G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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nie, Joe. Hast du nie daran gedacht, wieder umzukehren? Es ist doch dein Land, Joe!«

      »Womit? Mit einem oder zwei Revolvern? Mir gehört der ganze Oberlauf des Stillwater-Creek, der den Carson-Rive speist. Darum ging es. Und darum haben sie mich fertiggemacht, Lee. Ich besitze eine Hütte oben am Stillwater. Und hingehen wollte ich oft, aber dann sagte ich mir, daß sie mich wieder vertreiben würden. Viele Hunde sind des Hasen Tod. Ich kann nicht gegen eine Übermacht kämpfen.«

      »Du kannst es, Joe, wenn du nur willst. Ist das Land gut?«

      »Es ist das beste Land, das es in der Gegend gibt, Lee, aber ich würde dort keine vier Wochen bleiben können, dann wäre ich entweder tot, oder sie hätten mich weggejagt. No, Junge, keine Chance. Allerdings sollen sich diese Texaner und der alte Ben Walker in die Haare geraten sein, hörte ich vor Wochen. Walker ist der Bursche, der mir damals alles in die Schuhe geschoben hat.«

      »Und dann gehst du nicht hin? Sieh zu, wie die beiden sich gegenseitig umbringen oder hilf diesem Texaner gegen Walker. Du hast die Chance, dein Eigentum zurückzubekommen.«

      »Oder eine Kugel, Lee.«

      »Weil du keinen Mut hast, Joe. Du bist über dreißig und willst kein Risiko mehr eingehen, das ist es. Wenn wir beide zusammen…«

      Joe Simmons winkt bitter ab und schüttelt den Kopf.

      »Wir haben auch mit zwei Mann keine Chance, Lee. So rauh kannst du nicht spielen, dazu bist du noch zu jung.«

      »Zu jung?« fragt Lee Dorlan grimmig. »Vielleicht aber nicht zu langsam, was? Überlege es dir, wir haben doch kein Ziel und brauchen einen neuen Job. Bist du sicher, daß dich noch einer erkennt, wenn du hinreitest?«

      Joe zuckt die Achseln und schüttelt den Kopf.

      »Es hat keinen Sinn, Lee, reite zu diesem Nest und hole uns Proviant. Du weißt, was wir alles brauchen. Ich möchte schon das alles wiedersehen, was ich einmal verloren habe, aber es ist dasselbe, als würdest du den Kopf in den Rachen eines Löwen stecken und meinen, daß der Löwe einmal freundlich ist und nicht zubeißt. Laß mich damit in Ruhe.«

      »Du hast doch aber das Recht auf deiner Seite, Mann.«

      »Recht hat nur der, der die Macht besitzt, sonst niemand. Besorge uns erst Proviant, Lee, du bist heute dran. Ich war vor Jahren mal in dem Nest da unten. Damals lebten dort ein paar Brüder, die vier Stars, wie man sie nannte. Sicher sind sie nicht mehr dort, aber wenn, dann laß dich mit ihnen nicht ein. Sie sind wie Klapperschlangen, immer zu einem Kampf bereit und meist betrunken. Eine Sorte von Schießern, die mal hier und mal da arbeitet und die Revolver an jeden vermietet, der welche nötig hat. Sie fragen nie nach Recht oder Unrecht, nur nach der Summe für ihre Arbeit. Kaufe ein und komm wieder zurück, ich warte hier oben.«

      *

      Lee Dorlan hält aus dem Ritt heraus an, ohne Grund. Keine dreißig Meilen mehr bis Ely in Nevada.

      »Was ist denn los, Junge?« fragt Joe Simmons erstaunt und reißt auch seinen Schwarzen zurück. »Warum hältst du denn an, Junge?«

      Lee wendet langsam den Kopf und blickt Joe scharf an.

      »Du kannst jetzt weiterreiten«, sagt er kühl und fest. »Reite nur immer weiter und sieh dir Arizona an. Ich habe andere Pläne.«

      »Was, zum Teufel, soll das denn nun schon wieder«, brummt Joe unwirsch. »Erst sagst du, daß du mich für einen Feigling hältst, der allem Ärger aus dem Wege geht und der kneift wie ein Krebs, der rückwärts geht, und nun hast du eigene Pläne? Darf man fragen, was das für Pläne sind, Junge?«

      »Das darfst du«, erwidert Lee Dorlan grimmig. »Joe, ich hatte eine Menge Achtung vor dir, aber das ist beinahe vorbei. Mein Alter sagte immer, daß man sich nie ducken soll. Ich denke, das ist ein gutes Wort von ihm. Well, und weil es ein gutes Wort ist, werde ich nach Westen reiten. In drei Tagen, denke ich, bin ich dann im Stillwater, um mich dort mal umzusehen. Langsam bin ich neugierig, was für eine Gegend das dort ist, und wie die Burschen dort leben. Ich will diesem Ben Walker mal unter den Hut sehen.«

      Joe starrt ihn groß an, furcht dann die Brauen und streckt die Hand nach den Zügeln des Braunen aus.

