G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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Mistkerle!«, schrie Carnaby giftig. »Ich werde euch lehren, nach den Karten zu greifen! Das war der gesamte Gewinn aus der Burton-Beute, und ihr Narren verspielt ihn, weil Clay nach Matamoro reiten muss, um über die nächste Lieferung zu verhandeln? Ich werde euch lehren, meinen Befehlen zu gehorchen! Verdammtes Schlangenpack, tot sollte man euch schlagen!«

      Er zitterte vor Wut, keuchte vor Anstrengung und warf die Peitsche endlich mit einem wüsten Fluch in die Hütte. Dann kam er näher, trat an Conrads’ Pferd, packte Conrads an den Haaren, hob seinen Kopf an und starrte ihm ins Gesicht.

      »Fieber, was?«, fragte er bissig. »Joe, hol deinen Sanitätskasten, kümmer dich um ihn, wir brauchen ihn noch!«

      Sanitätskasten, dachte Jim, jetzt weiß ich es. Joe Mapples, Sanitätssergeant in Fort Grant gewesen, Fusel an Indianer verschachert, unehrenhaft aus der Armee geflogen. Der ist hier?

      Carnaby ließ Conrads’ Kopf einfach fallen, dann starrte er die vollkommen erschöpfte Joan aus schmalen Augen an, ehe er auf Jim zukam.

      »Ein Copper«, sagte er mit plötzlicher und falscher Freundlichkeit. »Sieh einer an, ein Copper, der kleine Bruder des großen Marshals aus Tucson. Wie geht es deinem Bruder, Copper?«

      »Ich habe ihn vier Wochen nicht gesehen«, erwiderte Jim. »Hallo, Carnaby, ein mächtig abgelegener Platz hier, wie? Aber gerade richtig für deine Geschäfte, nehme ich an. Wie ist das mit Burtons Fellwagen gewesen? Zwei Wagen voller Felle und zwei mexikanische Fahrer, beide tot neben den leeren Wagen. Soll ich raten, wer sie umgebracht hat?«

      »Musst du das?«, murmelte Carnaby höhnisch. »Du weißt also davon. Spricht sich das so schnell herum?«

      »Vielleicht?«, antwortete Jim kühl. »Deine Wölfe haben es getan, was? Sie haben immer Maultierspuren gefunden, wenn etwas in dieser Art passiert gewesen ist. Und wo haben sie die Maultiere gelassen?«

      »Hörst du das, Clay?«, fragte Carnaby. Er lachte leise und sah sich nach Clay Robin um. Die beiden Halunken hatten sich wieder erhoben und rieben sich die schmerzenden Striemen der Peitschenhiebe. Jim fing einen Blick Cardonas auf. Cardona starrte Carnaby tückisch und rachsüchtig an. »Clay, dieser Junge ist gar nicht so dumm, was? Fehlt dir was, Clay?«

      »Ja«, antwortete Clay Robin. »John, du wirst Conrads’ Geld holen. Und danach?«

      »Was fragst du, weißt du es nicht?«

      Carnabys Gesicht versteinerte, es wurde unmenschlich hart und abweisend. Vielleicht war es ein Glück, dass Conrads zu erledigt war, um zu begreifen, was vorging. Auch Joan erkannte es nicht.

      Mein Gott, dachte Jim – er hatte es geahnt, und doch traf ihn Carnabys Antwort wie ein Hieb in den Magen –, das ist das Todesurteil für uns. Er wird uns töten lassen, der Schurke, sobald er das Geld hat.

      »Das habe ich erwartet«, sagte Robin düster. Er stand an seinem Pferd, das Gewehr in der rechten Hand, aber den Finger am Abzug. Und jeder hier wusste, dass er mit dem Gewehr schneller war als ein anderer Mann mit dem Colt. »John, ich mache nicht mit. Gib mir mein Geld, dann reite ich!«

      »Was?«, zischte Carnaby. Mapples blieb wie gelähmt stehen. Er hatte Conrads losgebunden und fortschleifen wollen, jetzt erstarrte er genauso wie Patingly und Cardona. »Moment, Clay, du kannst jetzt nicht aussteigen. Später, Clay, später.«

      »Jetzt!«, gab Robin eiskalt zurück. Er stand zu gut, er konnte jeden erwischen, weil er sie alle vor sich hatte. »Erinnerst du dich an das, was wir einmal abgemacht haben, John?«

      Es war Jim, als wenn die Luft elektrisch geladen war und jeden Moment ein Gewitter mit vernichtender Gewalt losbrechen konnte. Mapples rührte sich nicht. Es war seltsam, dass die anderen Männer abwarteten und sich nicht auf Carnabys Seite stellten. Der sah verbissen zu ihnen hinüber.

