G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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mit Store. »Der Teufel soll die Kerle holen!«, stieß Jim durch die Zähne. Er wusste nun, dass sie längst im Saloon waren. »Die Powells wohnen immer noch hier, und jetzt haben sie Besuch bekommen. Ein Glück, dass ich nicht blindlings zum Saloon geritten bin. Ich wette, ich wäre Ballard und Patingly in die Arme gelaufen. Die Halunken haben gewartet, bis alles ruhig gewesen ist. Die Hölle, was war das?« Jim hatte das letzte Haus vor dem Saloon erreicht. Er blieb geduckt hinter dem Stall stehen, als durch das Heulen des Windes und Geklapper einiger loser Giebelbretter ein dumpfer Schlag zu hören war.

      Von hier aus konnte Jim den hohen Seitengiebel des Schuppens und des Hauses sehen, in dem die Powells wohnen mussten. Zwischen wucherndem Gras und vom Wind gepeitschten Büschen hindurch war jenseits der Straße das Sägewerk zu erkennen. Ein einsames Licht einer im Wind schwankenden, an einem Haken baumelnden Laterne tauchte die Wand des Sägeschuppens in diffuses Licht. Sonst gab es nirgendwo ein erleuchtetes Fenster oder eine Laterne. Big Tree, die fast gestorbene Stadt in den südlichen Ausläufern der Mogollon Mountains, schlief jetzt. Jim hatte das Gefühl, in einer toten Stadt voller unheimlicher Geräusche, winselndem Wind, klappernden Dachschindeln, leerer Fensterhöhlen und überwucherter Gräber zu stehen. Ihn fror, als er an Jeff Conrads dachte. Der teuflische Zufall hatte Canelo über die Spencers reden lassen, und sicher hatte sich Cardona Hoffnungen gemacht, dass Conrads nach Silver City geflohen war, wo er Hilfe beim Sheriff finden konnte. Darum waren sie nach Silver City geritten, und das Pech hatte es gewollt, dass die drei kaltblütigen, schurkischen Halunken dort von Joan Powell, Conrads’ Schwester, erfahren hatten. Jetzt waren sie hier, und wenn es auch so schien, als wäre alles ruhig, drei Männer waren noch verdammt lebendig und munter. Ein anderer Mann jedoch halb tot, wenn er wirklich bei seiner Schwester geblieben war. Wen Cardona, Patingly und Ballard haben wollten, den bekamen sie auch. Und was immer sie wissen wollten, sie erfuhren es todsicher. Jim schüttelte sich, als er an die rauen und unmenschlichen Methoden der drei Kerle dachte. Fiel Jeff Conrads den Burschen in die Hände, dann war er so gut wie tot.

      *

      Das ist ein Narr, dachte Patingly voller hämischer Schadenfreude, glaubt er wirklich, dass man durch ein Tor gehen muss, wenn man irgendwo in einen Hof gegen will?

      Sie waren über den hohen Bretterzaun gestiegen und längst hinter ihm. Aber der Mann ahnte es so wenig, wie er wusste, dass sie es wie Ratten verstanden, irgendwo einzudringen. Der Mann ging nun vom Stall zum Zaun. Seine Laterne beleuchtete einen Moment die Stelle, an der sie über den Zaun gestiegen waren.

      »Al!«, zischte Cardona. »Alles fertig?«

      »Sicher«, erwiderte Patingly grinsend. »Wetten, dass er hier gewesen ist, wenn es auch keine Spuren von ihm oder den Pferden gibt? Denk doch an sein Geld! Wenn du morgen tot sein könntest, würdest du deiner Schwester dann nicht sagen wollen, dass du irgendwo Geld versteckt hast – viel Geld, he?«

      Cardona nickte nur. Er spreizte und schloss die Finger, dass die Gelenke leise knackten.

      Ja, dachte Cardona und suckelte an seinem Zigarrenstummel, den er auch jetzt noch nicht aus dem Mund nahm, er hat recht. Das ist es, was der Kerl getan hat, darum ist er hergeritten. Ich hätte es auch getan. Wenn er sterben muss, dann soll sie wenigstens wissen, dass er eine ganze Menge Geld versteckt hat.

      »Er kommt«, flüsterte Patingly und presste sich an die Wand des Schuppens. »Er darf nicht schreien, Luke.«

      »Der schreit nicht«, sagte Cardona. Er kauerte hinter der Regentonne an der Ecke. Sein Mann musste hier vorbeikommen, wenn er zur Hintertür des Hauses wollte. »Keine Sorge, bei mir hat noch keiner geschrien, der es nicht sollte, Al. Ruhig jetzt!«

      Der Mann rüttelte an der Schuppentür, dann hustete er hohl. Sein Husten erinnerte Cardona an Clay Robin und dessen Lungenschwäche.

