G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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brach der kalte Angstschweiß aus. Sein ganzes Gewicht würde für Sekunden auf dem Rücken ruhen, wenn er die Beine anhob. Die Steine mussten aneinandergeraten.

      Mit zusammengebissenen Zähnen drückte Jim die Handfläche gegen die Steine, hob die Beine und spürte, dass Robin die Deckenrolle vorsichtig dorthin legte, wo gerade noch seine Stiefel gewesen waren.

      »Runter – langsam und etwas die Knie anwinkeln!«

      Jim gehorchte, er wusste nun, was Robin tun wollte. Als Jim die Beine sacht absenkte, setzten die Stiefelhacken auf der bereits ein Stück ausgerollten Decke auf.

      Robins Vorhaben musste gelingen. Jetzt ruhten Jims Stiefel auf der Decke, aber durch die angezogenen Knie war ein Hohlraum entstanden, in dem Robins die Decke bis an Jims Gesäß ausrollen konnte. Gelang es Jim, sich mithilfe seiner Hände auch nur vier Sekunden hochzustemmen, musste Robins die Decke bis an die Hände und unter Jims Gesäß durch entrollen können. Da die Decke auf den Steinen lag, konnte sich Jim danach vielleicht aufsetzen, wenn Robin ihm half. Clay Robin konnte sogar auf die Decke treten, Jims Armfesseln durchtrennen und ihm schließlich von den Steinen helfen. Dann erst – und Jim war sich absolut klar, wie gefährlich die Sache noch werden konnte – hatten sie eine Chance, Carnaby, Patingly und Cardona zu packen. Alles andere musste Selbstmord sein. Robin hatte sich die Sache genau überlegt.

      Mein Gott, ich hätte es nicht gedacht, schoss es Jim durch den Kopf, er hat mir dieses verrückte Familiengesetz erklärt, wonach die ganze Sippe der Carnabys und Robins wie Pech und Schwefel zusammenhalten muss. Er will, um uns zu retten, auf seinen Vetter losgehen. Ich muss versuchen, mich abzustemmen.

      Jim presste seine Handflächen gegen die runden Steine. Sein Gesäß hob sich. Dicht neben seinen Stiefeln kauerte nun Robin, und der Texaner rollte die Decke so schnell aus, wie er konnte. Nur einmal klickerten einige Steine kaum hörbar zusammen. Schon berührte die Decke Jims Handgelenke, als Jim das kurze und heftige Knarren von Leder hörte.

      In derselben Sekunde schnellte Robins Linke zum Messer. Der Texaner riss es aus seinem Gürtel, schleuderte es unter Jims Arme und fuhr dann auch schon hoch.

      Robin hatte sich die Satteltasche unter das Hemd gestopft, um beide Hände für sein Gewehr freizuhaben.

      Er wirbelte blitzschnell gegen den Lagerplatz Carnabys herum, sein Gewehr zuckte empor. Und da schrie Carnaby mit überkippender, schriller Stimme: »Clay, du verfluchter Hund!«

      *

      Entsetzt sah Jim, wie aus dem Dunkel, das Carnabys hochfliegende Decke jäh bildete, der Feuerstrahl brach. Brüllend krachte Carnabys Revolver, und es kam Jim vor, als hätte Robin diesem Schuss vorauskommen können.

      Das grelle Pfeifen der Kugel endete, indem Robin feuerte. Gleichzeitig schien eine Faust Robin in die linke Seite zu krachen. Robin zuckte einmal heftig zurück, blieb aber auf den Beinen und feuerte sogar noch einmal, ehe Carnaby wieder schießen konnte. Das grollende Krachen der beiden Gewehrschüsse vermischte sich mit Carnabys gellendem Aufschrei.

      In der nächsten Sekunde schleuderte eine der Kugeln Carnaby hintenüber.

      Jim konnte erkennen, dass Carnaby bis zu Patingly geschleudert worden war. Patingly hatte hochkommen wollen und seinen Colt bereits herausgerissen, als sein Boss ihm gegen die Schulter stürzte und ihn zurückwarf.

      »Ich – ich muss …«

      Jim verstand nicht mehr, was Robin stockheiser herausstieß, denn Cardona brüllte im selben Augenblick erschrocken los. Der bullige Mischling warf seine Decke zur Seite, als Clay Robin sich umwandte und in seltsam schiefer Körperhaltung auf die hochragende Wand des Hangabsatzes zusprang. Er war schneller unter ihr, als Patingly oder Cardona erkannten, dass er sie erreichte, weil ihr Schatten dunkel gähnend über Robin fiel. Erst als Robin zum verzweifelten Sprung ansetzte, einen Vorsprung am Hang erwischte, sich hochzog und wie ein Panther über die Kante flog, riss Cardona seinen Colt herum. Cardona feuerte überhastet. Er schoss zudem zu spät, und seine Kugel riss eine Dreckfontäne an der Kante hoch.

