G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner страница 148

Автор:
Серия:
Издательство:
G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

Скачать книгу

Brust frei, denn das Hemd war mit in Stücke zerfetzt worden.

      Einen Moment starrte Patingly gierig auf ihre weiße Brust. Es überkam ihn beinahe, aber er beherrschte sich im letzten Augenblick.

      »Den Rock auch noch, was?«, krächzte er, kämpfend mit tierhaftem Verlangen und dem Rest der eiskalten Überlegung. »Am Ende wirst du wünschen, tot zu sein. Was denn, was, du nickst, du starrst mich an und nickst? Willst du etwa reden?«

      Verdammt, dachte Ballard angewidert, er hat es geschafft, er weiß doch immer alles, der verdammte Lump. Es gefiel Ballard nicht, aber er machte mit, weil sie es herausbringen mussten und keine Zeit hatten. Da war die Angst vor jenem John, die sie antrieb, denn John würde ihnen den Verlust des Geldes nie verzeihen.

      Patingly griff zu, zog die zerfetzte Bluse zusammen, riss Joan den Knebel aus dem Mund. Sie sah in sein wildes Gesicht, ihre Tränen ließen es nun verschwimmen.

      »Wo?«, fragte Patingly. »Wo hat er sich verkrochen, he? Hör gut zu, Baby, euch geschieht nichts, er soll uns nur zeigen, wo er das Geld versteckt hat, dann könnt ihr beide verschwinden. Das ist ein Versprechen, verstanden? Also, wo ist er?«

      »In – in der alten Pueblo Mine.« Sie sagte es schluchzend, hielt die Augen geschlossen.

      »Und das ist die Wahrheit?«, bohrte Patingly. »Wenn du lügst – ich sage dir, wenn du uns anlügst, dann ist es aus mit dir!«

      »Es ist wahr«, antwortete Joan Powell dünn und zitternd. »O ihr Teufel, ihr werdet ihn umbringen, ich weiß es.«

      »Nein«, brummte Cardona finster. »Wir wollen nur das Geld. Hat er dir nicht gesagt, wo er es versteckt hat, he?«

      Joan Powell zitterte am ganzen Leib.

      »Nicht genau«, gab sie zurück. »Er hat gesagt, dass er einen Plan machen würde, den ich lesen könnte.«

      »Was für einen Plan?«, fauchte Patingly. »Warum hat er ihn dir nicht gleich gegeben? Er hat damit rechnen müssen, dass wir ihn doch erwischen, also, warum nicht gleich?«

      »Er – er will ihn auf die Rückseite einer bestimmten Kartenreihe einziehen. Mehr weiß ich nicht«, stöhnte Joan Powell erschöpft. »Es soll die Family-Card sein.«

      »Familienkarte?«, fragte Cardona verstört. »Was ist das denn? Nie davon gehört. Du vielleicht, Al?«

      Patingly schüttelte den Kopf, dann packte er Joan an den Haaren.

      »Was ist das für eine Reihe?«

      »Unsere«, erwiderte Joan mit zuckenden Mundwinkeln. »Herz-König und Herz-Dame sind Vater und Mutter. Wir haben als Kinder unsere eigenen Spiele gehabt und uns immer neue ausgedacht. Er hat sich einige neue Spielkartenpäckchen mitgenommen.«

      »Verdammt schlau, der Kartentrickser, was?«, sagte Cardona bissig. »Na gut, wir werden dich mitnehmen, Mrs Powell, verstehst du? Du zeigst uns den Weg, du wirst vor uns sein und ihn dann anrufen. Und wenn er nicht gehorcht, dann kann er zusehen, was mit dir wird. Jake, hol den Alten her!«

      Als sie ihren Schwiegervater gesund, wenn auch kreidebleich und zitternd wiedersah, brach sie in Tränen aus und schluchzte: »Dad, ich – ich habe nicht geglaubt, dass sie es tun würden. O mein Gott, ich habe Jeff verraten, ich Närrin. Es tut mir leid, Vater.«

      Er sah sie an und schüttelte – stumm wegen des Knebels – den Kopf. Er hatte es kommen sehen und sah danach zu Boden, ehe man ihn neben den Tisch fallen ließ.