      Der wird sich wundern, dachte Cardona. Aufgeben hat er wollen, der Narr Robin, nachdem wir keine Spuren von Conrads mehr hatten, Silver City? Blödsinn, hat er gesagt, ihr verschwendet nur eure Zeit, die Spur ist tot. Gebt es auf!

      Es ist doch richtig gewesen, überlegte Cardona, wir haben doch den richtigen Riecher gehabt, was, Freund Robin? Bin neugierig, was du für ein Gesicht machen wirst, Mann.

      Cardona war so kaltblütig, dass er sich erst auf die Ankunft seines Mannes konzentrierte, als die Schritte dicht vor der Ecke waren. Cardona saß still und reglos wie ein fetter Frosch hinter der großen Tonne. Das Licht fiel nun über die Tonne, schien jedoch nicht hinter sie.

      Der Mann ging dicht an der Wand entlang, er humpelte leicht, trug die Laterne in der linken Hand. Das war sein Fehler, aber er ahnte ihn nicht, als er um die Ecke kam. Er machte zwei Schritt, den dritten schon nicht mehr. Cardona schoss in die Höhe, als der Mann an der Tonne vorbei war.

      Narr, dachte Cardona, alter Narr.

      Cardona sah das Gesicht eines alten Mannes – beleuchtet vom Laternenschein, zerfurcht, von Falten durchzogen, unrasiert und müde. Vorhin hatte er den Mann nur aus der Ferne gesehen, jetzt hatte er ihn vor sich.

      Cardona war schnell, zu schnell für den alten Mann. Cardonas Hände schossen nach vorn, die Daumen waren weit nach außen gebogen, bereit, auf den Kehlkopf des Alten zu drücken.

      Jetzt sieht er mich, dachte Cardona, er hört was und wendet den Kopf.

      In derselben Sekunde nahm der Alte den Kopf herum, seine Augen weiteten sich jäh. Der Alte sah Cardonas Hände auf sich zuschnellen, sperrte den Mund plötzlich auf.

      Cardona blickte dem Mann in die Augen, starrte ihm ins Gesicht, sah den schmalen Mund, den eisgrauen Oberlippenbart und die buschigen Augenbrauen. Und dann schnappten seine Hände zu, umschlossen den Hals des Alten, drückten ihn zusammen.

      Schrei, dachte Cardona hämisch, nun schrei doch mal, Alter. Bei mir schreit keiner, bei mir nicht, wie?

      Cardona riss mit seiner Bullenkraft den alten Mann wie eine Puppe herum. Cardona stand auf dicken Beinen fest und sicher, bis er den Alten herumgebracht hatte. Dann erst riss er das rechte Knie steil nach oben. Das Knie fuhr dem Alten in den Leib. Es traf voll, es jagte Cardonas Opfer die Luft aus den Lungen.

      Der hat genug, dachte Cardona, genug, was? Al, du Narr, wo bleibst du denn?

      Der Schatten war längst da, war nur nicht links vorbeigesprungen, sondern hart an der Tonne um den Alten gerannt. Al Patingly schnappte zu. Mit einer Hand packte er den Unterarm des alten Mannes, die andere ergriff den Tragbügel der Laterne. Danach drehte Patingly dem zusammensackenden Alten blitzschnell den Arm um und hatte die Laterne in der Hand.

      »Los!«

      Mehr sagte Patingly nicht. Er huschte davon, lief die sechs Schritt mit der Laterne, bis er unter dem Remisendach war und die Laterne herabdrehte, dass der Lichtschein immer dünner wurde. Zwielicht unter dem Remisendach – Zwielicht und ein Schatten – breit, groß, tapsig wie ein Grizzly. So kam Cardona nun an, den Alten am Hals nachschleifend.

      Ein Schurren irgendwo an der Remisenwand, die leise, flüsternde Stimme Ballards im Säuseln des Windes: »In Ordnung, alles ruhig!«

      Ballard stand draußen, er konnte die Hinterfront des Hauses und den Anbau überblicken. Ballard sah alles, auch das Nachbarhaus, den Zaun und die Kronen der beiden Bäume drüben am Schuppen.

      Sie hatten immer zusammengearbeitet, sie waren aufeinander eingespielt und machten kaum Fehler.

      Patingly stellte die Laterne auf den Bock des Wagens unter dem Remisendach. Cardona hob den Alten hoch, stieß ihn gegen die Wand. Das Licht war schwach, aber es schien dem Alten

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