G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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Ben Walker mit seinen Burschen schon vor die Läufe kommen, dann bestelle ich ihm einen Gruß von dir und werde ihm sagen, daß du zu feige gewesen bist, selber zu kommen. Hau ab, reite nach Arizona und laß andere auf deinem Land mit deinen Rindern sitzen. Hau ab, Joe, ich schaffe es auch allein!«

      »Du größenwahnsinniger Narr, ich wollte, ich könnte dich zurückhalten. Dann reite hin und laß dich umbringen. Heule aber nicht nach mir, denn ich werde niemals kommen. Daß du so ein verdammter Narr sein mußt… Ach, geh zum Teufel!«

      Er zieht sein Pferd herum und reitet los. Lee aber bleibt dumm glotzend am Boden sitzen und sieht der Staubwolke nach. Vor seinen Augen verschwindet Joe Simmons in der Bodenwelle auf die Butte-Berge zu.

      Der kommt zurück, denkt Lee grimmig. Teufel, der hat einen Schlag wie ein Schmiedehammer. Der kommt zurück, wetten? Von drüben kann er mich sehen, er kommt, wenn ich stur bleibe. Wetten, daß er mich sehen kann und mir folgt?

      Er steht ächzend auf und reibt sich sein angeschlagenes Kinn. Der Kopf brummt ein wenig, aber die letzten drei Tage waren hart genug. Er hat dauernd mit Joe von nichts anderem als dem Stillwater gesprochen, von den Aussichten, die eine gute Ranch dort haben muß und von dem Recht auf Joes Seite.

      Stolpernd erreicht er sein Pferd, zieht sich mühsam in den Sattel und sieht sich um. Von Joe ist schon nichts mehr zu entdecken.

      Und ich reite doch nach Stillwater, denkt Lee Dorlan bissig. Wenn ich dich gut genug kenne, dann kommst du mir nach, weil du mich nicht als Sieb in eine Grube sinken sehen willst. Joe, ich bekomme dich noch. Bis zum nächsten Morgen sehe ich dich wieder.

      Er reitet gleich darauf an, aber sooft er sich umsieht, von Joe ist nichts zu erkennen.

      Es wird Mittag. Er rastet kurz an dem einzigen Saloon, den das Nest Strawberry hat, bricht dann wieder auf und legt bis zum späten Nachmittag die Strecke bis zur Antelope Peak-Station zurück. Niemand folgt ihm, so weit er blicken kann, ist niemand auf seiner Spur.

      Warte mal ab, es wird noch dunkel, denkt er verbissen. Du holst mich in der Dunkelheit ein, das weiß ich. Du läßt mich nicht allein zum Stillwater reiten, wetten?

      In der beginnenden Dunkelheit ist er am Hickinson Summit und schlägt rechts oberhalb des Engpasses sein Nachtlager auf. Lee macht ein Feuer, hockt am Boden, brät sich einige Scheiben Speck und ißt Sauerteigbrot dazu, trinkt ein wenig Kaffee und rollt sich schließlich in die Decken. Er wartet, aber es kommt niemand, nur

      die Warterei macht müde. Und so schläft er schließlich ein und träumt, daß Joe ein halbes Pferd von den Füßen an aufwärts bis zum Bauchnabel ist. Joe hat schreckliche Hufe, keilt aus und knallt sie ihm an den Kopf.

      Davon wacht er auf, blinzelt, sieht in die Morgensonne und das Tageslicht und reibt sich die Augen.

      »He, Joe«, sagt er laut. »Joe, du Hundesohn, komm heraus, ich weiß genau, daß du hier bist. Joe, hör mit dem Versteckspiel auf!«

      Nichts rührt sich. Weit und breit ist auch niemand zu sehen, nur auf der Auswandererstraße nach Westen rollen ein paar Wagen. Das kann er von hier oben gut ausmachen. Von Joe zeigt sich nicht einmal ein Schwanzhaar seines Pferdes.

      »Hundesohn, und ich reite doch nach Stillwater«, brummte Lee giftig. »Ich will doch mal sehen, ob ich nicht den härteren Kopf habe. Esse ich allein, was?«

      Er hat nicht viel Hunger, kaut deshalb langsam und reitet bald darauf weiter. In einer der Stationen am Weg nach Westen ißt er zu Mittag. Er bleibt fast unbeachtet, nur manch seltsamer Blick trifft sein junges und hartes Gesicht, und die beiden Revolver an seinen Schenkeln. Joe kommt noch immer nicht. Lee wird langsam wütend.

