G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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giftete er dann. Sein Widerstand brach zusammen. »Wer weiß, wohin Conrads geritten ist, Clay. Weißt du es? Wenn dieser Copperbursche seinem Bruder eine Nachricht bringen kann und wir dann immer noch nach Conrads suchen, findet uns der Marshal vielleicht. Hast du dir das genau überlegt?«

      »Ja«, sagte Clay Robin scharf. »Kein Mord, solange ich dabei bin. Ich habe euch gewarnt gehabt, mit Conrads zu spielen. Was immer passiert ist, es ist eure Schuld gewesen.«

      Jim beobachtete Robin und bemerkte, dass Robin einen Bart trug. Damals war er bartlos gewesen, ein hilfloser Mann, verwundet und ohne Pferd beinahe in der Wüste verreckt. Robin hatte behauptet, dass ihn ein paar Mexikaner überfallen hätten und er sich dann weitergeschleppt hätte, bis er zusammenbrach und Buster Tom ihn fand, weil die Geier Robin bereits Gesellschaft geleistet hatten.

      Sie hatten erst später erfahren, dass Robin vom Sheriff aus Apache Wells gesucht worden war. Er hatte mit zwei Partnern einen Viehhändler überfallen, war jedoch angeschossen und von seinen Freunden hilflos zurückgelassen worden, nachdem sie in der Wüste kein Wasser mehr gehabt hatten und er ihnen eine Last geworden war.

      Clay Robin war ein seltsamer Mann. Er war damals verschwunden und hatte für Buster Tom einen selbst geflochtenen Wasserflaschenriemen zurückgelassen, eine kunstvolle Arbeit, die wohl eine Art Dankeschön gewesen war. Einige Tage darauf war dann Cliff mit einem Aufgebot erschienen, und sie hatten die Wahrheit über den »verrückten Texaner« erfahren.

      »Du musst wirklich verrückt sein, Tex«, sagte Cardona mürrisch. Er steckte sich eine Zigarre zwischen die Lippen und schüttelte den Kopf. »Wir sind verdammt nahe an der Weidegrenze der Coppers, Mann. Kommt der Bursche frei, rennt er zu Fuß nach Hause. Den Rest, denke ich, kannst du dir ausrechnen, was?«

      »Keinen Mord«, wiederholte Robin grimmig. Jim erinnerte sich, dass der Sheriff aus Apache Wells damals erzählt hatte, dass Robin ein ausgezeichneter Gewehrschütze sein sollte. Vielleicht gehorchten ihm die Burschen darum. Robin blieb oben stehen, und er war weit genug entfernt, um gegen ihre Revolver im Vorteil zu sein. Wie er zu diesen drei Halunken gekommen war, konnte Jim sich kaum vorstellen.

      »Wir können ihn ja festbinden«, schlug Ballard vor. Er schielte zu Robin empor und schien froh zu sein, dass es nicht zu der »Hinrichtung« gekommen war. »Clay, er darf nicht zu früh die Ranch erreichen.«

      »Das weiß ich selbst«, meinte Robin. »Mit euch Narren hat man nichts als Ärger. Es wird John nicht gefallen, fürchte ich.«

      Jim hatte den Eindruck, dass die Erwähnung des Namens die drei Halunken noch unsicherer werden ließ. Wer immer dieser John war, sie schienen ihn zu fürchten.

      »John muss es nicht unbedingt erfahren, was?«, sagte Patingly nervös. »Clay, sei vernünftig, wir bringen die Sache auf unsere Art in Ordnung.«

      »Das habe ich gesehen, eine verdammte Art«, fuhr ihn Robin schroff an. »Nun gut, bindet ihn an. Tut mir leid, Copper, jetzt sind wir quitt.«

      »Quitt?«, fragte Cardona, ehe Jim antworten konnte. »Was heißt das, Clay?«

      »Buster Tom Copper hat mich mal aufgelesen, ehe die Geier mir die Knochen blankschnäbeln konnten«, brummte Robin. »Es ist einige Zeit her, aber ich vergesse nie etwas, nichts Gutes oder Böses. Niemand soll sagen, Clay Robin wäre undankbar. Nun macht schon, sonst holt ihr Conrads nie mehr ein. Diese verdammte Narrheit, fremdes Geld zu verspielen. Wenn man sich schon mal auf euch verlässt, dann ist man verlassen.«

      Patingly fluchte leise vor sich hin. Er trat neben Jim, starrte ihn finster an und knurrte: »Da hast du Glück gehabt, du Bastard. Wenn du noch mal austrittst, hält mich auch Clay nicht zurück. Helft mir mal!«

      Er riss Jims Beine steil nach oben und warf Jim dann auf den Bauch. Cardona und Ballard packten Jims Oberarme, und sie schleiften ihn zu den Kakteen.

