G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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fragte Waller mürrisch. »Eine Teufelei – doch nicht El Toro? Mann, hast du ein Glück gehabt. Old Hunkey Adams hat wieder mal nach Silber in den Cerros gesucht. Er hat El Toro gesehen und hat uns Bescheid gesagt, dass sich der verdammte Kerl wieder in der Nähe der Ranch herumtriebe. Daraufhin sind wir aufgebrochen. Der Boss hat sich, glaube ich, eine Menge Sorgen gemacht, dass du El Toro in die Hände gefallen sein könntest.«

      Er schnitt Jims Fesseln durch, während der Hufschlag von rechts kam und Buster Tom Copper mit Harvey Smith, einem neu eingestellten Pferdepfleger, erschien. Jims Vater saß vorgebeugt und locker im Sattel. Er stieg nicht ab, und in seinem Gesicht war nicht zu lesen, ob er erleichtert war, dass er Jim einigermaßen heil gefunden hatte.

      Jim trank in kleinen Schlucken. Er wusste, wie gefährlich es sein konnte, die Flasche zu leeren. Ein leerer, ausgedörrter Magen vertrug das lauwarme Wasser selten, und er hatte sich einmal drei Tage lang mit Durchfall geplagt.

      Smith führte zwei Ersatzpferde mit, sie waren beide gesattelt, und das verriet Jim einiges über die Sorge, die sich sein Vater gemacht haben musste. Buster Tom hatte keine Zeit mit dem Umsatteln verlieren wollen, da Waller auch noch ein Pferd an der Longe hatte. Jim setzte sich mühsam auf.

      Im ersten Moment drehte sich alles um ihn. Waller erkannte, dass Jim fertig war, doch er hielt ihn nicht fest. Buster Tom Copper hatte wenig Verständnis für Schwäche. Ein Mann hatte entweder zu sitzen, aufzustehen oder liegen zu bleiben. Fiel er um, war das ein Zeichen, dass er nicht sehr hart war, und an Buster Tom Copper war alles eisenhart. Er hatte seine Söhne zur Härte erzogen, und er mochte es nicht, wenn sie sich von jemand helfen ließen.

      Hep Waller stellte den linken Fuß vor, sodass sein Knie Jims Rücken stützte und Jim nicht umkippte. Eine Minute lang blieb Jim wie betrunken sitzen. Das verfluchte Tal drehte sich um ihn, die Hügel hoben und senkten sich, und die Pferde schienen schief zu stehen. Danach wurde ihm besser, er griff noch einmal nach der Wasserflasche.

      »Erzähl!«, sagte Tom Copper kurz. Er war kein Mann, der viel Worte machte, und wahrscheinlich kam nun nach der Erleichterung, dass Jim unverletzt war, sein Zorn wegen des Verlustes der beiden guten Pferde und des Geldes zum Durchbruch.

      Jim stand auf. Ihm zitterten nach der vielstündigen Fesselung die Knie, und er hatte das Gefühl, dass er nicht länger als zehn Minuten auf den Beinen bleiben würde. Dennoch tat er genau das, was sein Vater von ihm erwartete. Jim blieb stehen, denn ein Mann sprach nicht im Sitzen zu einem anderen, der im Sattel saß.

      Hep Waller knurrte während Jims Bericht leise und böse, dann fluchte er doch lauthals. Jim erzählte von den drei Halunken und Clay Robin. Er verschwieg auch nicht, was er über Conrads’ Beutegeld, das Conrads den drei Burschen abgenommen hatte, dachte.

      »Das ist alles, Boss«, sagte er abschließend. »Sie haben über anderthalb Tage Vorsprung, und Conrads wird sich gehütet haben, sie zum Versteck seines Geldes zu führen. Es tut mir leid.«

      Buster Tom sah ihn mit gefurchten Brauen an. Er schwieg, bis es Waller nicht mehr aushielt und herausplatzte: »Boss, wir können sie vielleicht doch noch erwischen. Ich denke nicht, dass Jeff Conrads wieder über die Grenze geritten ist. In Mexiko wäre er ein toter Mann. Die kleine Ratte Ratingly hat dort zu viele Freunde. Conrads wird nach Westen oder Osten geritten sein, vielleicht auch nach Norden. Er weiß, dass sie ihm dann kaum folgen werden, weil man sie überall sucht. Boss, Jim und ich schaffen die Pferde und das Geld wieder herbei.«

      »Du und Jim?«, fragte Buster Tom kühl. »Diesmal nicht, Hep!«

      »A…, aber, Boss!«, stieß Waller erschrocken hervor. »Boss, das können Sie nicht machen! Die drei Kerle sind gefährlicher als ein Sack voller Klapperschlangen. Er kann doch nicht allein hinter ihnen herreiten.«

