Dr. Norden Bestseller Paket 1 – Arztroman. Patricia Vandenberg
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Читать онлайн книгу Dr. Norden Bestseller Paket 1 – Arztroman - Patricia Vandenberg страница 27
»Noch ist es nicht zu spät«, sagte Daniel. »Ich weiß Sie in den besten Händen, Herr Glimmer.«
Der versuchte ein Lächeln. »Wenn Sie bei uns vorbeikommen, sagen Sie meiner Frau ein paar aufmunternde Worte, Herr Doktor.«
»Das werde ich gleich nachher tun, wenn ich tanke, und morgen nachmittag komme ich vorbei.«
»Weil Sie nicht schon genug um die Ohren haben«, murmelte Franz Glimmer.
Dr. Norden machte seine Hausbesuche. Zu seiner Erleichterung wurde er nirgendwo lange aufgehalten. Er hatte sogar noch ein bißchen Zeit, sich an der Tankstelle aufzuhalten, wo Uschi gewissenhaft ihrer Arbeit nachging. So fröhlich wie sonst sah sie allerdings nicht aus.
»Papa wird morgen operiert«, sagte sie leise.
»Ja, ich weiß. Ich war vorhin bei ihm. Ist die Mutti da?«
»Nein, sie ist in die Klinik gefahren. Wenn bloß alles gutgeht. Papa muß sich dann auch mal richtig erholen, Herr Doktor. Sie müssen ihm zureden, daß er nicht gleich wieder an die Arbeit geht.«
»Das werde ich, Uschi. Kommt ihr gut zurecht?«
»Der Eugen hilft ja.« Sie errötete. »Er würde auch länger bleiben, damit Papa sich richtig erholen kann.«
Ein sympathischer junger Mann kam aus der Werkstätte, als Daniel sich wieder in seinen Wagen setzte. Er sah noch, wie er auf Uschi zuging und ihr schnell einen Kuß auf die Wange drückte. Ein wenig Glück in allem Unglück, ging es Daniel durch den Sinn. Er gönnte es diesem netten Mädchen. Es war gut, in schwierigen Situationen einen Menschen zur Seite zu haben, mit dem man sich verstand.
Ein Glücksgefühl erfüllte ihn, als Fee in der Praxis auf ihn wartete. Sie trug jetzt einen Kittel, der ihr richtig paßte. Er sah es sofort.
»Ich habe ihn mir schnell besorgt, wenn es auch nur für kurze Zeit ist, aber brauchen kann ich ihn ja immer«, erklärte sie verlegen. »Molly kommt morgen mit ihrem Sohn zurück. Frau Schneider hat angerufen. Ich wäre sonst auch noch ein paar Tage geblieben, Daniel.«
»Na, darüber reden wir noch. Ist schon jemand da?« Fee nickte.
»Zwei Patienten und ein Herr Neuner möchte dich dringend sprechen. Dann hat auch eine Frau Neumann angerufen. Ich bringe die Namen fast durcheinander.«
»Frau Neumann soll kommen, wenn ihr was fehlt. Sie ist nicht bettlägerig. Ein bißchen energischer muß ich in manchen Fällen wohl doch sein. Na, dann nehmen wir erst mal den Herrn Neuner dran. Zehn Minuten Limit, Fee.«
»Wieso?«
»Weil die andern Fälle dringender sind. Du wirst schon eine Ausrede finden, um das Gespräch zu unterbrechen. Er ist kein Patient. Ich behandele seine Frau.«
Das Gespräch zog sich nicht in die Länge. Herr Neuner zeigte sich einsichtig, nachdem er zuerst mit der Bemerkung gekommen war, daß Daniel seiner Frau Flausen in den Kopf setze.
Daniel machte ihm seinen Standpunkt klar, und Herr Neuner wurde merklich kleinlaut.
»Ein bißchen hysterisch ist sie aber schon«, versuchte er, sich zu rechtfertigen.