      Robin aber war verschwunden.

      In der kleinen Mulde brach die Hölle los. Joan schrie vor Schreck, Jeff Conrads wälzte sich brüllend herum. Jim stemmte sich, seine einzige Chance gerade noch erkennend, in die Höhe, bekam das Messer zu packen und wälzte sich auf die Seite. Indem er die Beine anzog, konnte er das Messer tief in den Stiefelschaft schieben. Dann stürzte Cardona fluchend und tobend an ihm vorbei. Patingly folgte ihm schreiend, während Carnaby gellend und voller Hass kreischte: »Legt ihn um, lasst ihn nicht entkommen, schießt ihn ab, schnell, schnell, schießt ihn ab!«

      Carnaby kam taumelnd auf die Beine. Er umklammerte seinen rechten Arm, stolperte hinter seinen beiden Strolchen her und stieß ein Wutgebrüll aus, als Cardona es nicht schaffte, am selben Wandvorsprung über die Kante zu kommen wie kurz zuvor Clay Robin, der Texaner.

      Währenddessen wieherten die Pferde über dem Hang. Schließlich gelang es Patingly, mit seinen überlangen Armen und mit den Kletterbewegungen eines echten Gorillas die Kante zu erreichen. Cardona rannte, nachdem er an der Wand hinuntergestürzt war und fluchend auf den Steinen gelegen hatte, nach links, um über die weniger hohe Kante zu springen, doch es war zu spät. Trommelnder Hufschlag von mindestens zwei Pferden ließ Carnaby in ein halbirres Tobsuchtsgeschrei ausbrechen. Der ehemalige Indianerhändler stürmte, Blut rann ihm über die linke Hand, mit der er versuchte, die Schusswunde abzudrücken – Cardona nach. Der war fluchend stehen geblieben.

      »Die verdammte, blutige Hölle!«, heulte Cardona. »Er ist weg, John, er ist schon fort, der gemeine Hund. Wie hat das passieren können?«

      »Das …, das weiß ich«, gurgelte Carnaby. Er taumelte weiter, bis er den gebundenen und geknebelt an einem kargen Dornbusch liegenden Joe Mapples erreichte.

      Mapples lag auf der Seite und starrte aus vor Angst in ihren Höhlen rollenden Augen zu Carnaby empor. Mittlerweile hatte sich auch Patingly oben eingefunden. Sie blickten alle drei auf den unglücklichen Mapples hinab.

      »Der – der hat geschlafen, was?«, stieß Carnaby durch die Zähne. »Dem werde ich zeigen, wie es ist, wenn man auf Wache pennt. Hatte ich dir Hund nicht gesagt, hatte ich euch nicht allen gesagt, dass Clay etwas versuchen könnte? Nimm ihm den Knebel aus dem hässlichen Maul, Al!«

      Al Patingly riss den Knebel heraus, und kaum bekam Mapples Luft, als er heulend und verzweifelt schrie: »Ich habe nicht gepennt, er ist von hinten gekommen, er hat sich angeschlichen, John. John, um Himmels willen, er …«

      »Du heulst mir noch nicht laut genug, du Satansbraten!«, gurgelte Carnaby. »Sieh dir meinen Arm an – durchschossen! Da hast du eine Anzahlung auf das, was ich dir noch geben werde – zehnfach meinen Schmerz zurück!«

      Sein Stiefel schoss nach vorn. Mapples stieß ein wolfsähnliches Heulen aus, kollerte mit jedem Tritt immer mehr auf die Kante zu und fiel schließlich hinunter. Er blieb dicht neben Jim, Joan und Conrads liegen.

      Seine Augen zuckten und schienen aus ihren Höhlen hüpfen zu wollen. Sein Mund stieß eine Reihe lallender und grässlicher Laute aus. Er stierte wie ein Ochse auf der Schlachtbank zur Kante empor, über die nun seine drei Partner herabrutschten.

      Kaum waren sie unten, als Cardona einen wilden Fluch ausstieß. Er sah die Decke unter Jim, riss sie mit einem Ruck fort, schleuderte Jim mit einem Stoß auf den Bauch und sah nach seinen Fesseln.

      »So, hat der Hund das tun wollen?«, knirschte Cardona. »John, er muss wach gewesen sein, aber denkst du, der Hund hätte

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