      »He, was habt ihr vor?«, fragte Robin misstrauisch. »Al, keine Quälerei, verstanden?«

      »Er wird ganz bequem liegen, niemand quält ihn«, antwortete der kleine Giftpilz Patingly. »Mach dir keine Sorgen, ich will sicher sein, dass er nicht loskommen kann.«

      Patingly ließ Ballard und Cardona neben Jim zurück. Dann schlug er in rasender Eile einige kleinere Kakteenschösslinge ab und schuf einen freien Platz zwischen den großen Orgelpfeifenkakteen. Robin kam näher, er sah finster zu und schwieg, während Cardona, Patinglys Busenfreund, breit und höhnisch grinste.

      Es dauerte keine zwei Minuten, dann holte Patingly einen Strick, band ihn um Jims Beinfesseln und legte den Strick dann sehr hoch um eine Orgelpfeifenkaktee. Das zweite Strickende führte er unter Jims Armen durch, knotete es an der Handfessel fest und legte es um die nächststehende Kaktee hinter Jims Kopf. Er tat es auf die gleiche Weise, hoch und straff gespannt.

      »Was wird das, wenn es fertig ist?«, fragte Robin düster. Er sah, dass Jim keinen Spielraum hatte, sich vor- und zurückzuschieben.

      »Das siehst du gleich«, erwiderte Patingly. Er stieß wieder sein übliches Höllenfürstgekicher aus, zog die Macheta und hieb eine tiefe Kerbe in die eine Kaktee unterhalb des Stricks. »Was meinst du, was passiert, wenn er die Beine anzieht, he? Noch ein bisschen mehr Fleisch herausschlagen, was, Luke?«

      »Ja«, stimmte Luke Cardona zu. »Schade, dass es keine giftigen Ochochillas oder Mescalinkakteen sind. Kennst du sie, Clay?«

      »Sicher«, antwortete Robin. »Teufel, jetzt begreife ich. Copper, du wirst nicht loskommen. Verdammt, wie lange soll er so liegen?«

      »Bis sie ihn finden«, sagte Cardona, während Patingly kicherte und eine Kerbe in die andere Kaktee schlug. »So, Mister, nun zieh mal die Beine an oder versuch dich zur Seite zu werfen, aber sieh dir vorher die langen Stacheln genau an.«

      Jim biss die Zähne zusammen. Er sah, wie Patingly, der kleine Satan, mit der flachen Machetaklinge gegen die Kakteen drückte. Augenblicklich begann die Orgelpfeife zu schwanken, obgleich Patingly nur leicht drückte. Beide Kakteen waren so angehauen worden, dass sie nur nach einer Seite, also gegeneinander umstürzen konnten.

      Jeder Versuch Jims die Kakteen umzureißen, musste dazu führen, dass die über ihn stürzten. Ihre langen Stacheln würden sich dann in seinen Körper bohren, die Widerhaken festsitzen und ihn nicht loslassen. Je mehr er sich dann bewegte, umso schlimmer würden die Haken festhalten.

      Es war eine teuflische Falle.

      »Verdammte Teufelei!«, fauchte Robin. »Hast du das auch von den Guerilleros in Mexiko gelernt, Patingly?«

      »Das und einige andere Dinge«, erwiderte der kleine Mann kichernd. »Ich sage dir, die kennen Sachen, die gibt es gar nicht. Na, Copper, wie findest du das?«

      »Genauso beschissen wie dich«, sagte Jim zähneknirschend. »Unsere Leute werden mich suchen, aber erst morgen. Wie soll ich es einen Tag, eine Nacht und vielleicht noch einen Tag aushalten?«

      »Indem du still liegst und nicht an Wasser denkst«, lachte Cardona höhnisch. »He, Clay, was soll das?«

      Robin war einige Schritte gegangen, hatte die von Conrads zurückgelassene Decke Jims aufgehoben und griff schweigend nach den Resten der herumliegenden Stricke.

      »Der verrückte Texaner spinnt!«, fluchte Patingly. »Die Pest, du willst ihm doch wohl kein Sonnendach machen?«

      »Genau das«, sagte Robin eisig. »Und nenn mich besser nicht noch mal verrückt!«

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