G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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Sekunden, die Jim blieben. Zweimal schlug er zu, knallte Cardona den eigenen Colt auf den Schädel, ehe es dessen Bullenkraft gelang, den Körper vom Boden hochzudrücken. Erst der zweite Hieb warf Cardona wieder um.

      »Die Hölle!«, sagte Jim abgerissen. »Das war knapp. Dieser Bulle hätte mich erwischt.«

      Jim zog sich mit fliegendem Atem am Tresen hoch. Dann sah er zu dem Alten und der Frau. Sie blickten ihm groß und ängstlich an.

      »Augenblick«, sagte er mühsam. »Lady, ich mache Sie gleich los, ich muss mich nur erst um diese Halunken kümmern. Keine Angst, ich gehöre nicht zu dem Gesindel.«

      Jim bückte sich noch einmal. Zuerst zog er Patingly auf die Beine, stieß ihn auf den Tresen und warf ihn an der anderen Seite herab. Danach packte er den wie tot auf den Dielen liegenden Cardona. Er schleifte ihn auch nach vorn.

      Und dann hörte er das schwache Gepolter, fuhr jäh herum.

      Ballard!, dachte Jim erschrocken, Ballard ist schon wieder aufgewacht … Ich muss hin.

      Er spannte Cardonas Revolver und rannte los, stürmte in den halb dunklen Flur. Als er nach rechts umbog, um den Lagerraum zu erreichen, traf ihn der erste Hieb.

      Irgendetwas schmetterte auf seine vorgestreckte Hand herab und schlug ihm den Colt aus den Fingern. Er sah die Waffe fallen, den düsteren Schatten hart hinter der Tür hervorspringen.

      »Du Narr!«, sagte Clay Robin düster, ehe er noch einmal zuschlug. »Ich hatte dich gewarnt. Warum bist du uns nachgekommen?«

      Der zweite Hieb traf Jims Nacken. Er hatte sich noch ducken wollen, als ihn Robins Schlag traf. Jim sah ein Meer von Flammen. Das war das Letzte, was er für mehr als eine Stunde sah …

      *

      Der Schmerz zerriss seinen Kopf. In seinen Ohren knatterte und brauste es. Dann kam die Eiseskälte wieder – Wasser! Irgendwoher schwang die hohntriefende Stimme an sein Ohr, sie klang grell und laut.

      »Mehr Wasser, Luke!«

      »Der Hund!«, sagte jemand tief und giftig. »Ich sagte doch, wir brauchten nur an Wasser zu kommen, dann würde er schon munter werden, was? Bist du bald da, Copper?«

      Jemand riss ihn an den Haaren. Wasser klatschte in sein Gesicht. Jetzt sah er etwas – Bäume, einen schmalen Pfad und dicht neben dem Pferd das glitzernde Wasser eines Bachs.

      »So macht man das.«

      Es war Patinglys Stimme. Sie enthielt alles, was ein rachsüchtiger Mann fühlen konnte. Und dann kam der erste Hieb. Er traf Jims Kopf und ließ Funken vor Jims Augen aufspringen. Der zweite Schlag mit der flachen Hand schleuderte Jims Kopf gegen das wärmende Fell des Pferdes.

      »Hört auf!«

      Robin, dachte Jim verwirrt – der Schmerz ließ nicht nach, aber er konnte nun wenigstens denken – Robin ist also da. Er musste den anderen gefolgt und auf demselben Weg wie ich ins Haus gestiegen sein.

      Robin …

      »Das geht dich einen Dreck an, Clay!«, fluchte Cardona. »Der Hund hat uns von hinten umgeschlagen, er bekommt, was er verdient hat.«

      »Ich sage, dass ihr aufhören sollt!«, fauchte Robin zornig. »Patingly, du Ratte, mach das nicht wieder, sonst lernst du mich kennen! Weg von ihm!«

      »Paaah!«, stieß Patingly lang gezogen heraus, ließ Jim aber los. »Da hast du ihn, und jetzt?«

      »Nichts«, sagte Robin finster. Er setzte Jim aufrecht hin und sah ihn mürrisch an. Im schwachen Mondlicht konnte Jim nun die Pferde, die Lady, den Alten und Ballard erkennen. Der Weg war schmal, von Gras überwuchert und führte steil bergan. »Copper, willst du einen Knebel haben oder deinen Mund halten? Wir sind in einer Stunde an der Pueblo Mine … Nun?«

