G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner страница 156

Автор:
Серия:
Издательство:
G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

Скачать книгу

nichts!«, antwortete Carnaby. »Warte, du hinterlistiger Hund, morgen sollst du braten. Und heute eine Anzahlung erhalten!«

      Jim sah noch den Stiefel kommen …

      *

      Die Sichel des Mondes spendete so viel Licht, dass Jim das totenbleiche Gesicht Joans wie eine Gipsmaske, umrahmt von schwarzen Haaren, sehen konnte.

      Was Jim seit Tagen befürchtet hatte, war eingetreten. Jeff Conrads hatte den Beteuerungen des Schurken Carnaby geglaubt, dass er sie in der Wüste aussetzen würde, sobald er das Geld hätte.

      Nun hatte Carnaby das Geld, und sie hatten es alle, sogar Mapples, dem alle Rippen schmerzten, wenn er laut redete, mit einem gemeinschaftlichen Wolfsgeheul begrüßt.

      Jim gab sich keine Sekunde mehr der Hoffnung hin, dass Robin ihm noch irgendwie helfen konnte, denn Carnaby hatte gestern noch die Blutspur bis zu den Pferden verfolgt. Robin musste eine Menge Blut verloren haben, vielleicht zu viel, sodass er am Tag irgendwo vom Gaul gefallen und vielleicht schon tot war.

      Auf Jeff Conrads’ Gesicht perlte der kalte Angstschweiß. Er war vom Pferd gestoßen worden, lag auf den Knien neben dem Sandloch an den Pintas Hills, in dem das Geld gewesen war, und sah, wie Jim das Loch nun gut auf Brusttiefe vorgetrieben hatte.

      Sie hatten Jim zwar die Hände losgemacht, aber die Beine gebunden gelassen. Danach hatte Mapples seinen Packen aufgeschnallt, einen Armee-Klappspaten herausgefischt und Jim unter dem viehischen Gelächter der anderen befohlen, immer weiterzugraben.

      Mapples kam jetzt langbeinig neben das Loch, nickte zufrieden und wendete sich nach Carnaby um.

      »Tief genug, auch groß genug«, meldete er. »Soll ich, John?«

      »Das machen wir.« Patingly kicherte irr. »Schließlich ist er doch unser besonderer Freund, was? Oder hat er dich mit seinen verdammten Kartentricks hereingelegt, Joe?«

      Cardona und Patingly näherten sich Jeff Conrads. Als sie ihn anhoben, stieß Joan einen entsetzten Schrei aus.

      »Nicht – nicht, das dürft ihr nicht tun! O ihr Teufel, ihr Teufel, ihr habt es versprochen, ihr habt es geschworen bei eurem Leben und allem, was euch heilig ist. Jeff, hättest du nur auf Jim gehört. O Jeff – Jeff!«

      »Ist uns was heilig?«, brüllte Patingly und brach danach mit dem anderen in ein heulendes Lachen aus. »Baby, warte nur, bis wir damit fertig sind, dann komme ich dich besuchen, was, John?«

      Er machte eine zottige Bewegung, ehe er Cardona zunickte. Sie stießen Jeff Conrads in das Loch, sodass er aufrecht an Jims linker Seite zu stehen kam, und Cardona beugte sich neugierig vor.

      »Ist wirklich groß genug«, stellte er grinsend fest. »Wir machen es auch ganz kurz und schmerzlos. Copperlümmel, du wirst so gut wie nichts merken. Wenn wir es nicht so eilig hätten, würde ich mir für dich was anderes ausdenken, was länger dauerte. Na, dann fahrt in die Hölle!«

      Joan brach in klagendes und flehendes Schluchzen aus. Mapples ging hin, um ihr einen Knebel zu geben, damit – wie er sagte – das Geplärre ihm nicht den Spaß verdürbe.

      »Also, wir haben das Vorrecht, was?«, fragte Patingly kichernd. »Stimmt doch, Boss, he?«

      »Sicher.«

      Patingly und Cardona traten drei Schritt zurück, und Jim merkte, dass Jeff Conrads sich ducken wollte.