      »Er wird es«, sagte Buster Tom Copper schroff. »Jim, du hast gedacht, dass du El Toro abgehängt hast und darum ein Feuer gemacht. Du hättest kein Feuer machen dürfen, sondern kalt essen müssen. Habe ich dir das nicht gepredigt?«

      »Ja«, gab Jim gepresst zurück. »Es ist mein Fehler gewesen. Ist gut, ich werde allein reiten, Boss.«

      »Das – das geht nicht gut. Er ist halb tot, Boss«, keuchte Waller. »Boss, dabei kann er nur umkommen, die drei Kerle schafft er nicht in dem Zustand.«

      »Du bist jetzt ruhig!«, zischte Buster Tom. »Ich habe entschieden, Hep! Ich habe euch zu oft zusammen reiten lassen, es muss einmal vorbei sein. In Jims Alter wäre ich mit drei Strolchen wie jenen fertig geworden. Hast du verstanden, Jim?«

      »Ja, Boss«, antwortete Jim. »Ich bringe das Geld und die Pferde zurück, auch wenn es etwas länger dauert.«

      »Das habe ich auch nicht anders erwartet«, brummte Buster Tom. »Hep, du tust doch immer alles für ihn, wie? Dann zieh deine Stiefel aus und gib ihm dein Gewehr und deinen Gurt samt Revolver!«

      Hep Waller biss sich auf die Lippen, entledigte sich der Stiefel und sah Jim beklommen an.

      »Mensch, wenn du nicht alle Sinne in Ordnung hast«, flüsterte er, »dann wage dich nur nicht in ihre Nähe, sie blasen dich um wie einen räudigen Straßenköter. Ich wäre lieber mitgekommen, Jim, aber …«

      »Es ist mein Fehler gewesen, ich muss ihn ausbügeln«, erwiderte Jim leise. Er sah zu seinem Vater, der mit halb geschlossenen Lidern im Sattel saß und auf die Spuren im Sand blickte. Was immer Buster Tom dachte, Jim wusste es nicht. Er wusste nur eins genau, dass er reiten und die Burschen suchen würde.

      Jim zog Hep Wallers Stiefel an, überprüfte das Gewehr und den Revolver. Dann bekam er den nötigen Vorrat. Buster Tom hatte genug mitgenommen, weil er mit einer längeren Suche gerechnet hatte.

      »Robin«, sagte Buster Tom Copper plötzlich, »hat damals etwas gesagt, Jim. Er hat Fieber gehabt, und er hat im Fieber geredet. Ich erinnere mich, dass er von seiner Freundin geredet hat. Sie heißt Sue, wenn ich mich nicht täusche. Wahrscheinlich lebt sie irgendwo in New Mexico. Kann sein, dass dir das weiterhilft, wenn du weder ihn noch Conrads entdeckst. Sie soll in Silver City in irgendeinem Saloon gewesen sein. Merke dir das. Was willst du, Smith?«

      Smith, der neue Mann, hüstelte verlegen.

      »New Mexico?«, murmelte er dann. »Boss, es fällt mir gerade ein. Ich weiß etwas über diesen Spieler Jeff Conrads. Vor gut zwei Jahren habe ich auf der Summergate-Ranch gearbeitet, die nächste Stadt für uns ist immer San Lorenzo am Mimbres River in New Mexico gewesen. Dort habe ich Conrads mal mit einer Frau gesehen.«

      »Und?«, fragte Buster Tom. »Seine Frau?«

      »Ich weiß nicht«, gab Smith zurück. »Sie haben im Mimbres Hotel gewohnt, er hat dort gespielt. Ich glaube, sie haben mit der Kutsche reisen wollen, aber die ist überfallen worden, und sie haben auf die nächste Stagecoach warten müssen.«

      »Welche Stagecoach, Smith?«

      »Die von Silver City nach Gold Dust, glaube ich«, antwortete Smith. »Ich bin nicht ganz sicher, Boss. Jedenfalls hat Conrads mit der jungen hübschen Frau zwei Tage im Mimbres Hotel wohnen müssen, das weiß ich genau, Boss. Ich bin nicht sicher, aber ich meine, er wäre aus Gold Dust gekommen.«

      »Sonst weißt du nichts, den Namen der Frau, ihr Alter?«

      »Sie war jung, sehr jung. Ich denke, kaum zwanzig Jahre alt«, erwiderte Smith. »Eine schwarzhaarige, verdammt hübsche Person, Boss. Sie hat einen Ehering getragen, das weiß ich. Spieler wie dieser Gauner Conrads tragen selten einen Ring, weil der ihre

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