G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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schweren Haken gelegt.

      »Nein!«, keuchte Joan, als Ballard eine Schlinge machte. »Nein, das – das könnt ihr doch nicht machen, das doch nicht! Vater, sie machen nur Spaß, habe keine Angst, sie bluffen nur!«

      »Oh – oh – oh!«, lachte Cardona. Es hörte sich an, als hustete ein Coyote. »Wir bluffen nur? Du gehörst zu der Sorte, die nie was begreifen will, was? Du musst es lernen, Mrs Powell, und du wirst es jetzt!«

      Er lachte noch einmal, dann stieß er den Alten zum Hocker. Ballard und er stemmten Powell hoch, und Ballard nahm Maß.

      »Ist gut«, sagte Ballard näselnd, seine Knopfaugen glänzten. »Das reicht, halte ihn fest, Luke!«

      Er legte einen Knoten um den Haken, machte dann die Schlinge weit auf, und Cardona schob den Alten hoch, bis er mit dem Hals in der Schlinge steckte.

      »Ihr – ihr Schurken, ich …«

      Joan Powell kam nicht weiter. Patinglys Hände drückten wieder zu.

      »Nicht doch!«, sagte Patingly finster. »Du sollst leise sprechen. Haben wir dir das nicht gesagt, he? Also, willst du nun reden und nichts als die reine Wahrheit sagen, nichts sonst? Wo hat sich dein sauberer Bruder versteckt?«

      Sie tun es nicht, dachte Joan Powell, das wagen sie nicht. Gut, der nächste Sheriff ist einen halben Tag entfernt, aber hier leben raue Frachtfahrer, hier sind noch genug Männer, die Bretter und Balken fahren, sie wagen das niemals.

      »Ich weiß es wirklich nicht«, sagte sie, nachdem Patingly ihren Hals losgelassen hatte. »Hört zu, ihr Burschen, ich habe ihn seit zwei Jahren nicht mehr gesehen. Wie oft muss ich euch das noch sagen? Er ist nicht hier gewesen, bestimmt nicht.«

      »Schwörst du das?«, erkundigte sich Patingly hämisch. »Sicher, du leistest jeden Eid, was? Der verfluchte Kartentrickser war nie hier, den kennst du gar nicht mehr, wie? Nun gut, wie du willst. Wir hängen den Alten auf, vielleicht fällt dir dann ein, ob er hier gewesen ist?«

      Der Alte war kreidebleich, seine Augen weit geöffnet und die nackte Angst nun in ihnen. Er begriff das, was Joan noch nicht erkannt hatte. Sie waren Mörder, sie blufften nicht.

      Flehend sah er Joan an, aber er kannte ihre Härte, er wusste, wie starrsinnig sie sein konnte und wie sie an Jeff hing. Jeff hatte sie, nachdem ihre Eltern gestorben waren, mitgenommen, für sie gesorgt, auf sie aufgepasst. Sie würde ihn nicht verraten, solange sie noch glaubte, dass die Kerle sie nur einschüchtern wollten.

      »Ich habe ihn nicht gesehen, begreift ihr das nicht?«

      Ihre Antwort kam kühl und beherrscht, und der Alte fror, weil er nicht reden und ihr zuschreien konnte, dass sie sich täuschte, dass sie reden musste, weil diese Kerle über Leichen gingen.

      Der Alte spürte das raue Seil an seinem Hals, schlotterte an allen Gliedern.

      »Sie will nicht«, stellte Cardona finster fest. »Nun gut, dann …«

      Die Burschen wagen es nicht, dachte Joan, sie wollen mich zwingen, aber ich schweige, ich weiß von nichts. Was denn, was machen sie denn …

      Plötzlich presste ihr Patingly wieder den Hals zusammen. Und dann sah sie, wie der bullige Mann blitzschnell ausholte. Er trat gegen den Hocker. Der bekam einen Stoß, dass er zur Seite schoss und es dem Alten die Beine wegriss. Von Grausen gepackt starrte Joan Powell auf die Schlinge, als der alte James fiel, der Hocker krachend auf die Seite stürzte und das Seil sich jäh straffte.

      Joan Powell sah ihn hängen, seine Beine zucken und seinen Hals in der grausamen Schlinge. Da schrie sie und vergaß doch, dass die Hände ihren Hals umklammerten und kein Ton aus ihrer Kehle dringen konnte. Der fürchterliche Anblick des am Balkenhaken hängenden alten Mannes war zu viel. Plötzlich tauchte eine schwarze Wand vor ihr auf und fiel über sie.