      »Junge«, sagt er gefährlich ruhig. »Du willst mich zwingen, eine alte Sache wieder von vorn anzufangen? Aber den Gefallen tue ich dir nicht. Wir bleiben auf unserer Route, damit du es weißt. Reite doch, wenn du willst, aber nicht mit mir.«

      Einen Augenblick zaudert Lee Dorlan, blickt an Joe Simmons vorbei. Dann aber sagt er wild:

      »Du bist ein schmutziger Feigling! Hör zu: Du hast mich zum Partner, Mann. Wir beide können den Teufel am Schwanz aus der Hölle ziehen. Hell and devil, ich dachte, du wärest ein mutiger Bursche, und was sehe ich? Du zitterst ja vor Feigheit, daß dir fast die Zähne herausfallen. Der große Joe Simmons, der grault sich, der verkriecht sich in der Erde und streckt nicht mal seine große Zehe heraus. Sei weiter ein verfluchter Feigling, ich will nichts mehr von dir wissen. Ich reite mit niemandem zusammen, der noch weniger wert ist als ich. Scher dich zum Teufel und geh nach deinem Arizona. Du kannst mich, du kannst mich…«

      »Hör auf«, brüllt Joe auf einmal mit überschnappender Stimme los. »Sagst du noch einmal, daß ich ein Feigling bin, dann erlebst du was, Junge. Jetzt habe ich genug von dir. Du kannst mich nicht zwingen, du kannst mich nicht…«

      »Feigling!« brüllt Lee zurück. »Du hast das Recht auf deiner Seite, aber du bist zu feige, du stinkst ja vor Feigheit. Ich werde dir ins Gesicht spucken, Feigling!«

      Und da treibt Joe seinen Schwarzen jäh an. Das Tier dreht sich und rammt den Braunen.

      Lee Dorlan wird im Sattel nach links geschleudert. Er kann sich nicht halten und sieht Joes Faust auf einmal angeschossen kommen. Dann kracht ihm auch schon die Faust an den Kopf, Joes wildes Gesicht ist über ihm.

      »Das bringst du nicht noch einmal über deine Lippen«, schreit Joe schrill und schlägt erneut zu. »Da hast du es, da hast du es, Junge. Ich habe dich gewarnt!«

      Lee kippt halbbenommen aus dem Sattel und fällt auf den Boden. Dort prallt sein Kopf an die harten Wurzeln des Fettholzes. Er verliert die Besinnung und bleibt reglos liegen…

      Nach einer Weile erwacht er wieder, sieht hoch, kann aber Joe nicht erkennen. Erst als er den Kopf weit genug dreht, erkennt er den Schatten auf dem Boden, hebt den Blick und hat nun Joe vor sich, der etwa 30 Yards entfernt hält und mit dem Gewehr in der Hand auf dem Pferd sitzt.

      »Bleib nur liegen, du Narr«, sagt Joe grimmig. »Dein Brauner steht da links. Ehe du an dein Gewehr kommst, bin ich ein ganzes Stück weiter. Jetzt sage ich dir etwas, du Narr: Ich glaubte wirklich, daß ich in dir einen Partner gefunden hätte, aber du bist einfach verrückt. Reite zum Stillwater und sieh dich um, sie werden dich durchlöchert in eine Grube senken, denn in Stillwater liegen sich der Texaner und Ben Walker in den Haaren. Jeden Mann, der nach Revolverschnelligkeit stinkt, greifen sie sich.

      Keiner kann unbeschadet aus der Stadt kommen, das habe ich erfahren. Wenn du dich absolut umbringen willst, verdammt, dann tue es. Ich habe dich vom Pferd geschlagen, Junge, aber es nützt sicher nichts. Du bist ein verfluchter Dickschädel. Reite hin, Junge, reite doch. Und wenn dir die erste Kugel im Bauch sitzt, dann verschenke deine letzten Gedanken an mich, ich habe dich gewarnt. Geh du zur Hölle, aber laß mich draußen. Das ist alles. Sieh zu, wie du fertig wirst!«

      »Und ich gehe doch

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