      Der verdammte Schuft, denkt er, als er am Nachmittag rechts den Emigrant Peak vor sich liegen sieht und ihn absucht, weil Joe vielleicht dort oben liegen und auf die Straße blicken könnte. Er kommt einfach nicht, er läßt mich am ausgestreckten Arm verhungern, was? Kommst du nicht, Partner, dann reite ich eben allein weiter. Ich will doch, zum Teufel noch mal, genau wissen, wer von uns den dickeren Schädel hat. Los, weiter, Brauner.

      Am Abend ist er, ohne etwas von Joe gesehen zu haben, auf der Höhe der Campbell-Creek-Ranch und schlägt in der Nähe sein zweites Nachtlager seit der Trennung von Joe Simmons auf. Mürrisch und gereizt hockt am am Feuer, lauscht, aber in der Umgebung rührt sich nichts.

      Wieder schläft er über sein Warten ein. Und seine Laune am Morgen ist so übel, daß er sich selber fressen könnte. Auf jeden Fall, das sagt er sich, kann er bis zum Abend noch in Stillwater sein, vielleicht sogar in Fallon, wenn er den Braunen etwas zügiger laufen läßt. Sechzig Meilen an einem Tag müßte der Braune schaffen können, ohne hinterher zusammenzubrechen.

      Lee Dorlan reitet deshalb nicht gerade langsam und tränkt sein Pferd nicht zu häufig. Es ist ein heißer Tag, der Wind steht von Westen und bringt die heiße und trockene Luft von den trockenen Seen mit.

      Zweimal rastet er kurz am Vormittag, legt alle fünfzehn Meilen eine Pause von einer halben Stunde ein und schwingt sich dann wieder in den Sattel.

      »Well«, denkt er schließlich am Nachmittag wütend. Joe, du bist wirklich ein vedammter Feigling. Aber eins weiß ich sicher, einholen kannst du mich jetzt nicht mehr, wenn deinem Schwarzen nicht die Zunge so weit aus dem Hals hängen soll, daß er mit den Vorderhufen drauftritt.

      Er ändert seine Richtung in der beginnenden Dämmerung etwas südwestlicher und sieht im ersten Licht der Nacht vor sich einige Lichter blinken.

      Sein Pferd ist nicht zu müde. Der Braune geht immer noch im leichten Trab, der ihn in der Stunde etwa sechs Meilen voranträgt.

      Auf dem letzten Stück seines Weges kreuzt er einen schmalen und fast ausgetrockneten Bachlauf, erreicht dann die ersten Häuser und sieht sich suchend um.

      Dies ist Fallon, die Stadt, in der Joe Simmons im Jail saß, aus dem er dann flüchtete. Die Overland hat hier noch eine große Niederlassung. Die Bahn führt nicht bis an die Stadt und soll, das hat er gehört, erst in den nächsten Jahren gebaut werden.

      Vor ihm recken die Gebäude der Overland ihre spitzen Giebel in den Nachthimmel, die Flachdächer der Schuppen und Ställe liegen rechts, und die Laternen vor der Einfahrt zum ausgedehnten Hof der Overland werfen ein schwankendes und mattes Licht über die Straße.

      »Müde, Brauner, was?« fragt er halblaut und klopft seinem Pferd den Hals. »Nun, gleich haben wir einen Stall und prächtiges Futter für dich. Ruhig hier, aber das täuscht oft, wie? Nun, wir werden es sehen.«

      Die Straße läuft fast genau in westöstlicher Richtung durch die Stadt. Eine Menge Häuser, der erste Saloon. Eine Frachtwagenfahrerkneipe, wie er schätzt, denn wilder Gesang rollt aus den offenen Fenstern über die Straße. Und dann ein kleiner, bebrillter Mann, der quer über die Straße laufen will und ihm fast vor das Pferd rennt.

      »He, Mister«, sagt Lee hastig. Der Kleine macht einen erschrockenen Luftsprung nach rechts. »Vorsichtig, nicht unter den Gaul. Wo ist hier ein guter Mietstall?«

      »Was, wie? Mietstall? Da vorn ist er doch, neben dem Saloon von Lewis, da ist das… Sie haben die Laterne noch nicht aufgehängt, sehe ich. Also, Mister, vor dem Saloon dort, durch das Tor in den Hof. Der Mietstall gehört zum Saloon.«

      Er hastet weiter. Lee tippt an seinen Hut und nimmt die Zügel wieder hoch.

      Irgendwo in der Dunkelheit pfeift jemand schrill auf zwei Fingern. Der Pfiff bricht sich an den Häusern. Links gehen

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