      »Dad, was werden sie mit uns tun?«, fragte sie angstvoll. »Dad …«

      »Genug geredet!«, schnitt ihr Patingly das Wort ab. Er ging zum Regal, nahm eine der dort liegenden Blusen heraus und kam zurück. »Ich mache dir die Hände frei, dann ziehst du das an! Geredet wird jetzt nicht mehr, erst recht nicht geschrien, wenn wir mit euch draußen sind. Luke, ich traue ihr nicht, sie könnte so verrückt sein, draußen ein Geschrei anzustimmen. Los, den Mund auf!«

      Er gab ihr wieder den Knebel, sah zu, wie sie die Bluse überzog und band ihr dann die Hände.

      »He, Jake, hol mehr Stricke, wir brauchen einige, um sie fest an die Pferde zu binden. Geh schon, Mann!«

      Patingly ließ Joan Powell am Tisch auf den Dielen sitzen.

      »Bewegt euch ja nicht!«, drohte er. »Wir brauchen noch ein paar Dinge für den Rückweg, was, Luke? Vergiss deine Zigarren nicht.«

      Luke Cardona nickte finster. Er dachte an das Kartenspiel, das Jeff Conrads auf der Rückseite gezeichnet hatte. Der Kartenhai hatte todsicher sämtliche Karten bekritzelt, sodass es aussah, als hätte ein Kind sie mit einem Bleistift bemalt. Und doch musste eine bestimmte Kartengruppierung dann den Plan zeigen, der seine Schwester zu dem Versteck seines Geldes geführt hätte.

      Verflucht gerissen, dachte Cardona mit widerwilliger Bewunderung und steigender Besorgnis, darauf wären wir nie gekommen. Wir müssen sehen, dass wir den Kerl lebend erwischen. Vielleicht hat sich der schlaue Fuchs noch etwas einfallen lassen, was?

      Er sah sich mürrisch um. Sein finsterer Blick fiel auf die junge hübsche Frau, und er dachte daran, was Patingly mit ihr machen würde, wenn sie das Geld erst mal hatten. Patingly konnte wie ein Tier sein, wenn es um Frauen ging. Dann sah er zur Tür, durch die Ballard in den Flur verschwunden war, um Stricke zu holen.

      Ich brauche eine neue Hose, dachte Cardona, ich brauche auch zwei Hemden. Die hier – sein Blick wanderte wieder zu den Gefangenen – die brauchen nichts mehr, was?

      Er ging zum Regal und hörte Patingly kramen. Im Lagerraum war Ballard verschwunden, sonst war niemand im Haus – oder doch?

      *

      Etwas hatten sie vergessen, das Schlafzimmerfenster Joan Powells. Es stand immer noch offen, und der Mann war bereits aus dem Zimmer. Er war jetzt am unteren Ende der Treppe, hatte die Stiefel ausgezogen und den Colt in der Faust. Dann huschte er an der Bürotür vorbei, sah das Licht aus dem Lagerraum in den Gang fallen und hörte Ballard leise brummeln.

      »Mist!«, murmelte Ballard. »Verdammter Mist, lauter dicke Seile, nur kein dünner Strick mehr. Nun ja, Holzfahrer brauchen dicke Seile. Von denen sind genug da, ganze Taurollen. Oha, da ist ja doch noch eine Rolle, was?«

      Er sah sie hinter den dicken Taurollen, bückte sich, zerrte die dünne Seilrolle hoch.

      Im selben Moment kam der Mann herein.

      Ballard, dachte Jim grimmig und schlich auf ihn zu. Ballard, du hagerer Schurke, habe ich dich?

      Ballard schnaufte, zerrte die Rolle an zwei dicken Taurollen vorbei und kniete auf der dritten.

      »He, Jake, wo bleibst du denn?« Im Store rief Patingly leise.

      »Ich komme schon«, antwortete Ballard. Er sah sich nicht um, er wuchtete die schwere Rolle hoch und wollte aufstehen. »Verflucht, ist das Zeug schwer!«

      Er schob den linken Arm durch die Rolle.

      Im selben Augenblick schlug Jim zu. Der Coltlauf knallte Ballard von hinten über den Kopf und ließ den hageren Mann nach vorn kippen. Ballard stürzt auf die knarrenden Taurollen, rutschte ab, fiel schlaff auf die Seite.

      Schnell,

Скачать книгу