Dr. Daniel Staffel 10 – Arztroman. Marie Francoise

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Dr. Daniel Staffel 10 – Arztroman - Marie Francoise Dr. Daniel Staffel

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Karriere als Ärztin. Und Stefan… er ist mit Darinka zwar schon eine ganze Weile zusammen und es scheint beiden sehr ernst zu sein, aber sie schmieden ja noch nicht mal Heiratspläne.« Er grinste. »Wenn wir also ein Baby wollen, müssen wir uns wohl selbst darum kümmern.«

      Lächelnd stupste Manon ihn an der Nase. »Du bist ja wirklich verrückt.« Dann wechselte sie das Thema. »Was wirst du nun deiner Patientin raten?«

      Dr. Daniel seufzte. »Ich weiß es nicht. Vermutlich kann ich ihr überhaupt keinen Rat geben. Sie muß selbst entscheiden, was für sie wichtiger ist.«

      *

      Als Mona Lambardi zur nächsten Vorsorgeuntersuchung in die Praxis von Dr. Daniel kam, wirkte sie wesentlich gelöster als beim ersten Mal.

      »Sie sehen aus, als gäbe es in Ihrem Leben jetzt wieder etwas Erfreuliches«, meinte Dr. Daniel und vermutete, daß sich Mona mit ihrem Verlobten vielleicht doch ausgesöhnt hatte.

      »Das ist richtig«, stimmte Mona zu. »Ich habe mich entschlossen, mein Baby zu behalten.«

      Dr. Daniel nickte. »Das freut mich. Ich nehme an, zwischen Ihnen und Dirk hat inzwischen eine Aussprache stattgefunden.«

      Doch Mona schüttelte den Kopf. »Nein, jedenfalls nicht in dem Sinne, wie Sie es jetzt denken. Dirk hat mich zwar tatsächlich noch einmal im Büro aufgesucht und wollte von vorn beginnen. Ich wäre auch beinahe schwach geworden, aber bereits am nächsten Tag sah ich ihn wieder in innigster Umarmung mit Vera. Das Kapitel Dirk ist damit für mich abgeschlossen – und zwar endgültig.« Ein selbstbewußtes Lächeln trat auf ihr Gesicht. »Ich habe es geschafft, mich von der Verkäuferin zur Managerin hochzuarbeiten, da werde ich auch Kind und Beruf unter einen Hut bringen. Bis ich in Mutterschutz gehe, werde ich dem Vorstand schon erste Ergebnisse vorweisen können. Die Herren werden also nichts dagegen haben, wenn ich die Geschicke des Kaufhauses dann für ein paar Wochen von zu Hause aus leiten werde. Nach dem Mutterschutz beginne ich wieder zu arbeiten. Ich habe mein eigenes Büro, da wird mein Baby niemanden stören.« Sie lächelte zärtlich. »Mich schon gar nicht.«

      »Hoffentlich muten Sie sich da nur nicht zuviel zu«, wandte Dr. Daniel besorgt ein. »Sie dürfen nicht vergessen, daß die Versorgung eines Babys allein schon ein Vollzeitjob sein kann.«

      Gelassen winkte Mona ab. »In den ersten Wochen schlafen Babys die meiste Zeit und später… ich werde das schaffen, Herr Doktor, ich weiß es.«

      Davon war Dr. Daniel allerdings nicht restlos überzeugt. Er glaubte vielmehr, daß sich Mona alles viel zu einfach vorstellte.

      »Vielleicht sollten Sie sich mal mit ein paar jungen Müttern unterhalten«, schlug er vor. »Verstehen sie mich nicht falsch, Mona, es ist durchaus möglich, daß Sie Beruf und Kind unter einen Hut bringen, vielleicht schaffen Sie es sogar völlig unbeschadet. Sehr viel wahrscheinlicher ist es aber, daß Sie sich dabei aufreiben. Eine Geburt ist keine Kleinigkeit, und für die meisten Mütter reichen die sechs Wochen danach nicht aus, um sich vollständig zu erholen, vor allem, weil nicht alle Babys so pflegeleicht sind und in den ersten Lebenswochen viel schlafen. Wesentlich häufiger kommt es nämlich vor, daß ein Neugeborenes mindestens einmal, in ungünstigen Fällen sogar mehrmals in der Nacht schreit. Darüber hinaus…«

      »Wollen Sie mich etwa entmutigen?« fragte Mona in teils gespielter, teils echter Verzweiflung.

