G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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nun Cardona, unverkennbar seine massige Gestalt, die sich hochzog, auf einen Felsbrocken stieg, wieder verschwand und dann doch auftauchte. Cardona lag nun schräg über dem Loch, das Gewehr vor sich, den Blick starr auf das Schachtmaul gerichtet.

      Neben Jim schnaufte der Alte heftig durch die Nase. Er hing wie Jim an einem dieser Pfosten und sah jetzt Robin. Der Texaner zog Joan Powell mit, tauchte hinter einem Wall Steine nahe der Schienen unter. Er brachte die schwarzhaarige Lady bis zur Ecke des Walls.

      Links hatte Patingly seine Position knapp unterhalb von Ballard erreicht. Ballard hob jetzt die Faust, stieß sie zweimal hoch. Auch Patingly gab das Zeichen. Cardona tat es ihm nach.

      Herrgott, dachte Jim, es gibt nur einen Schacht, aber es soll viele Gänge im Berg geben, Stollen und Strebgänge. Sie haben keine Spuren gesehen, also ist er hier. Er kann Spuren auslöschen wie kaum jemand, obgleich er ein Spieler ist. Wenn es Spuren gäbe, wäre er nicht hier, so verrückt das ist. Er ist da, er hat sie vielleicht schon gesehen.

      Jim fuhr zusammen, riss den Kopf herum.

      Robin schrie jäh los.

      »Conrads, hey, Conrads!«

      Zwei-, dreimal wiederholte er den Ruf. Von der sechzig Schritt hohen Wand kam das Echo zurück.

      »Conrads, ich weiß, dass du mich hörst. He, Mann, wir haben deine Schwester hier, ihren Schwiegervater auch. Conrads, komm heraus, gib auf, Mann, es hat keinen Zweck mehr! Du kannst deine Schwester jetzt hören!«

      Er sagte irgendetwas. Es war zu weit, um sein Geflüster verstehen zu können. Dann rief die Frau, deren mädchenhaftes Aussehen Jim verwirrt und angezogen hatte.

      »Jeff – Jeff? Ich bin hier, hörst du, Jeff? Sie haben Dad aufhängen wollen, ich habe es gesagt. Es tut mir leid, Jeff, aber ich habe nicht anders können. Hörst du, Jeff?«

      Sie schwieg, nur das Echo ihrer Stimme lief noch durch den Hochwald rechts und links der seit zwanzig Jahren verlassenen alten Indianermine, in der vor Jahren einige Weiße noch nach Silber gesucht, aber auch bald aufgegeben hatten.

      »Jeff, komm heraus, sie wollen mich sonst töten. Jeff, hörst du mich?«

      Stille – nichts geschah.

      »Passt auf!«, schrie Robin. »Er ist kein Narr, er hat uns bestimmt längst bemerkt. Seid vorsichtig!«

      Sie antworteten nicht, sie starrten auf den Schacht, das dunkle Loch. Dahinter sollte eine riesige Höhle sein, in der Platz genug für zwanzig Mann war. Der einzige Mann, der mal vor Jahren hier oben gewesen war, Patingly, hatte nur kurz herumgestöbert und war dann weitergeritten.

      Verflucht, dachte Patingly, ob es wirklich nur dieses eine Loch gibt? Und wenn da noch welche sind? Vielleicht macht er es wieder so wie damals in der Wüste, was? Da ist er uns nur entkommen, weil er zu Fuß rannte, der gerissene Hund. Vielleicht schleicht er sich zu Fuß im Bogen hinter Robin? Ich habe Robin gewarnt.

      Er sah sich um. Robin schrie scharf: »Conrads, sieh her, deine Schwester zeigt sich. Es ist kein Bluff, Mann.«

      Joan ging zwei Schritt. Dann spannte sich der Strick, den Robin in den Händen hielt.

      »Jeff!«, rief sie plötzlich. »Jeff, bring sie um, bring sie um, Jeff!«

      Drüben stieß Cardona einen zischenden Fluch aus. Oben links knirschte Ballard mit den Zähnen. Nur Patingly sagte etwas: »Weibervolk, verfluchtes, an den Haaren sollte man es …«

      Und dann hörte er den Schrei, fuhr blitzschnell herum. Es war Ballard, der in diesem Moment aufschrie. Links von Ballard bewegte sich etwas. Er sah es nur aus den Augenwinkeln, riss sein Gewehr herum.