      »Bleib aufrecht stehen!«, zischte er ihm zu. »Ich habe noch etwas. Sieh auf meine rechte Hand, aber unauffällig, Mann!«

      Der Spieler blickte herunter, zuckte leicht zusammen und presste die Lippen fest aufeinander.

      Jim hatte das Messer bereits vor einigen Minuten in sein Hemd geschoben. Jetzt wartete er kaltblütig auf seine Chance. Es gab bestimmt eine, wenn sie den richtigen Moment abpassen und sich den Bruchteil einer Sekunde vor den Schüssen ducken konnten. Einer der beiden Halunken würde dann nachsehen kommen, um sie wieder hochzuzwingen. Wer immer es war, Jim würde ihm das Messer in die Brust jagen und dabei hoffen, dass er zu ihnen in die Grube stürzte, um ihnen seinen Revolver zu bringen.

      »Habt ihr noch was zu sagen?«, erkundigte sich Patingly grienend. »Jeder Verurteilte hat ein letztes Wort, hähä! Was hast du für eins, Copper?«

      »Drück ab, du Ratte!«

      »Hör dir den an, der will nicht mal ne Rede halten«, muffelte Cardona. »So was, der verdirbt einem ja den ganzen Spaß. Na gut, dann eben ohne Abschiedsgebrabbel, Copper. Soll ich zählen, Al?«

      »Sicher, du kannst das viel besser als ich«, nickte Patingly und machte ein Froschmaul. »Fang mal an, damit wir es hinter uns bringen, Junge!«

      Cardona zog seinen Colt, spannte den Hammer und stellte ein Bein vor.

      »Eins«, sagte er laut und rau. »Zwei …«

      Es war diese Sekunden, die Jim etwas sehen ließ, doch er ahnte nicht, was es zu bedeuten hatte.

      Carnaby und Mapples standen keine sechs Schritt hinter Cardona und Patingly, und als Cardona zu zählen begann, legten beide die Hände an die Colts.

      »Und – und …«, knurrte Cardona. »Und … dr…«

      Und dann wirbelte er blitzschnell herum. Noch etwas schneller stieß sich der kleine, langarmige und krummbeinige Patingly ab. Und jetzt begriff Jim, was hier vorging und wovon er nicht die blasseste Ahnung gehabt hatte.

      Zu einem weiteren Gedanken kam er nicht, denn Patingly und Cardona feuerten gemeinsam ihre Revolver ab. Es klang wie ein gewaltiger Doppeldonner, als ihre Revolver Feuer spuckten.

      Mapples bekam die Kugel Patinglys mitten in die Brust. Er begann wie ein Schilfrohr im Wind zu schwanken, starrte den kleinen Mörder aus weit aufgerissenen Augen an und war nicht mal dazu gekommen, seinen Colt anzulüften.

      Ganz anders John Carnaby.

      Der Banditenboss war schnell genug gewesen, seine Waffe noch herauszureißen, die er bereits angefasst und angelüftet gehabt hatte, um gemeinsam mit Mapples Cardona und Patingly hinterrücks zu erschießen.

      Carnaby hielt den Colt halb erhoben, und Jim sah, wie sich Carnaby vergebens mühte, die Hand hochzuheben. Er blieb stehen, er schwankte nicht wie Mapples, nur sein Gesicht überzog sich mit fahler Leichenblässe.

      »Habt ihr gedacht, was?«, fauchte Cardona giftig. »Hättest das Geld zu gern für dich behalten und Mapples auch noch erledigt, he? Hund, du schlägst mich nie wieder mit der Peitsche.«

      Er schoss diesmal gezielt, und seine Kugel traf Carnaby mitten in die Stirn. Dann krachte Patinglys zweiter Schuss. Das Geschoss schleuderte den schwankenden Mapples hintenüber. Mapples fiel wie ein gefällter Baum auf den Sand und schlug noch etwas mit den Beinen aus.

      »Siehst du, was hatte ich dir gesagt?«, schrillte Patingly. Die fürchterliche Nervenanspannung, unter der er minutenlang gestanden hatte, verließ ihn jetzt. »Er hat Mapples beschwatzt gehabt, der verkommene Strolch. Jedem das Seine, was?«

      Er begann hysterisch zu lachen, sah sich nach Jim und Jeff um und hob bedächtig den Colt.

      »Luke,

Скачать книгу