      »Ganz und gar nicht«, verwahrte sich Dr. Daniel. »Ich will vielmehr, daß Sie die ganze Sache realistisch sehen. Ihre leitende Position verlangt Ihnen eine Menge ab, und ich weiß aus Erfahrung, daß die meisten jungen Mütter ihr erstes Baby nicht einfach nebenher versorgen können. Es ist eine gewaltige Umstellung im Leben einer Frau oder auch eines Ehepaares. Ich habe schon miterlebt, wie glückliche Ehe wegen eines Babys in schwere Krisen geraten sind, und es verlangte von beiden Partnern Verständnis und Mithilfe, um das Leben als kleine Familie zu bewältigen. Verglichen damit, sind Sie in einer noch schwierigeren Situation. Sie werden niemanden haben, der mal eine Nacht das Baby versorgt, damit Sie ungestört schlafen können. Sie müssen vielmehr Tag und Nacht für Ihr Kind dasein und werden darüber hinaus zusätzlich noch im Beruf gefordert werden, denn auch die Geschicke eines Kaufhauses lassen sich bestimmt nicht so nebenher leiten.«

      Mona wurde nachdenklich. Von dieser Warte hatte sie das Ganze noch nicht betrachtet. Vielmehr hatte sie sich einen Film als Vorbild genommen, wo eine junge alleinerziehende Mutter spielend Beruf und Kindererziehung bewältigt hatte. Nun war sie natürlich bei weitem nicht so naiv, Filme für bare Münze zu nehmen, doch gerade in diesem Fall hatte das Thema genau auf ihre eigene Situation gepaßt, und sie hatte sich unwillkürlich gesagt, daß Kind und Beruf auf diese Weise zu schaffen sein müßten. Mit Problemen, wie Dr. Daniel sie nun angeschnitten hatte, hatte sie sich dabei jedoch noch nicht beschäftigt.

      »Sie raten mir also, das Baby zur Adoption freizugeben«, murmelte sie niedergeschlagen.

      »Nein, Mona, absolut nicht«, entgegnete Dr. Daniel. »Ich finde es sogar ausgesprochen mutig und selbstlos von Ihnen, daß Sie Ihr Kind trotz der recht ungünstigen Voraussetzungen behalten möchten, aber gerade in diesem Fall müssen Sie Beruf und Kindererziehung schon jetzt gründlich planen. Sie werden eine Tagesmutter benötigen, und selbst dann wird es noch einige Male vorkommen, daß Sie Ihr Baby tatsächlich mit ins Büro nehmen müssen. Je nach Lebhaftigkeit Ihres Kindes werden sie vermutlich auch versuchen müssen, jemanden zu finden, der ab und zu die mehr oder weniger unruhige Nachtschicht übernehmen wird.«

      Mona seufzte. »Das wird wohl der schwierigste Punkt für mich sein. Ich habe weder Eltern noch Geschwister und alle meine Freundinnen sind berufstätig und brauchen ihre Nachtruhe eben auch – abgesehen davon, daß ich nicht sicher bin, ob ich ruhig schlafen könnte, wenn eine von ihnen bei meinem Baby wäre.«

      Dr. Daniel staunte ein wenig darüber, daß Mona schon nach so kurzer Zeit eine so enge Verbundenheit zu ihrem ungeborenen Kind hergestellt hatte. So etwas war bei Karrierefrauen eher selten.

      »Da Sie hier in Steinhausen wohnen, wird sich dieses Problem sicher lösen lassen«, meinte Dr. Daniel. »Die Freundin meines Sohnes arbeitet bis zu ihrer Ausbildung als Säuglingsschwester noch als Krankenpflegerin in der Waldsee-Klinik und hat im Umgang mit Kindern eine besonders glückliche Hand. Ich kenne Darinka mittlerweile lange genug, um behaupten zu können, daß sie die Nachtwache bei Ihrem Baby ab und zu übernehmen würde.«

      Mona wurde bei diesen Worten ganz warm ums Herz. Welcher andere Arzt würde sich wohl so intensiv ihrer Probleme annehmen?

      »Mein Beruf bedeutet mir sehr viel«, erklärte sie leise. »Als alleinerziehende Mutter müßte ich sowieso arbeiten, aber da ließe sich bestimmt etwas finden, womit ich Beruf und Kind unter einen Hut bringen würde, doch… das kann ich nicht… nicht jetzt. Ich habe so hart für diesen Manager-Posten gearbeitet. Ihn aufzugeben, hieße, mich selbst aufzugeben, und das kann ich nicht einmal meinem Kind zuliebe tun.«

      Dr. Daniel nickte. »Das kann ich verstehen, Mona.« Dann lächelte er sie aufmunternd an. »Jetzt, da Sie wissen, was auf Sie zukommen wird, können Sie alles in Ruhe arrangieren. Bis zur Geburt des Babys haben Sie noch gute sieben Monate Zeit, um eine Tagesmutter zu finden und auch in Ihrem Beruf alles so weit zu regeln, daß Sie einen Teil der Arbeit dann vielleicht zu Hause erledigen können. Wenn Sie alles nur gut genug durchorganisieren, dann werden sie Beruf und Kind unter einen Hut bringen, da bin ich ganz sicher.«

      *

      In der zwölften Schwangerschaftswoche stand die erste Ultraschalluntersuchung bei Mona bevor, und sie war schon unheimlich gespannt darauf. In den vergangenen Wochen hatte sie alles über Schwangerschaft und Geburt gelesen, was sie hatte finden können. Auf Anraten von Dr. Daniel hatte

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