      Der Mann war plötzlich da, stand geduckt links über ihm zwischen zwei Felsblöcken. Ein Gewehrlauf glänzte matt …

      Ballard brüllte vor Schreck, sein Gewehr jagte herum. Dann sah er den Feuerstrahl, drückte selbst noch ab und wusste im selben Moment, dass er den Mann nicht mehr traf. Im Feuerblitz kam der dumpfe Schlag. Es war, als packte eine Faust seinen Magen und wollte ihn hinten am Rückgrat wieder hinausstoßen.

      Der Schrei brach ab, Ballard senkte den Gewehrlauf, krümmte sich wie ein Wurm zusammen. Es fraß sich in seinem Bauch plötzlich wie Säure weiter. Einen Moment blieb Ballard noch auf den Knien liegen. Danach kippte er stöhnend nach vorn. Seine Waffe fiel klappernd auf das Gestein.

      Der dritte Mann an dieser Seite sagte nichts, er schoss rasend schnell. Al Patingly war schnell wie eine Viper, wenn es um Leben oder Tod ging. Er war es auch jetzt. Den Schatten sehen und feuern, das war die Sache eines Augenblicks. Patingly sah, wie seine Kugel den Mann erwischte, wie der Bursche nach rechts herumgestoßen wurde und gegen den Felsblock prallte. Das Gewehr fiel scheppernd auf den nächsten Block unter dem Mann. Und da hechtete der Bursche los.

      Verflucht, dachte Patingly, ich habe ihn nur angekratzt. Der Kerl will an sein Gewehr, er kommt hinter dem Felsen herum, er muss an seine Waffe.

      Es war die Eingebung einer Sekunde, aber Patingly handelte augenblicklich. Der kleine Giftzwerg stieß sich ab, sauste instinktiv nach links. Er hatte zu oft kämpfen müssen und die wildesten Dinge erlebt. Schon sauste er krummbeinig und keuchend davon. Er wusste, er musste schnell sein, wenn er vor dem Kerl die Waffe sehen wollte. Patingly schoss förmlich um die Steine.

      Einen Moment später sah er die Waffe im Mondlicht blinken und dann den Schatten, der zwischen Steinen erschien, auf die Waffe zusprang.

      »Idiot!«, zischte Patingly, nur dieses eine Wort. Dann feuerte er. Er schoss in der Sekunde, in der Conrads sich bückte, die Linke nach dem Gewehr ausstreckte. Im Brüllen von Patinglys Gewehr flog Conrads linker Arme zur Seite. Die Kugel schleuderte Conrads herum. Er krachte hin, blieb zwei Schritt neben dem Gewehr liegen und stöhnte.

      »Na?«, fragte Patingly höhnisch. Er ging los, ließ seinen Mann keine Sekunde aus den Augen. »Na, Freund Conrads?«

      Das Mädchen schrie gellend, ein Kichern brach von Patinglys Lippen. Dann blieb er stehen und starrte auf seinen Mann hinab. Conrads blutete.

      Das Blut glänzte im Mondlicht auf dem kahlen, nackten Gestein. Es lief von seinem linken Arm und der rechten Hand auf den Felsen herab.

      »So ist das, Hundesohn«, knurrte Patingly. »Beweg dich doch, versuch doch was, na? He, Jake – Jake, komm heraus, ich habe ihn … Jake?«

      »Ich sterbe! Ich … sterbe!« Gurgelnd, schmerzzerrissen – Ballards Stimme! Dann schrie Ballard so gellend, dass sie alle zusammenfuhren. Der dumpfe Schmerz in Ballards Bauch steigerte sich zum höllischen Brennen.

      »Jake, was ist?«, brüllte Cardona verstört. »Al, was hat er?«

      »Ich weiß nicht, ich kann auch nicht hingehen«, antwortete Patingly bissig. »Sieh nach, Luke, ich muss auf Conrads achten. Na, du Schweinehund? Du Kartenhai, du verfluchter, wenn Jake stirbt, dann kannst du dich auf was freuen!«

      Patingly näherte sich bis auf anderthalb Schritt. Und dann sah er, was seine Kugeln angerichtet hatten. Ein Hohngelächter brach aus seinem Mund, sein Stiefel schoss vor und jagte dem Spieler in die Flanke.

      »Der linke Ellbogen, die rechte Hand!«, schrie Patingly voller Genugtuung und wilder Freude. »Du spielst nie mehr, Kartentrickser, du nicht! Mit der Hand wirst du kein Blatt mehr halten können, was? Und mit dem Ellbogen

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