G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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weiß verdammt genug«, antwortete Jim giftig. »Wetten, dass du höllisch schnell aus El Cantara verschwunden bist? Wahrscheinlich hast du jemand im Spiel betrogen, und dein Aufbruch muss so schnell erfolgt sein, dass du nicht mal deine Stiefel angezogen hast. Burschen wie du kommen garantiert eines Tages an den falschen Mann, ich kenne das! Na, wer ist hinter dir her, he?«

      Der Spieler grinste nicht mehr. Er sah Jim finster an, kam dann auf ihn zu und stieß ihn mit dem Stiefel an.

      »Ich habe schon gehört, dass ihr Coppers nicht gerade dumm sein sollt«, sagte er mürrisch. »Nun gut, vielleicht ist jemand hinter mir her. Vielleicht habe ich auch ohne Stiefel und ohne Sattel aus El Cantara verschwinden müssen. Kann schon sein, Copper, aber es ist besser, du rätst nicht weiter herum. Auf den Bauch mit dir!«

      Er stieß Jim die Stiefel unter die Rippen, wollte ihn anheben und schrie in der nächsten Sekunde auf. Jim hatte die Hände in den Sand gekrallt gehabt. Als der Spieler ihn herumstoßen wollte, fuhren Jims gebundene Hände jäh in die Höhe. Der Sand prasselte dem Spieler ins Gesicht, und er schrie erschrocken los.

      Im selben Moment warf sich Jim nach links herum. Er hatte nach rechts auf den Bauch fallen sollen, stieß sich durch geschicktes Anziehen der Beine ab und warf sich sofort nach links.

      Der Kartenhai hatte beide Hände vor das Gesicht gerissen. Er sah nichts mehr, taumelte aber zur Seite, sodass Jim ins Leere kollerte und ihn nicht mehr erreichen konnte. Ehe Jim noch einmal herumkommen konnte, sprang der Spieler mit zwei Sätzen fort, blieb stehen, orientierte sich nach dem Knacken des Feuerholzes und rannte blindlings auf die Flammen zu.

      Verzweifelt stemmte sich Jim ab. Er kam seitwärts herum, versuchte dem Spieler zu folgen und sah dann, dass er es mit einem verdammt geschickten Burschen zu tun hatte.

      Der Spieler ließ sich neben dem Feuer auf die Knie nieder, er tastete den Boden ab, bis er die Wasserflasche fand, schraubte sie auf und goss sich das Wasser in die Augen.

      Jim blieb drei Schritt vor dem Feuer liegen. Der Spieler sah jetzt genug, er fluchte laut, zog Jims Revolver und knirschte: »Noch einmal legst du mich nicht herein, Copper! Das war kein guter Trick, Mister. Die Pest, beinahe hättest du mich überrascht.«

      »Nur beinahe, hol’s der Teufel!«, schnaubte Jim wütend. »Na, was willst du jetzt tun, schießen?«

      Der Spieler sprang auf ihn zu, kam diesmal von der Kopfseite heran und setzte Jim den Coltlauf an den Hals.

      »Auf den Bauch!«, befahl er grimmig. »Und versuche es nicht wieder. Diesmal halte ich dir mein Gesicht nicht so blödsinnig hin, Freundchen.«

      Er packte Jims linken Oberarm, riss Jim herum und trat dann zurück.

      »Bleib so liegen!«, fauchte er. »Schade um dein Lasso, aber ich brauche es nicht, und dich bindet es fest genug. Jetzt wirst du noch mehr Zeit brauchen, um an das Messer zu kommen.«

      Nach wenigen Schritten hatte er das Lasso geholt, kniete sich auf Jims Rücken und band ihm die Beine angewinkelt an die Handgelenke, sodass Jim krumm wie ein Indianerbogen am Feuer liegen blieb.

      »Bist du jetzt zufrieden?«, erkundigte er sich danach finster. »Deine Schuld, Copper. Sieh zu, dass du bald frei bist, sonst kommt die Sonne zu früh für dich. Deinen Packen brauche ich nicht, nur etwas Vorrat und Wasser. Du hast mein Versprechen, dass du alles zurückbekommst.«

      »Scheißversprechen – von einem Kartenhai, was?«, stieß Jim verbissen hervor. »Wohin du auch reitest, du siehst mich bald wieder. Der Wallach und der Schecke sind noch mal siebenhundert Dollar wert, und du wirst sie in dieser Gegend nirgendwo los, weil hier jeder unser Brandzeichen kennt, also wirst du ziemlich weit reiten müssen, Hundesohn, doch nicht weit genug für mich.«

      »Das habe ich mir gedacht«, sagte der Spieler düster. »Für dich gilt das Versprechen eines Spielers nichts, was? Copper, ich sagte dir, es geht um meinen Kopf, ich habe keine Wahl. Das muss dir genügen, Mister.«

      Er wendete sich ab, ging zu den Pferden und saß auf. Als er anritt, blickte er sich noch einmal um. Dann verschwand er hinter dem ersten Kakteensaum über den nächsten Hügel, und der Hufschlag verlor sich gleich darauf.

