«

      »Chandler? Nie gehört.«

      »Sperren Sie den Mann ein. Und dann ist da noch ein Neger von der Shibell Ranch, dessen Boß höchstwahrscheinlich zu den Galgenmännern gehört.«

      Als Wyatt das Wort Galgenmänner aussprach, beobachtete er das Gesicht des Sheriffs unauffällig aber scharf.

      Wie ein Schatten huschte es über das faltige Gesicht des Gesetzeshüters von Nogales.

      »Die Galgenmänner? Was habe ich damit zu tun?«

      »Ich hoffe nichts«, gab Wyatt rasch zurück. »Aber der Neger scheint etwas damit zu tun zu haben, und deshalb wird er eingesperrt. Übrigens habe ich auch einen Richter mitgebracht, der mir unterwegs in die Finger lief.«

      »Einen Richter?« Der Sheriff nahm den Hut vom Kopf und drehte ihn zwischen den Händen. »Welchen Richter?« stieß er heiser durch die Kehle.

      »Richter Croydon.«

      »Croydon? Ja«, tat Cornelly jetzt, als erinnere er sich nur flüchtig daran. »Sicher, er hat den Mayor verurteilt. Der Mayor gehört zu den Galgenmännern!«

      »Also gibt’s doch Galgenmänner in der Stadt?«

      »Nein, keine! Ja – jedenfalls gehörte der Mayor dazu, und deswegen ist er verurteilt worden. Ein wahres Glück für die Stadt! Ich hatte ihn immer für einen anständigen, ehrbaren Bürger gehalten. Glücklicherweise ist er der einzige Schurke in unserer Stadt.«

      Der Missourier blickte dem Sheriff fest in die Augen.

      »Der einzige Schurke? Das glaube ich nicht, Cornelly.«

      »Was soll das heißen?« fragte der Sheriff mit bebender Stimme.

      »Phin Clanton ist in der Stadt.«

      »Phin…?Clanton?«

      »Haben Sie das etwa nicht gewußt?«

      Der Sheriff schüttelte den Kopf. »Nein«, tat er verblüfft.

      »So etwas sollten Sie aber wissen, Mister Cornelly.«

      In diesem Augenblick betrat der Deputy Lippit das Office, der das Verschwinden Judy Morrisons zu Protokoll genommen hatte. Er blickte auf den Fremden und sah zu seiner Verwunderung die Angst in den Augen des Sheriffs.

      »Was gibt es, Boß?« fragte er.

      Der Sheriff deutete mit dem Daumen auf den Missourier.

      »Weißt du, wer das ist? Das wirst du nicht erraten. Ich wäre auch nicht darauf gekommen. Es ist Wyatt Earp.«

      Der Deputy war ein Bild vollkommener Verblüffung.

      »Wyatt Earp?« fragte er, und dann rief er sofort: »Marshal, Sie sind im richtigen Moment gekommen!«

      »Was gibt’s denn?«

      »Gestern nacht ist hier ein Kind entführt worden. Und gestern mittag, am hellichten Tage, wurde ein Mann erschossen, der Viehhändler Cox. Kurz darauf verschwand ein sechzehnjähriges Mädchen, die Tochter einer Wäscherin, Judy Morrison…«

      »Ach, halt doch den Mund«, versuchte ihn der Sheriff zu unterbrechen. »Fasele dem Marshal doch keinen Unsinn vor. Das ist doch alles noch nicht erwiesen. Das Kind…, das kann bei Verwandten sein. Und der Viehagent hatte Streit mit vielen Leuten. Es ist durchaus möglich, daß er sich mit irgend jemandem duelliert hat. Außerdem gab es sicher viele Menschen, die Geld von ihm zu bekommen hatten; irgendeinem wird vielleicht der Kragen geplatzt sein. Und Judy Morrison? Gott, wer will schon für so ein halbwüchsiges Girl die Hand ins Feuer legen? Ganz sicher hatte sie mehrere Liebhaber, und einer davon wird sich mit ihr davongemacht haben. Versteht man ja…, die Jugend…«

      »Seien Sie endlich still«, unterbrach ihn der Marshal mit schneidender Schärfe.

      Da zog der Deputy einen Zettel aus der Tasche und reichte ihm dem Missourier hin.

      »Hier, dieses Papier war um einen Stein gewickelt, der bei den Morrisons ins Fenster geschleudert wurde.«

      Ehe der Marshal den Text las, entdeckte er das kleine Dreieck unten in der Ecke des Zettels.

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