Dr. Norden Bestseller Paket 1 – Arztroman. Patricia Vandenberg
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Читать онлайн книгу Dr. Norden Bestseller Paket 1 – Arztroman - Patricia Vandenberg страница 32
Und als sie Minuten später das Zimmer ihres Vaters betrat, klangen weiche, zärtliche Töne an ihr Ohr.
Sie summte mit. »In mir klingt ein Lied, ein schönes Lied…«
»Du bist verliebt, mein Kind«, stellte Dr. Cornelius fest.
»Nein, Paps, ich bin nicht verliebt. Ich liebe Daniel, und wir werden heiraten, in ein paar Monaten, in einem Jahr, irgendwann, wenn er die Zeit dafür gekommen hält, auch hierherzukommen. Ein bißchen ökonomisch müssen wir schon denken, wenn wir eine Familie gründen wollen, meinst du nicht auch?«
Dr. Cornelius nahm seine Tochter in die Arme. »Mein liebes Kind«, sagte er weich, »damit wird sich wohl Friedrichs größter Wunsch erfüllen.«
»Deiner nicht auch, Paps?« fragte sie schelmisch. »Du hättest mich doch nicht mit Daniel nach München geschickt, wenn du dir nichts davon versprochen hättest.«
Er lachte leise. »So viel auf einmal allerdings nicht gleich«, sagte er. »Hoffentlich hast du darüber nicht vergessen, alles zu erledigen, was ich dir aufgetragen habe.«
»Ist alles in Ordnung, Paps«, erwiderte Fee. »Es waren die bisher ereignisreichsten Tage meines Lebens. Ich habe unsagbar viel gelernt. In den nächsten Wochen können wir übrigens mit einer ganzen Anzahl von Patienten rechnen. Mollys Mann wird herkommen, Franz Glimmer mit seiner Frau, Frau Neuner mit ihrem Sohn, der Anfang ist gemacht.«
»Der Anfang war schon gemacht«, sagte er und deutete hinaus aus dem Fenster. Fee sah, wie David Katjas Rollstuhl vor sich herschob.
»Wenn wir alle Patienten so schnell heilen können wie ihn, werden wir viel Freizeit haben«, lächelte Dr. Cornelius.
»Und was macht Frau Seidel?« fragte Fee.
»Unsere Henriette? Na, um die brauchen wir uns überhaupt nicht zu kümmern. Sie kümmert sich um alles. Sie kann nur leben, wenn sie sich nützlich machen kann, und deshalb haben wir beschlossen, sie immer hierzubehalten.«
*
Das war allerdings auch für Daniel eine Überraschung, als er dann am nächsten Wochenende kam. Die Sehnsucht nach Fee hatte ihn hergetrieben, und David Delorme wollte er doch Lebewohl sagen.
Er wollte ihn auch vorbereiten, daß Lorna kommen würde, um ihn abzuholen. Angekündigt hatte er sein Kommen aber nicht.
Fee unterhielt sich mit einigen Patienten, die am Vormittag neu angekommen waren, als sein Wagen vorfuhr.
Sie drehte sich um, und als er ausstieg, ging sie langsam auf ihn zu.
»Daniel«, sagte sie zärtlich, »so schnell bist du gekommen.«
»Ich hatte große Sehnsucht nach dir. Du fehlst mir, Feelein. Du fehlst mir sehr.«
Es war ein wundervolles Gefühl für sie, es war reinstes, verheißungsvollstes Glück.
Doch wenige Stunden später schlug für David die Stunde des Abschieds. Lorna war gekommen. Stumm ließ sie ihren Blick über die Insel der Hoffnung schweifen, dann wandte sie sich Dr. Cornelius zu.
»Ich werde auch einmal hierherkommen, wenn Sie mich aufnehmen, Dr. Cornelius«, sagte sie.
Ihre Augen wanderten zu David, der sich über Katja neigte und sie auf die Stirn küßte. Was er ihr sagte, konnte niemand verstehen.
Dann ging Daniel auf ihn zu. »Leben Sie wohl, David«, sagte er. »Alles Gute für Sie.«
»Ich sage auf Wiedersehen«, erwiderte David.
Und da weiteten sich Daniels Augen. Katja zog sich an den Lehnen des Rollstuhls empor und stand plötzlich aufrecht.
»David«, rief sie laut. Er drehte sich um und lief zu ihr zurück, gerade noch zur rechten Zeit kommend, um sie aufzufangen, als sie ein paar taumelnde Schritte auf ihn zumachte.
»Auf Wiedersehen, David«, stammelte sie, als seine Arme sich fest um ihren schmalen Körper legten.
»Und wenn ich wiederkomme, wirst du mir entgegenkommen, Katja«, sagte er. »Ich weiß es.«
Fassungslos barg Anne Fischer ihren Kopf an Dr. Cornelius’ Schulter. »Sie kann gehen. Katja kann gehen«, flüsterte sie.
Und noch ein Wunder geschah!
Lorna ging zu Katja und ergriff ihre Hand. »Er wird bestimmt wiederkommen«, sagte sie. »Und ich auch.«
»Was sollen wir uns noch wünschen, Fee?« fragte Daniel.
»Ich bin sehr unbescheiden. Ich wünsche mir sehr viel, aber vor allem, daß wir solche Augenblicke noch oft erleben, Daniel, mein Liebster!«
»Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei, aber die Liebe ist sicherlich die größte unter ihnen«, flüsterte Henriette Seidel.
»Frau Seidel«, rief Daniel freudig aus.
»Hier bin ich die Henriette, und wenn Sie mich in Zukunft sehen wollen, müssen Sie tatsächlich zu mir kommen, hierher«, erwiderte sie.
»Ja, Henriette bleibt bei uns«, lächelte Fee. »Sie ist uns unentbehrlich geworden.«
»So hat es Vater sich wohl in seinen kühnsten Träumen nicht vorgestellt«, sagte Daniel. »So viel Glück auf dieser Insel.«
- E N D E -
»So, jetzt tut es mal ein bißchen weh, Herr Gradel«, sagte Dr. Daniel Norden zu seinem Patienten. »Aber dann haben wir es geschafft.«
»Wenn ich mich schon so dämlich anstelle, gehört es mir nicht anders«, sagte der biedere grauhaarige Hausmeister, der mit dem Daumen in die Brotschneidemaschine gekommen war. »Meine gute Hilde fehlt mir halt an allen Ecken und Enden.«
Dr. Norden hatte den Schnitt, der tiefgegangen war, geklammert und einen Schutzverband darübergelegt.
»Nun wird Ihre Frau ja bald wieder zurückkommen«, sagte er aufmunternd, »gut erholt und frei von allen Beschwerden.«
»Es muß das reinste Paradies sein«, sagte Herr Gradel. »Klingt ja auch schon so. Insel der Hoffnung. Es war sehr nett von Ihnen, daß Sie meine Frau dorthin geschickt haben. Sie hat die Erholung nötig gebraucht. Und bis sie zurückkommt, wird der Daumen wohl auch wieder verheilt sein, sonst sagt sie wieder, daß man mich nicht allein lassen kann. Aber Sie können wirklich alles, Herr Doktor.«
»Alles auch nicht«, erwiderte Dr. Norden lächelnd. Sein interessantes Gesicht wirkte durch dieses Lächeln noch anziehender.
»Den Krankenschein bringe ich noch«, sagte Herr Gradel.
»Ach was, schon erledigt«, erwiderte Dr. Norden. »Sie sind ja auch immer für uns da.«
»Wenn nur alle hier im Haus so nett wären wie Sie«, sagte der Mann, »aber bei manchen meint man ja, es macht ihnen Spaß,