G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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hat er ihn auch nicht«, stellte er bissig fest. Er hatte Jim hin und her geworfen, und Jim bekam wieder Luft. Es ging ihm so weit gut, dass er fühlte, wie ihn die Wut bei Patinglys rauer Behandlung packte. »He, du Missgeburt, wo ist das Geld?«

      Jim schwieg. Er hätte reden können, aber er sah etwas. Luke Cardona war näher gekommen. Er stand nun etwas unterhalb von Patingly, der sich breitbeinig über Jim gestellt hatte.

      »Willst du nicht quaken, Frosch?«, fragte Patingly giftig, als Jim nicht antwortete. »Hör zu, Mister, ich mag einige Dinge nicht. Zuerst Marshals, Sheriffs und alle sonstigen dummen Hunde, die es im Leben zu nichts weiter gebracht haben, als zu einem billigen Blechorden. Dann mag ich großkotzige Rancher nicht. Ferner habe ich nichts für deren Ableger übrig, weil sie immer ein gemachtes Bett vorfinden, wenn der Alte mal die Löffel abgibt. Bei dir kommt alles zusammen, verstehst du? Du redest jetzt, sonst zeige ich dir, wie man singt. Also, wo ist das Geld?«

      Jetzt, dachte Jim und spannte sich unmerklich, macht der Halunke seinen Fehler. Dir werde ich helfen, mich wie ein Bund schmutziger Lumpen hin und her zu werfen und mich in den Bauch zu stoßen!

      Patingly packte Jim am Hemdlatz, drehte ihn zusammen und holte mit der Rechten aus.

      »Wie du willst, Copper-Bastard!«, fauchte er. »Da hast du die erste Lektion und …«

      Und dann schwieg er.

      Jim riss blitzschnell die Beine an, zog die Knie bis an die Brust und stieß die Beine dann steil nach oben. Seine Füße trafen Al Patingly in der Leistengegend. Der kleine Mann wurde hochgestoßen, flog dann mit weit aufgerissenem Mund hintenüber und verdrehte die Augen, dass nur noch das Weiße zu sehen war, ehe er Cardona vor die Brust krachte. Patinglys Hinterkopf knallte Luke Cardona mitten ins Gesicht.

      Cardona stieß einen dumpfen, gurgelnden Laut aus. Sein Zigarrenstummel schoss ihm zwischen den Zähnen durch und steckte plötzlich in seiner Kehle. Danach kippte Cardona um. Patingly flog mit ihm den Hang ganz herunter. Sie landeten beide in der tiefsten Stelle der Senke.

      Patingly blieb zusammengekrümmt und schrill wimmernd liegen, hielt sich mit beiden Händen den Unterleib, und sein Gesicht sah im Mondlicht grünlich verfärbt aus.

      Luke Cardona rollte sich gurgelnd herum. Er blieb auf den Knien liegen, steckte sich, während er tiefrot anlief, zwei Finger in den Hals und spie dann den Rest seines noch nicht ganz verdauten Abendessens samt dem Zigarrenstummel aus, an dem er um ein Haar erstickt wäre. Danach hob Cardona langsam den Kopf.

      Ballard war mit zwei Sprüngen seiner langen Storchenbeine neben Jim gelandet, hielt ihm das Gewehr an den Kopf und hatte den Finger am Abzug. Der Mann mit dem Totenkopfgesicht und den kalten Knopfaugen sagte kein Wort. Er sah Jim nur an, und Jim las in seinen kalten Augen nun doch etwas. Ballard schien sich zu freuen. Es war wirklich etwas wie Schadenfreude in seinen Augen.

      »Ver…, verflucht!«, gurgelte Cardona. Er fuhr sich mit dem schon fleckigen, Fettspuren zeigenden Rockärmel über den dicklippigen Mund und stand schwankend auf. Dann starrte er angewidert auf die stinkende Brühe herunter, die er gerade ausgespien hatte. Sein nächster Blick traf Al Patingly. »Al, was ist mit dir? Konntest du elender Narr nicht aufpassen?«

      Patingly stöhnte nur noch, er wimmerte nicht mehr wie ein Weib mit eingebildeter Migräne. Sein Gesicht war kreideweiß. Er hielt sich die Leisten, würgte und sagte dann mit einem pfeifenden Nebengeräusch in der Stimme: »Der – der hinterlistige Schweinehirte, er hat mich da getreten, wo es besonders schmerzt, Luke. He, warte, lass ihn mir!«

      Er brachte die Worte nur mühsam heraus, und Cardona, der losgegangen war, blieb jäh stehen.