»Vielleicht suchen Sie die Schuld dafür auch einmal bei sich, Herr Neuner«, sagte Daniel unverblümt. »Die Wechseljahre sind ein schwieriges Alter, die Sorge um Ihren Sohn zerrt an ihren Nerven.«
»An meinen auch«, sagte Herr Neuner. »Aber wenn Sie meinen, daß sich alles einrenkt, wenn sie mit dem Jungen in Ihr Sanatorium geht, an mir soll es nicht liegen. Nächste Wochen können wir Rainer abholen und wenn Sie Platz haben, bringe ich meine Frau und ihn gleich zu der Insel mit dem vielversprechenden Namen. Hoffen und Harren macht manchen zum Narren, sagt man aber auch.«
»Man soll nicht alles negativ sehen«, sagte Daniel.
»Na ja, Sie machen ja einen ganz vernünftigen Eindruck«, stellte Herr Neuner fest. »Besprechen Sie alles mit meiner Frau, zahlen tue dann ich.«
Das soll er auch, wenn er sonst zu nichts bereit ist, dachte Daniel.
Jetzt aber konnte er sich seinen anderen Patienten widmen, und es wurde wieder acht Uhr, bis endlich Feierabend war.
»Mußt du noch mal weg?« fragte Fee.
»Heute nicht mehr. Ich habe alles erledigt. Es sei denn, daß noch ein dringender Anruf kommt, aber dagegen ist man nie gefeit als Allerweltsdoktor.«
Ein Lächeln legte sich um ihre Lippen. »Den ich auch zu meinem Hausarzt ernennen würde, nachdem ich einen Tag an seinem Leben teilnehmen durfte«, sagte sie leise.
Er legte seinen Arm um ihre Schultern, als sie im Lift aufwärts fuhren. »Das hast du hübsch gesagt, Fee. Es macht mich glücklich.« Und dann streiften seine Lippen rasch ihre Stirn.
*
Helga Moll hatte den Tag mit ihrem Sohn Peter verbracht, da Heinz Moll noch immer nicht bei Bewußtsein war. Es war nicht leicht gewesen, mit Peter ins Gespräch zu kommen, aber langsam hatte sich dann seine Zunge doch gelöst, und die Schockwirkung schwächte sich ab.
»Du darfst mir nicht böse sein, Mutti«, sagte Peter, »aber ich mag Vater doch irgendwie. Er ist doch nun mal unser Vater. Ich habe viel über alles nachgedacht.«
»Wie lange schon, Peter?« fragte Helga.
»Schon ein paar Jahre. Sabine und Katrin sehen das sicher anders. Es sind ja auch Mädchen. Vielleicht fühlt er sich zu mir auch am meisten hingezogen. Es ist alles so schwer zu erklären.«
»Erkläre es mir, wie du es verstehst«, sagte Helga leise.
»Man muß ihm doch eine Chance geben, Mutti«, stieß er hervor. »Er hat den guten Willen. Er hängt doch wahnsinnig an dir. Es ist für einen Mann nicht einfach, wenn seine Frau klüger und tüchtiger ist als er. Das war sein Problem. Er hat immer gemeint, daß er schnell viel Geld verdienen müsse, um dir und auch sich selbst etwas zu beweisen. Das war eben nicht der richtige Weg. Wir haben uns neulich ganz ernsthaft unterhalten. Er hat mit mir geredet, als wenn ich erwachsen wäre, und zum ersten Mal habe ich ihn richtig verstanden.«
»Vielleicht bist du schon erwachsen, Peter«, sagte Helga nachdenklich.
Er sah sie mit kummervollen Augen an. »Ich habe dich genauso lieb wie Sabine und Katrin«, murmelte er, »aber Vater habe ich auch lieb.«
Helga strich ihm mit der Hand durch das Haar, das genauso struppig und widerspenstig wie das seines Vaters war.
»Es ist ja gut, Peter«, flüsterte sie. »Wie könnte ich dir böse sein. Machst du es mir zum Vorwurf, daß ich mich habe scheiden lassen?«
Er schüttelte den Kopf. »Das war richtig. Das hat Vater erst zu Bewußtsein gebracht. Du warst immer zu nachgiebig. Er sieht das alles ein, Mutti. Ihn muß man straff am Zügel halten, hat er zu mir gesagt. Du hast allein für uns sorgen können und ihm auch immer wieder Geld gegeben. Das war sicher nicht richtig. Nun hatte er plötzlich eine ganze Menge Geld und wollte neu anfangen, und dann ist das passiert.«
»Hat