      »Bringt sie weg!«, befahl er. »Los, schafft den Kartenhai und das Weib fort!«

      Sie fuhren zusammen, dann hasteten sie davon. Nur Jim blieb am Sattel, warum, das wusste er nun. Carnaby war sicher, dass Jim keine Illusionen mehr hatte und sein Schicksal kannte.

      »Clay«, sagte Carnaby, »mach keinen Unsinn! Ich habe nicht genug Geld hier, du musst schon warten, bis ich das andere habe, dann bekommst du alles zurück.«

      »Gib mir das, was du hast!«, sagte Robin scharf. »Ich habe jetzt genug, John, den Rest will ich nicht erleben. Keinen Mord, erinnerst du dich?«

      Was ist das, dachte Jim verstört, keinen Mord? Er muss doch bei den Überfällen mitgemacht haben, der Sheriff von Apache Wells hat ihn gesucht, er ist damals angeschossen worden, also ist er auch bei dem Überfall dabei gewesen.

      »Du kannst mich jetzt nicht im Stich lassen!«, fauchte Carnaby schroff. »Ich kann niemand trauen, weder Mapples noch den beiden anderen Burschen. Clay, denke an unser Familiengesetz. Wir müssen zusammenhalten – jetzt, Clay!«

      »Ich habe dir mein Geld geborgt, alles, was ich geerbt habe«, sagte Robin finster. »Ich bin krank gewesen, mag sein. Ich bin noch immer nicht ganz gesund, aber ich schulde dir nichts, John, eher ist es umgekehrt. Ich habe Pferde und Maultiere für dich an irgendwelche Plätze gebracht, ich habe deine Briefe als eine Art Kurier zu deinen Geschäftspartnern drüben in Mexiko gebracht. Und dann habe ich eine Kugel für dich erwischt, obgleich ich gar nichts mit der Sache damals zu tun gehabt habe. Es ist jetzt genug, Vetter John, ich steige hier aus.«

      »Nein!«, erwiderte Carnaby. »Du Narr, siehst du nicht, was dann passieren kann? Copper hat Hilfe erhalten, folglich wissen sie von dir und den anderen. Sie suchen euch bestimmt schon. Wir müssen ein paar Tage warten. Conrads ist fertig, der Kerl hat Fieber. Ehe das nicht so weit verschwunden ist, dass er einen harten Ritt durchstehen kann, brechen wir nicht auf. Sicher, Clay, ich schulde dir etwas, aber rechne nicht ausgerechnet jetzt ab, warte ein paar Tage. Du bekommst dein Geld, Clay.«

      Robin biss sich auf die Lippen, fluchte leise vor sich hin.

      »Du könntest recht haben«, sagte er verbissen. »Wenn ich mitkomme, dann geschieht ihnen nichts, ist das klar, John?«

      »Du Narr, weißt du, was du da verlangst?«

      »Ja«, sagte Robin kalt, »jede Sache hat ihren Preis – das ist meiner. Du traust niemand, wie solltest du auch? Sie sind wie Wölfe, auch dein Freund Mapples. Also, was ist?«

      »Ich könnte sie mitten in der Gila-Wüste aussetzen, ja, das könnte ich«, murmelte Carnaby und warf Jim einen stechenden Blick zu. »Nun gut, wie du willst, Clay.«

      Er drehte sich um, ging davon. »Bring ihn weg, aber nicht zu den anderen, binde ihn bei uns an!« Robin schwieg, er band Jim los, trat dann hinter ihn.

      »Geh!«, befahl er. »Ich warne dich, versuch nichts, Copper!«

      Jim stolperte mit auf dem Rücken gebundenen Händen und steifen Beinen los.

      »Robin?«, fragte er gepresst. »Du glaubst doch nicht, dass er sein Versprechen hält? Wenn du nichts mit ihnen zu schaffen hast, warum bist du dann nicht längst weggegangen?«

      »Ich bin krank gewesen«, brummte Robin. »Die Lunge, Mann. Damals, als dein Vater mich fand, sollte ich bei dem Überfall auf den Viehhändler dabei gewesen sein. Ich war nicht dabei, ich kam zufällig dazu und wollte es sogar noch verhindern, aber der Viehhändler sah mich zuerst. Er und sein Gehilfe feuerten, eine Kugel erwischte mich. Patingly und Cardona

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