      »Hätte es Zweck, wenn ich ihn warne?«, fragte Jim mit wie gelähmter Zunge. »Du bist etwas zu früh gekommen, Robin. Zehn Minuten später …«

      »Spät genug«, unterbrach ihn Robin finster. »Zerbrich dir nicht den Kopf über zu früh oder zu spät, Copper. Sie wollen den Spieler haben, und sie bekommen ihn auch.«

      »Nie!«, sagte die junge Lady scharfzüngig. »Wenn ihr mich tötet, dann wird er euch nacheinander umbringen, ihr Schurken! Ihr glaubt doch nicht, dass er aufgibt, die Hände hochnimmt und aus der Mine kommt?«

      Patingly stieß ein meckerndes Hohngelächter aus.

      »Er kennt uns«, höhnte er. »Der Narr weiß genau, was dir blüht, wenn er nicht gehorcht, Baby. Ich kenne die Mine, er muss herauskommen, wenn wir es richtig anfangen. Na, was ist, Robin, willst du den Kerl nehmen?«

      »Ja«, gab Robin kurz zurück. »Immer noch besser, als wenn ihr ihn hinten hättet und ihn unterwegs quälen könntet. Copper, keinen Fluchtversuch, verstanden? Du hättest keine Chance.«

      Er ritt an, und Jim war es, als jagte man ihm tausend Nadeln ins Gehirn. Anscheinend hatten sie Joan Powell erzählt, warum er hinter Jeff hergeritten war, denn sie sah ihn scheu an, als er vorbeiritt.

      »Mr Copper«, sagte sie dann dünn, »hören Sie, Jeff hat nicht nur seinen Spielgewinn versteckt, er hat sein gesamtes Geld bei sich gehabt. Es ist so viel, dass diese Kerle dafür den Teufel aus der Hölle ziehen würden. Vielleicht verstehen Sie nun, warum Jeff Ihre Pferde genommen hat?«

      Jim nahm unter Nackenschmerzen den Kopf herum.

      »Robin, ist das wahr?«

      »Ja«, antwortete Robin unwirsch. »Es stimmt! Conrads hat mit seiner Freundin in Pedrigosa gelebt. Sie hat sein Geld gehabt, und Conrads hat es noch mitnehmen können, ehe Patingly und Cardona in das Haus gestürmt sind. Danach haben sie das Girl ausgequetscht, und sie haben die Höhe der Summe erfahren, sechzehntausend Dollar!«

      »Waas?«, entfuhr es Jim. In diesem Augenblick spürte er sogar seine Schmerzen nicht mehr. »Darum – darum, jetzt verstehe ich … Madam, für das Geld bringen diese Kerle hundert Menschen um.«

      »Sie werden Jeff nicht bekommen, ihn nicht und auch nicht sein Geld«, antwortete Joan Powell gepresst. »Er ist ein Spieler, und er wird immer noch ein Ass im Ärmel haben.«

      »Oder ein Loch im Schädel, was?«, lachte Cardona hämisch. »Los, weiter, in einer Stunde haben wir ihn.«

      In einer Stunde …

      *

      Steintrümmer lagen zu riesigen Haufen im ausgenagten Gelände unter dem steilen Hang. Links zogen sich die Schienen hin wie eine Doppelschnur – und rostig, verbogen – teilweise fortgenommen. Ein paar Pfosten standen noch dort, wo einmal ein Schuppen gewesen war.

      In Jim stieg das Frösteln hoch und legte sich lähmend zwischen seine Schulterblätter. Es war wie eine Riesenfaust, die Jim an den Pfosten presste. Er sah den anderen Schuppen hart unter der ausgenagten Wand, den Schatten, der nun nach links kroch und zwischen den gewaltigen Steinbrocken unter ihr verschwand.

      Es war Ballard, der dort kroch, gleich darauf kletterte und sich links jenes dunkel gähnenden Schachtlochs zwischen Felsen versteckte.

      Es war totenstill in der Pueblo Mine. Der Schuppen

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