      Selbst Ballard – roh bis ins Mark und eiskalt, wenn es galt, jemand umzubringen – selbst Ballard erstarrte nun und blickte auf den kleinen, aber breitbrüstigen Al Patingly, dessen lange Arme sich gegen den Sand stemmten.

      Danach stand er auf. Dann griff Patingly mit der linken Hand die Lederscheide, packte mit der rechten den gekrümmten Griff der Macheta und riss die Klinge heraus. Es gab ein hohes und singendes Geräusch, als sie durch die Luft pfiff.

      Jim sah in Patinglys Augen und wusste, dass der kleine Mann keinen Spaß machte.

      Das Mondlicht traf die flirrende, blitzende Klinge. Patingly schwang sie hin und her in Streichen, als wenn er sich einen Weg durch eine Menschenmenge bahnen musste. Einen Schritt neben Jim blieb er stehen und hielt die Klinge still.

      »Bring ihn hoch, er soll sitzen!«, befahl er Ballard. Seine kräftigen Hände hielten die Macheta wie ein Schwert, während er Jim wie ein blutgieriges Raubtier anstarrte. »Copper, du kannst dich gleich von unten betrachten, wenn dir dein Kopf zwischen den Beinen liegt.«

      Ballard schluckte, und sein Adamsapfel verursachte beim heftigen Würgen ein knackendes Geräusch.

      »Drück die Hände in den Sand!«, ächzte Ballard dann. »Setz dich auf, Copper!«

      Jim biss die Zähne zusammen. Er hatte einmal gehört, dass jemand, dem der Kopf abgeschlagen wurde, gar nichts merken sollte – keinen Schmerz, nichts.

      Vielleicht, dachte Jim, während er einsah, dass er keine Chance mehr hatte, stimmt es. Vielleicht erfahre ich es jetzt, wenn mein Gehirn noch eine Sekunde weiterlebt, wie?

      Ihm war, als hörte er die Klinge hell singen und das Knirschen von sich spannendem Stoff über den Oberarmkugeln Patinglys.

      Und dann sagte der Mann klar, knapp und eisig: »Wie schnell willst du tot sein, Al?«

      *

      Das scharfe Klicken eines Gewehrschlosses war das nächste Geräusch.

      Al Patingly zuckte zusammen, als hätte ihn ein Peitschenhieb getroffen. Jim riss die Augen wieder auf, er sah Patingly mit hoch erhobener Macheta neben sich stehen. Patinglys Kopf war herumgefahren. Der kleine, stämmige Mann mit den langen Armen und dem Brustkasten eines Gorillas starrte zum Hang empor. Ballard hielt sein Gewehr gesenkt, und Cardona sperrte den Mund vor Schreck auf.

      Jim wandte langsam den Kopf, er blickte zum Hang und sah den Mann zwischen den Kakteen mit angeschlagenem Gewehr stehen. Der Mann war groß, breitschultrig und trug einen Texanerhut. Es war der Hut, an dem Jim ihn erkannte, und es war die kühle und beherrschte Sprechweise, die Jim an den Tag erinnerte, der den Mann auf die Red Rock Ranch gebracht hatte. Damals war Clay Robin am Ende gewesen, doch er hatte klare und kühle Antworten auf die Fragen Buster Toms gegeben.

      Robin hielt sein Gewehr auf Patingly gerichtet. Der kleine Mann mit der Macheta schien vor Schreck stumm zu sein, er sagte nichts, aber er senkte auch die Macheta nicht.

      »Na, was ist?«, fragte Robin. Seine Stimme fiel wie das Wasser eines eiskalten Wasserfalls in die Senke herab. »Al, schlag zu, dann drücke ich ab! Weg mit dem Haumesser!«

      Patingly schnappte jetzt nach Luft. Dann stieß er einen wütenden Laut aus.

      »Verflucht noch mal, Clay, misch dich nicht ein!«

      »Du siehst, dass ich es tue«, erwiderte Robin kalt. »Wer bestimmt hier?«

      »Nicht du!«, zischte Patingly. »Das hier ist unsere Sache, Clay.«

      »Nicht mehr, denke ich!«, gab Robin zurück. »Die Macheta weg, Al, das ist ein Befehl!«

      Jim sah wie Patinglys Gesicht sich mit Schweißperlen bedeckte. Der kleine

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