      »Verdammter Hundesohn!«, stieß Jim durch die Zähne. »Irgendwer muss dir auf den Fersen sein. Wahrscheinlich hast du ihn im Sandsturm genauso abgehängt wie ich El Toro, den elenden Bravadochief. Ich hoffe, der Bursche holt dich nicht ein, ehe ich dich habe. Hölle und Pest, wie soll ich an das Messer kommen?«

      Er sah zu der Kaktee, schaukelte auf dem Bauch, bis er auf die Seite kippte und versuchte dann seinen Körper mit den Händen seitlich herumzuschieben. Es gelang nur zollweise, er kam kaum voran. Für die zwölf Schritt bis zur Kaktee und dem Messer würde er einige Stunden brauchen.

      »Kartenhai, das bezahlst du!«, sagte Jim nach zehn Minuten. Er hatte kaum einen halben Schritt geschafft und schwitzte heftig von der Anstrengung. »Hol’s der Satan, ich werde mit den Fetzen der Unterhose, die sich der Schurke um die Füße gewickelt hatte, marschieren müssen. Großer Geist, Geld und Pferde weg, und Unterhosenfetzen an den Füßen. Wenn mich Buster Tom so sieht, lacht er zuerst, aber dann bricht die Hölle los. Spieler, so wahr ich Jim Copper heiße, ich werde dich erwischen, und wenn es das Letzte ist, was ich tue!«

      Jim kochte vor Grimm. In Gedanken verfolgte er den Spieler bereits. Dabei war er noch nicht mal frei, geschweige denn im Besitz eines Pferdes. Dass es noch schlimmer kommen sollte, ahnte Jim in dieser Minute nicht.

      *

      Jim spürte, wie der Sand nachgab. Sein rechtes Knie war beim Herumwuchten zu weit nach außen gerutscht. Jim hatte sich nur durch das Zusammenziehen aller Muskeln aus der Seitenlage auf die Knie werfen können, doch es war ihm nicht gelungen, den herumstürzenden Körper rechtzeitig abzufangen, da er sich nicht mit den Händen aufstützen konnte.

      Mit einem heiseren Schrei fiel Jim auf die rechte Seite. Er streifte im Fallen einige der handlangen Kakteenstacheln. Sie drangen durch seine Jacke und das Hemd in seine Schulterkugel ein, und er brach sie beim Aufschlagen ab. Der brennende Schmerz ließ ihn fluchen. Einige Minuten lag er schnaufend still. Dann schob er sich erneut herum. Er hatte es dreimal versucht und wusste nun, dass er nicht zu wenig und auch nicht zu viel Schwung haben durfte, wenn er genau auf den Knien liegen bleiben sollte.

      »Dieser Menschenfresser, wenn ich den erwische, mache ich ihn um ein Pfund Blei schwerer«, fluchte Jim, indem er sich auf die Seite wälzte und leicht schräg zum Hang und den Kakteen liegen blieb. »In drei Stunden wird es hell, der Hund kann schon zwanzig Meilen geritten sein, was? Die Pest, nicht zu viel Schwung und die Knie nicht zu weit auseinandernehmen, was?«

      Der Mond stand am westlichen Hang zwischen den Kakteen und kargen Dornbüschen. Er beschien das längst erloschene Feuer, die Spuren im Sand und Jim, der sich zusammenkrümmte. In der nächsten Sekunde warf sich Jim herum. Sein Körper – zusammengehalten durch die Fesselung – schnellte von der rechten Seite in die Höhe, und es gelang. Der vierte Versuch glückte. Jim kam auf die Knie zu liegen. Einen Moment schwankte sein Oberkörper hin und her, dann kauerte Jim sicher auf den Knien. Er konnte sie nur wenig bewegen, schob sich aber herum und rutschte nun rückwärts den schrägen Hang hinauf. Er hatte vorher einige Male versucht, den Hang emporzukriechen, doch er war jedes Mal zurückgeglitten, da der Sand wie eine Rutschbahn wirkte.

      Erst in dieser Höhe war die Steigung geringer. Jim glitt zollweise an die Kaktee heran. Das Messer steckte etwa einen halben Schritt über dem Boden im Stamm fest. Jim konnte das Messer erfassen, zog es heraus und ließ sich dann zur Seite fallen.

      Nachdem

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