      Als sie zusammenrutschte und leblos in den Fesseln hing, holte Luke Cardona blitzschnell mit seinem Messer aus. Das Seil zerplatzte, der Alte fiel die zwei Fuß tief und landete am Boden. Keiner rührte sich, sie starrten alle auf den zappelnden, in seinen Fesseln zuckenden Alten hinab. Da lag die Schlinge mit ihrem Doppelknoten, den weder Joan noch James Powell erkannt hatten. Sie hatten nicht geahnt, dass die drei Kerle nie vorgehabt hatten, den Alten aufzuhängen, dass sie zu genau wussten, wie sehr sie ihn noch gebrauchen konnten.

      Furcht einblasen – das hatten sie gewollt. Ihr Plan stand längst fest, und es passte nicht in ihre Absichten, dass der Alte starb.

      »Ob sie jetzt redet?«, fragte Cardona finster. »Verdammt, was ist das Weib zäh!«

      »Das hab ich doch gleich gesagt«, knirschte Patingly. Er war wütend, weil bei ihm alle Langhaarigen zu gehorchen hatten. Er hatte nie Widerspruch geduldet, und wenn eine Langhaarige es doch gewagt hatte, dann nur einmal, weil er sie halb totgeschlagen hatte. »Du hast was vergessen, Luke, die ist von ihrem vierzehnten Lebensjahr an mit dem verfluchten Kartenhai von Stadt zu Stadt gezogen. Was glaubst du, was sie an Saloons gesehen, was für Männer sie kennengelernt hat, he. No, nicht so, wie du wieder denkst, Ballard. Mit Männern hat sie nichts gehabt, der Kartenhai hat wie ein Schießhund auf sie geachtet. Frage einen Mann aus, lege ihm einen Strick um die Gurgel, und er wird sich überlegen – ganz logisch und folgerichtig –, dass er sterben muss, wenn er nicht redet. Eine Frau wie die da ist ganz anders.«

      »Sie sind alle gleich«, sagte Ballard wegwerfend. Er hatte sich nie was aus Frauen gemacht. »Lange Haare und wenig Verstand, Mann.«

      »Nein!«, erwiderte Patingly. »Nein, Irrtum! Du Narr … Ihren Bruder verrät sie nicht, denn er hat sie aufgezogen, ist immer für sie da gewesen, begreift das endlich. Mit Drohungen erreicht ihr bei dem Weib nichts.«

      Er fluchte wild, riss sein Halstuch herab und stopfte es als Knebel in Joans Mund. Dann hob er ihren Kopf in den Nacken und schüttelte sie wie wild.

      »Schafft den Alten weg, schnell!«, keuchte er. »Sie soll denken, dass er hin ist. Den Strick auch wegbringen, mach schon, Ballard!«

      Es dauerte eine Weile, ehe Joan Powell die Augen aufschlug. Zuerst sah sie sich verstört um, dann aber flog ihr Kopf in Richtung des Balkenhakens herum, ihre Augen weiteten sich vor Grausen.

      »Na, siehst du ihn?«, erkundigte sich Patingly höhnisch. Er hatte ihre Stuhlfesseln gelöst, zwei Stricke, mit denen sie sie nur flüchtig angebunden gehabt hatten. Ihre Hände und Beine waren gefesselt geblieben. »Den hast du auf dem Gewissen. Hörst du, du hast ihn umgebracht. Dir werde ich …«

      Er hasste sie, er hatte alle Frauen gehasst, die nicht getan hatten, was er von ihnen verlangt hatte. Seine Wut brach sich Bahn. Er packte Joan Powell, warf sie über seine Schulter und trug sie zum Stofftisch, von dem er die Stoffballen herabfegte. Dann warf er sie auf den Tisch, holte den Strick und band sie an. Er sah, wie ihr Gesicht hochrot anlief, wie sie verzweifelt und voller panischer Furcht versuchte zu schreien, und es doch nicht konnte. Sein Mittel begann zu wirken, jetzt wusste er, wie er sie bekam.

      »Du blöde Gans!«, fauchte er. »Du redest, sonst mache ich das, was dir verdammt nicht gefällt, klar? Also, wo ist er? Er ist hier gewesen, gib es zu, nicke! Nicken sollst du, verdammt noch mal, nicken! Er ist hier gewesen. Nickst du bald?«

      Sie schüttelte den Kopf, aber es war mehr die Verzweiflung. Im nächsten Augenblick packte er zu. Seine klobigen Finger krallten sich um die Knopfleiste ihrer Bluse.

      »Du willst nicht?«, fauchte er in wilder Wut. »Jetzt pass mal auf,

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